Prof. Dr. Jan Cordes:
Die transformative Kraft von Spielen: Serious Games und Gamification
Computerspiele genießen einen zweifelhaften Ruf. Aber erschöpft sich ihr Potential tatsächlich in seichter Unterhaltung? Jan Cordes, Professor für Game Design/Development, stellt zwei vielversprechende Ansätze zur ernsthaften Nutzung von Spielen vor.
Ernsthaft? Computerspiele können mehr als bloß unterhalten? Ja, können sie! Zwei Ansätze zur ernsthaften Nutzung von Spielen sind die sogenannten “Serious Games” und die “Gamification”.
Serious Games erweitern das traditionelle Unterhaltungsangebot, indem sie übergeordnete Ziele verfolgen. Sie wollen beispielsweise Lehrinhalte vermitteln, zur Achtsamkeit anregen oder vielschichtige gesellschaftliche Diskurse greifbar machen. Serious Games ermöglichen es, komplexe Inhalte auf spielerische und unterhaltsame Weise zu kommunizieren. Durch Perspektivwechsel fördern sie Empathie und regen Nutzer dazu an, verschiedene Standpunkte zu erkunden und nachzuvollziehen.
Gamification hingegen nutzt spezifische Elemente und Methoden des Game Designs, um bestehende Systeme zu bereichern. Das Ziel besteht darin, eine intensivere Interaktion mit Anwendungen zu ermöglichen, die das Nutzerverhalten bewusst beeinflusst und entweder Verhaltensänderungen fördert oder die Motivation steigert.
Der Vortrag beleuchtet sowohl die Herausforderungen als auch die Potenziale von Serious Games und Gamification. Spielen Sie mit?
Professor Jan Cordes lehrt im Studiengang Game Design and Development der Hochschule Macromedia. Sein Fachgebiet umfasst Themen der Game Art, des Game Designs und der User Experience. Seit 2019 arbeitet er mit unterschiedlichen Partnern aus Wirtschaft, Bildungs- und Gesundheitswesen zusammen, um Serious Games zu entwickeln und Gamification vorteilhaft anzuwenden. Im Moment forscht er in einem Verbundprojekt des BMBF zum Thema „Interaktive und Gamification-basierte Technologien zur Förderung der psychischen Gesundheit im Kindesalter”.