Hier stellen wir die aktuelle Kohorte des Pre-Doc Awards mit den Promotionsvorhaben vor. Außerdem gibt es Informationen für die Awardees – Predocs wie Postdocs.
Eindrücke vom Kickoff-Event am 11. Oktober 2021 im Paulinum
Zwischen Meinung und Verallgemeinerung: perspektivierte Positionierungspraktiken im Diskurs über Schwangerschaftsabbrüche in deutsch-polnischem Kontrast
Einrichtung: Institut für Germanistik
Abstract:
Themen rund um reproduktive Rechte, besonders den Schwangerschaftsabbruch, sind von hoher Bedeutung sowohl für individuell betroffene Personen als auch für die gesamte Gesellschaft und Politik. In gesellschaftliche Diskurse über Abtreibung sind daher persönliche Sichtweisen eingebettet, die auf Basis der Eigenerfahrung und Eigenmoral geäußert werden. Folglich entsteht ein Spannungsverhältnis zwischen sprachlich subjektiver Perspektivierung und Generalisierungen, die Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben. Im digitalen Zeitalter werden die Themen dabei nicht nur massenmedial behandelt, sondern an der Debatte nehmen auch Nutzer:innen sozialer Medien teil, die sich auf hoch polarisierenden Plattformen wie Twitter positionieren, was zu einer Mehrzahl an eingenommenen Perspektiven führt.
Ziel meines Projekts ist es, anhand von Twitter-Daten aus deutsch- und polnischsprachigen Diskursen über Schwangerschaftsabbrüche und mittels diskurslinguistischer Methoden Praktiken auszuarbeiten, mit denen Positionen gegenüber Abtreibung in Bezug auf ihre Gültigkeit perspektiviert werden. Dazu werden insbesondere grammatische Konstruktionen gebraucht, die wiederkehrend im Diskurs auftreten. Mit den perspektivierenden Praktiken markieren Akteur:innen im Diskurs ihren subjektiven Bezug zu der ausgedrückten Position oder verallgemeinern deren Gültigkeit auf eine bestimmte Gruppe beziehungsweise auf den gesamten Restdiskurs. Damit trägt das Projekt zu dem Verständnis bei, wie gesellschaftlich brisante Themen in einem öffentlichen Rahmen ausgehandelt und welche Strategien dabei verwendet werden.
Die semantisch-syntaktische Schnittstelle von Zeitformen
Einrichtung: Institut für Linguistik
Abstract: In einigen germanischen Sprachvarietäten kann ein und dieselbe morphologische Zeitform verwendet werden, um auf vergangene Ereignisse mit unterschiedlichen Zeitpunkten zu referieren. Dieses Projekt befasst sich mit folgender Frage: Wie können die variablen Interpretationsmöglichkeiten dieser Formen in einem semantisch-syntaktischen Schnittstellensystem dargestellt werden, wie es die Tradition der Generativen Syntax (Chomsky 1965 ff.) annimmt und unterstützt? Das Ziel unserer Forschung ist es, eine konkrete Analyse des Phänomens der zeitlichen Interpretationsvariabilität in den Sprachvarietäten zu liefern. Diese Analyse soll verallgemeinert werden, um unser Gesamtverständnis der Interaktion von Ereignis- und Referenzzeitspezifikationen in den lexikalischen Repräsentationen der verbalen Zeitform in der Universalgrammatik zu erweitern.
Entdeckung von katalytischen RNAs und Untersuchung ihrer Struktur und Biochemie
Einrichtung: Institut Für Biochemie
Abstract: Ribozyme sind Ribonukleinsäuren (RNAs), die chemische Reaktionen durchführen. Von den fünfzehn verschiedenen Ribozymklassen, die in der Natur bekannt sind, sind zehn selbstspaltend. Diese Ribozyme schneiden ihre eigene Phosphatrückgratstelle durch eine Umesterungsreaktion gezielt in zwei Teile. Kürzlich wurden mehrere neue selbstspaltende Ribozymklassen und Strukturvarianten bekannter Klassen entdeckt. Dies deutet darauf hin, dass es noch viele weitere Ribozyme zu entdecken gibt. Daher wollen wir eine kürzlich entwickelte RNA-seq-Methode namens SCRibo seq anwenden, um neue Ribozyme in Bakterien und Eukaryoten zu identifizieren. Anschließend werden wir diese Ribozyme biochemisch charakterisieren und ihre 3D-Struktur mit Hilfe der Röntgenkristallographie aufklären, um genauere Einblicke in ihren Spaltungsmechanismus zu erhalten. Diese Erkenntnisse werden unser Wissen über die Struktur und Biochemie von Ribozymen erweitern und dazu beitragen, ihre biologische Rolle zu entschlüsseln, indem wir ihre ausgedehnte Verteilung genau untersuchen.
Untersuchung der Wirksamkeit narrativer Konzeptwechseltexte zur Förderung des Systemdenkens von Schüler:innen in biologischen Kontexten
Einrichtung: Institut für Biologie
Abstract: Systemdenken ermöglicht die verantwortungsbewusste Teilhabe an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen zu komplexen Themen wie Klima, Biodiversität oder nachhaltiger Ressourcennutzung. Schüler:innen fällt es oft schwer, biologische Systeme zu verstehen. Insbesondere dynamische Systemeigenschaften wie beispielsweise Veränderungen im Zeitverlauf stellen eine Herausforderung für sie dar. In diesem Projekt werden deswegen Maßnahmen zur Förderung des (dynamischen) Systemdenkens von Schüler:innen erprobt. Im Fokus steht die Wirksamkeit sogenannter Konzeptwechseltexte. Konzeptwechseltexte können zu einem besseren Verständnis biologischer Systeme beitragen, indem sie an vorhandene Vorstellungen der Lernenden anknüpfen, diese gezielt problematisieren und fachlich angemessene Konzepte als fruchtbare Alternative zu ihren eigenen Vorstellungen anbieten. Das Projekt entwickelt im ersten Schritt narrative Konzeptwechseltexte zum Ökosystem Städtische Brachflächen auf Grundlage vorunterrichtlicher Vorstellungen von Schüler:innen. Diese Vorstellungen werden mit Hilfe von Kleingruppendiskussionen erhoben und in einem qualitativ-inhaltsanalytischem Verfahren rekonstruiert. Im zweiten Schritt untersucht das Projekt die Wirksamkeit der entwickelten Konzeptwechseltexte in kontrollierten Teaching Experiments. Langfristig soll das Projekt Einblicke in systembezogene Lernprozesse von Schüler:innen ermöglichen sowie Rückschlüsse über die Wirksamkeit narrativer Konzeptwechseltexte in verschiedenen biologischen Kontexten zulassen.
Rekonstruktion der Veränderungen des Luftmassenmusters während des späten Quartärs über dem Atlasgebirge, Marokko (Reconstruction of Air Masses Pattern, RAMP)
Einrichtung: Institut für Geographie
Abstract: Der nordafrikanische Wüstenrand im Mittelmeerraum ist eines der Gebiete, die am empfindlichsten auf den fortschreitenden Klimawandel reagieren. Tatsächlich hat dieses Gebiet zwischen 1901 und 2012 einen der größten Temperaturanstiege (> 2 K) verzeichnet. Die Verbesserung der Szenarien für die künftige Klimaentwicklung (Horizont 2100) erfordert ein modernes Verständnis der Reaktion natürlicher Systeme auf abrupte Klimaänderungen, die vor dem Industriezeitalter stattfanden. Ein bereits geborgenes Seesediment aus dem Mittleren Atlasgebirge ermöglicht dekadische bis hundertjährige Untersuchungen von abrupten Umweltreaktionen während der letzten 12.000 Jahre (Holozän). Die auffälligste abrupte und schwerwiegende Klimaänderung des Holozäns in Nordafrika ist die rasche Aridifizierung der Sahara (Ende der Afrikanischen Feuchtperiode/African Humid Period; AHP). Sie fand um 4500 Jahre v. Chr. statt, aber die Geschwindigkeit und sogar der Zeitraum dieses Übergangs sind immer noch umstritten. Im Rahmen des Pre-Doc-Projekts werden wir die Isotopenzusammensetzungen von Strontium (Sr), Neodym (Nd) und Blei (Pb) aus diesen Sedimentaufzeichnungen verwenden, die sehr spezifisch für bestimmte geologische Formationen in Nordafrika sind, um die Herkunftsgebiete des Staubs zu rekonstruieren. Unser Pre-Doc-Projekt konzentriert sich auf die folgenden Schlüsselfragen: (1) Wie hat sich die äolische und ökologische Reaktion Nordafrikas auf rasche Klimaänderungen entwickelt? (2) Wann ist das Ende der AHP erreicht, insbesondere wann und mit welcher Geschwindigkeit verändert sie sich?
Einfluss der subzellulären Lokalisation des Succinatrezeptors auf dessen Signaltransduktion und den zellulären Metabolismus
Einrichtung: Rudolf-Schönheimer-Institut für Biochemie
Abstract: G-Protein-gekoppelte-Rezeptoren (GPCR) stellen die größte Familie von Membranproteinen dar. Eine große Zahl und Vielfalt chemischer Signalmoleküle (Ionen, Amine, Lipide, Aminosäuren, Peptide, Nukleotide) können GPCR aktivieren und so unterschiedlichste physiologische Prozesse beeinflussen. Es gibt zunehmend Hinweise darauf, dass GPCR nicht nur von der Zelloberfläche aus signalisieren können, sondern auch von intrazellulären Kompartimenten (Endosomen, Lysosomen oder Mitochondrien) aus. Das ist besonders relevant im Kontext von metabolite-sensing GPCR, da diese durch Metabolite aktiviert werden, die im Inneren der Zelle produziert werden.
Initiale Untersuchungen der subzellulären Verteilung des Succinatrezeptors SUCNR1 zeigten eine Lokalisation des Rezeptors sowohl an der Zelloberfläche als auch in Endosomen. Succinat ist ein intrazellulärer Metabolit, der im Citratzyklus, d.h. einem sehr zentralen Stoffwechselweg der Mitochondrien, gebildet wird.
Wir wollen untersuchen, wodurch die Lokalisation und das Trafficking des SUCNR1 beeinflusst werden und ob dieser von Endosomen aus signalisieren kann. Zuletzt möchten wir die Frage beantworten, ob und wenn ja wie die Lokalisation des Rezeptors den zellulären Metabolismus beeinflusst und vice versa.
Redoxchemie gemischt anionischer Seltenerdmetallverbindungen
Einrichtung: Institut für Mineralogie, Kristallographie und Materialwissenschaft
Abstract: Übergangsmetalloxidbasierte Batteriematerialien, wie V2O5, besitzen eine hohe spezifische Energie und Leistung, leiden jedoch unter niedrigen Ionendiffusionskoeffizienten und moderaten elektrischen Leitfähigkeiten, welche ihre technische Anwendung einschränken. Im Vergleich zeigen entsprechende Selenide vielversprechendere Eigenschaften, sind jedoch wenig umweltstabil und hinsichtlich ihrer Produktionsmenge eingeschränkt. Gemischtanionische Seltenerdmetall-Übergangsmetall-Oxid-Selenide versprechen hingegen eine flexiblere Veränderung des Oxidationszustandes des Übergangsmetalls, was zu einer Stabilisierung des Funktionsmaterials und einer höheren Insertionsrate mit beispielsweise Alkalimetallen wie Lithium führen würde. Zusätzlich können magnetische Eigenschaften durch das Seltenerdelement angepasst werden. Die Verbindungen sind sehr stabil und resistent gegenüber Umwelteinflüssen. Ziel des Projektes ist es Alkali-Seltenerdmetall-Übergangsmetall-Oxid-Selenide strukturell zu charakterisieren, als Kathodenmaterial in elektrochemischen Experimenten einzusetzen, sowie magnetische und elektrochemische Eigenschaften zu bestimmen. Es werden weiterhin Strategien entwickelt um deren Anwendbarkeit als Funktionsmaterial zu optimieren.
Loyale Abweichung in Gefahr
Einrichtung: Wilhelm-Wundt-Institut für Psychologie
Abstract: Sozialer Wandel ist ein Schlüsselthema für Gesellschaften, die sich an ein sich veränderndes Umfeld anpassen und wirksam auf Krisen reagieren wollen. In der Sozialpsychologie hat sich die Forschung zu sozialem Wettbewerb und sozialem Wandel häufig darauf konzentriert, Prädiktoren für den kollektiven Protest benachteiligter Gruppen zur Verbesserung ihrer Situation zu ermitteln. Globale Dynamiken wie die Klimakrise erfordern jedoch, dass Menschen aus privilegierten Gruppen den Status quo in Frage stellen, auch wenn sie selbst vielleicht nicht unmittelbar geschädigt werden. Wir schlagen eine neue psychologische Perspektive auf die Umstände vor, die diese Art von Verhalten auf individueller Ebene ermöglichen: Indem wir die Forschung zur Normabweichung mit der Forschung zur psychologischen Bedrohung verbinden, wollen wir prüfen, ob die wahrgenommene Bedrohung, die oft durch soziale Krisen hervorgerufen wird, Möglichkeiten für einen sozialen Wandel bieten kann. Konkret wollen wir untersuchen, inwieweit das Erleben einer Bedrohung der persönlichen Kontrolle die sogenannte loyale Abweichung, d.h. die Bereitschaft von Individuen, schädliche soziale Normen einer Gruppe, mit der sie sich identifizieren, in Frage zu stellen, erhöhen oder verringern kann. Wir planen, diese Forschungsfrage empirisch zu untersuchen, indem wir experimentelle Studien durchführen, die sich auf verschiedene Aspekte dieses Phänomens konzentrieren.
Partizipative Entwicklung von digitalen Adipositas-Therapieansätzen für Kinder und Jugendliche
Einrichtung: Institut für Gesundheitssport und Public Health
Abstract: Adipositas betrifft als komplexes Public Health Problem weltweit einen hohen Anteil der Allgemeinbevölkerung. Kinder und Jugendliche sind in dieser Gruppe von besonders hoher Relevanz, da sich Gewicht und Lebensweisen in diesem Alter manifestieren. Die aus Übergewicht resultierenden Begleit- und Folgeerkrankungen wie Diabetes Typ 2 oder Hypertonie sind mit einer hohen Krankheitslast verbunden und verursachen langfristig eine hohe ökonomische Belastung für das Gesundheitssystem. Somit besteht die Notwendigkeit, Adipositas früh entgegenzuwirken. Maßnahmen zur Gewichtsreduktion wurden bereits im Rahmen von Therapie gestaltet. Bisherige Möglichkeiten fokussieren Veränderungen im Ernährungs- und Bewegungsverhalten, beachten aber nicht den individuellen Lebensstil der Zielgruppe. Durch die zunehmende Digitalisierung und die Corona-Pandemie sind digitale Medien (als Zielgröße und methodisches Mittel) von hoher Relevanz für die Therapiekonzeption. So ermöglichen digitale Medien eine erhöhte Erreichbarkeit der Patienten und überwinden infrastrukturelle, räumliche Zeitliche Barrieren, wodurch die Programmteilnahme und –effizienz gestärkt werden kann. Die Auseinandersetzung mit digitalen Medien als ätiologischer Faktor und didaktisches Mittel bzw. Interventionsinstrument bietet somit die Möglichkeit Therapieansätze zu revolutionieren. Vor dem Hintergrund der geringen Wirksamkeit bestehender Maßnahmen stellen sich somit folgende Fragen: Welches Medien- und Therapieverhalten zeigen Akteure? Welche digitalen Technologien und Materialien eigenen sich für eine alltagsgerechte Ansprache? Wie kann ein direkter Einbezug der Zielgruppe in die Therapiegestaltung gewährleistet werden? Für die Beantwortung der Fragen bedarf es zunächst einer systematischen Literaturanalyse zur Generierung evidenzbasierter Strategien. Darauf aufbauend folgt die Integration relevanter Akteure mittels Stakeholderbefragungen. Auf Basis deren Einschätzungen zu Hindernissen, Rahmenbedingungen und Bedürfnissen der Zielgruppe werden Informationen über aktuelle Medienverhalten, organisatorische Voraussetzungen und spezifische Barrieren gewonnen. Die hieraus resultierenden Konzeptableitungen dienen dazu, zukünftig digitale Interventionsstrategien zu entwickeln, zu pilotieren um sie hinsichtlich ihrer Wirksamkeit zu überprüfen.
Die Entwicklung der symbolischen Kommunikation im Alphabetisierungsprozess
Einrichtung: Institut für Bildungswissenschaft
Abstract: In allen soziokulturellen Kontexten stützt sich unsere Teilnahme an sozialen Interaktionen auf grafische Symbole, Gesten und andere symbolische Artefakte. Das Studium der symbolischen Kommunikation bietet einzigartige Einblicke in die kognitiven Fähigkeiten des menschlichen Geistes. Mit Hilfe eines interdisziplinären, experimentellen Rahmens zielt unsere geplante Forschung darauf ab, das Verständnis von Kleinkindern für die Symbol-Referenz-Beziehung im grafischen Bereich während verschiedener Phasen des Schriftspracherwerbs besser zu verstehen. In einfachen und interaktiven Experimenten mit Touchscreens werden Vorschulkinder mit Szenarien konfrontiert, in denen sie grafische Kommunikationsmittel auswählen oder spontan erfinden müssen, um grundlegende Koordinationsprobleme zu lösen. Diese Arbeit soll die aktuellen Debatten in der Entwicklungspsychologie, der kognitiven Anthropologie und der empirischen Pädagogik voranbringen.
Kognitive Grundlagen der pragmatischen Sprachentwicklung bei Kindern
Einrichtung: Institut für Bildungswissenschaften
Abstract: Die Fähigkeit, flexibel und kontextabhängig die intendierte Bedeutung hinter den Worten anderer zu rekonstruieren und sich selbst kontextangemessen auszudrücken, nennt man Sprachpragmatik. Obwohl Sprachpragmatik vom Säuglingsalter an zentral für die kindliche Sprachentwicklung und von massiver Bedeutung für die tägliche Kommunikation und die soziale Interaktion mit anderen ist, fehlt es an Forschung zu ihrer ontogenetischen Entwicklung und der ihr zugrundeliegende kognitiven Struktur. Ziel des Projektes ist es, diese Forschungslücken zu schließen. Dazu sollen verschiedene pragmatische Fähigkeiten, ihre Korrelate und Prädiktoren bei Kindern im Kindergartenalter längsschnittlich erhoben werden. Basierend auf bisheriger Forschung werden die drei großen kognitiven Domänen formale Sprachfähigkeit, Theory of Mind und exekutive Funktionen als Prädiktoren im Fokus stehen. Außerdem wird die ökologische Validität sprachpragmatischer Labortests und die Beziehung der verschiedenen pragmatischen Fähigkeiten zueinander untersucht werden.
Öffentliches Amt und digitale Inszenierung. Rekonstruktion oder Dekonstruktion geistlicher Autorität in Social Media.
Einrichtung: Institut für Praktische Theologie
Abstract: Ein Pfarrer, mit Talar bekleidet, spielt Fußball auf einer Wiese. Er nimmt Anlauf, der Talar weht im Wind, der Ball fliegt und landet im hohen Bogen im Tor. Zu sehen ist diese Szene in einem Instagram-Reel. Nicht erst die Coronapandemie hat gezeigt, dass dem Internet und allem voran den Sozialen Medien wie Instagram eine enorme Bedeutung zukommt. Auch Pfarrer:innen sind längst auf der zum Facebook-Konzern gehörenden Social-Media-Plattform vertreten. Sie posten Bilder, fügen diesen eine Bildunterschrift hinzu und treten mit anderen Nutzer:innen in Kontakt. Netzwerke wie yeet, das dem Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik gGmbH (GEP) angegliedert ist, oder das ökumenische Netzwerk ruach.jetzt sammeln, unterstützen und vernetzen einige von ihnen. Unter dem Hashtag #digitaleKirche sind jedoch weit mehr Pfarrer:innen, Christ:innen und an religiösen Themen Interessierte auf Instagram vertreten und aktiv.
In unserem Projekt wollen wir anhand einer qualitativ-empirischen Studie diese bereits vorhandene Realität vieler Pfarrer:innen wahrnehmen und analysieren, wie sich öffentliches Amt und digitale Inszenierung zueinander verhalten, wie sich pastorale Identität auf Instagram darstellt, was dort mit welchen Mitteln kommuniziert wird und was sich daraus für die klassischen pastoraltheologischen Fragen nach Amt und Person, Geschlechterrollen und dem Verhältnis von Amt und Gemeinde ergibt.
Im Zweifel für die Freiheit? Kontroversen um die Autonomie der Kunst und die neue Macht des Publikums
Einrichtung: Institut für Kulturwissenschaften
Abstract: Das geplante Projekt befasst sich mit der Autonomie der Kunst. Untersucht wird sie anhand von aktuellen „Kunstskandalen“, bei denen sich die Debatten früher oder später auch um die Frage der Kunstfreiheit und ihrer Grenzen drehten. Neben einer differenzierten Analyse einer Reihe von Skandalen soll gefragt werden, ob diese Vorfälle und die daraus folgenden Diskurse um die Kunstautonomie auf eine Verschiebung des Verhältnisses von Publikums- und Leistungsrollen hinweisen, wodurch sich möglicherweise Deutungshoheiten und Legitimationsmechanismen im Kunstfeld zugunsten des Publikums verschieben. Das Promotionsprojekt wird in ein Forschungsprojekt eingebettet, das sich mittels vergleichender Forschung vor allem mit der Frage beschäftigen wird, ob die für das Kunstfeld beobachteten Konfliktlinien (beispielsweise im Verhältnis von Expert:innen und Laien) auch in anderen Gesellschaftsbereichen sichtbar werden. Forschungen zur Autonomie der Kunst würden so zum Ausgangspunkt grundlegender Fragen nach gegenwärtigen Prozessen sozialen Wandels.
Is the subject an object? - A first-personal approach to intentionality.
Einrichtung: Institut für Philosophie
Abstract: Als Menschen sind wir Subjekte von Gedanken, Wünschen, Wahrnehmungen, etc. In der Philosophie ist es heute üblich, das menschliche Subjekt als einen Gegenstand zu behandeln. Diese Auffassung bestimmt auch unser Verständnis der Gerichtetheit („Intentionality“) des Subjektes auf den Gegenstand, der gedacht, gewünscht oder wahrgenommen wird. Das Promotionsprojekt bemüht sich um ein Verständnis dieser Gerichtetheit, das das Subjekt nicht vergegenständlicht.
In der analytischen Philosophie wird die Gerichtetheit des Subjektes auf etwas üblicherweise als Beziehung zweier Gegenstände aufgefasst – des Subjektes und dessen, worauf es gerichtet ist. Die in dieser Auffassung implizite Vergegenständlichung des Subjektes ist jedoch problematisch. Als Subjekte wissen wir von uns selbst nicht dadurch, dass wir auf uns selbst als Gegenstand gerichtet sind, sondern dadurch, dass wir diejenigen sind, die auf einen Gegenstand gerichtet sind. Das Verständnis der Gerichtetheit, das im Promotionsprojekt entwickelt wird, wird die Weise, auf die das Subjekt in dieser Art von Selbstwissen auftritt, in den Vordergrund stellen.
Hier haben wir Informationen zusammengestellt, die Sie während Ihrer Förderung durch den Pre-Doc Award unterstützen können.
Es gibt verschiedene Wege zur Finanzierung Ihrer Promotion. Neben einer eigenen Stelle, die durch eingeworbene Drittmittel Ihres oder Ihrer Postdoc finanziert wird, können Sie sich auch selbst auf Förderung bewerben. Eine Reihe von Möglichkeiten finden Sie auf den folgenden Seiten.
Die Universität vergibt zweimal jährlich Doktorandenförderplätze. Bewerbungsfristen sind der 5. Juli und der 15. November des Jahres: Doktorandenförderplätze
Auf der Internetseite Stipendiumplus finden sich Informationen zu Stiftungen, die auch Promotionsstipendien vergeben: Stipendiumplus
Auf der Grundlage des Sächsischen Hochschulfreiheitsgesetzes und der Sächsischen Landesstipendienverordnung werden an unserer Universität Stipendien für die Promotionsförderung vergeben: Landesgraduiertenförderung
Weitere wichtige Informationen finden Sie zudem auf den folgenden Seiten unserer Universität:
Wir informieren wir Sie über die Promotion an der Universität Leipzig und stellen Dokumente wie Promotionsordnungen bereit.
Die Research Academy Leipzig informiert ebenfalls über die Promotion an unserer Universität.
Nationale und internationale Förderung
Im Dezernat Forschung und Transfer erhalten Sie Informationen und Beratung zu nationalen und internationalen Förderprogrammen und, bei Bedarf, auch Unterstützung bei der Antragstellung.
Predocs
Die internationale Doktorandeninitiative heißt alle neuen sowie zukünftigen Promovierenden herzlich willkommen.
Informationen über den ProRat (Promovierendenrat) finden sie im Intranet oder auf Facebook.
Postdocs
Der interdisziplinäre und internationale 'Postdoc Club' trifft sich regelmäßig und bietet Raum, Veranstaltungen und Themen mitzugestalten.
Auch über die Facebook-Gruppe "Postdocs in Leipzig" bieten wir Ihnen die Möglichkeit, sich mit anderen Postdocs zu vernetzen.
Zahlreiche weitere Informationen für promovierte Forschende stellen wir auf der Seite des Leipzig Researcher Development Programme zur Verfügung.
Der Career Service unterstützt Sie bei Fragen zu Ihren beruflichen Perspektiven Career Service
Die Fortbildungsdatenbank unserer Universität bündelt alle Weiterbildungsangebote diverser Akteur:innen. Zudem erhalten Sie weiterführende Informationen wie z. B. zum Fortbildungszentrum des Freistaats Sachsen in Meißen, wo Sie kostenfrei alle Weiterbildungsangebote nutzen können: Fortbildungsdatenbank
Die Research Academy Leipzig ist die zentrale Service-Einrichtung zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der Universität Leipzig. Unter anderem finden Sie dort ein umfassendes Workshop-Programm an der Kompetenzschule: Research Academy Leipzig
Die Fremdsprachenangebote des Spracheninstituts richten sich an alle, die aus beruflichen oder privaten Gründen ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern und vervollkommnen wollen: Spracheninstitut
Weitere Informationen für Postdocs stellen wir hier zur Verfügung: Informationen für Postdocs