Rassismus ist eine Ideologie, die Menschen aufgrund ihres Äußeren, ihres Namens, ihrer Sprache, ihrer (vermeintlichen) Kultur oder ihrer (vermeintlichen) Herkunft abwertet. Wenn Menschen nicht nach ihren individuellen Fähigkeiten und Eigenschaften oder danach, was sie persönlich tun, sondern als Teil einer vermeintlich homogenen Gruppe abgewertet und ausgeschlossen werden, dann ist das Rassismus. Es gibt viele Dimensionen und Formen von rassistischer Ideologie und rassistischer Diskriminierung. Rassismus ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, von dem Universitäten nicht ausgenommen sind.

Von Rassismus betroffene Personen

Diese Themenseite wurde konzipiert für alle von Rassismus betroffenen Personen. Dabei spielt es keine Rolle von welchem Rassismus Personen betroffen sind. Eine überblicksartige Darstellung verschiedener Rassismen kann unter dem Reiter Lexikon eingesehen werden.

Unterstützungsangebote und Beratung

Für von Rassismus betroffene Hochschulmitglieder und -angehörige gibt es verschiedene inneruniversitäre und externe Informations- und Beratungsstellen. Zweifeln Sie nicht an Ihrer Wahrnehmung und vertrauen Sie Ihrem eigenem Gefühl. Niemand hat das Recht, Ihre Grenzen zu überschreiten. Führen Sie ein Gedächtnisprotokoll, um Übergriffe und eventuelle Zeug:innen zu dokumentieren. Bei Vorfällen rassistischer Diskriminierung und Gewalt können Sie verschiedene inneruniversitäre und externe Informations- und Beratungsstellen aufsuchen.

Zentraler Gleichstellungsbeauftragter

Der Zentrale Gleichstellungsbeauftrage berät bei Diskriminierung sowie Belästigung und Gewalt. Als gewählter Vertreter berät er unabhängig. Die Beratung orientiert sich an Ihren konkreten Bedürfnissen – um sich gegen Diskriminierung zu wehren und Ihre Rechte durchsetzen. Sie können Ihre Probleme im vertraulichen Gespräch darstellen, um ein realistisches Bild der weiteren möglichen Schritte zu erhalten. Die Entscheidung, ob und wie Sie sich zu Wehr setzen möchten, bleibt dabei selbstverständlich ganz bei Ihnen. Sie entscheiden über den weiteren Weg. Ebenso ist die Vermittlung an andere Fachberatungsstellen möglich. Die Beratung erfolgt kostenfrei.

AGG Beschwerdestelle

Als Mitarbeiter:in können Sie sich bei Vorfällen von Diskriminierung und Gewalt an die Beschwerdestelle nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz wenden und eine formale Beschwerde einreichen.

Gleichstellungsbeauftragte der Fakultäten und zentralen Einrichtungen

Die Gleichstellungsbeauftragten der Fakultäten und zentralen Einrichtungen beraten in ihrem Zuständigkeitsbereich zu den Themen Chancengleichheit und Benachteiligung aufgrund des Geschlechts. Sie wirken auf die Vermeidung von Nachteilen für Mitglieder und Angehörige der Hochschule hin. Als gewählter Vertreter beraten sie unabhängig und kostenfrei. Ebenso ist die Vermittlung an andere Fachberatungsstellen möglich.

Student*innenRat

Das Referat Antirassismus steht Studierenden beratend zur Seite, die Rassismus und rassistische Diskriminierung erleben und vernetzt Initiativen. Dabei handelt es sich um ein studentisches Angebot, das betroffenen Student:innen einen niedrigschwelligen Zugang zur Erstberatung anbietet.

RAA Leipzig e.V.

Die Raa Leipzig e.V.-Opferberatung berät und betreut unter anderem bei Betroffenheit von rechtsmotivierter und rassistischer Gewalt und Diskriminierung.

Antidiskriminierungsbüros Sachsen e.V.

Bei der Wohnungssuche, auf Arbeit, im Geschäft oder einer Behörde – wenn Menschen Diskriminierung erfahren, ist es gut, nicht allein da zu stehen. Das Büro in Leipzig des Antidiskriminierungsbüros Sachsen e.V. unterstützt Sie dabei, mit dem Erlebten umzugehen, und berät Sie, wie Sie sich für Ihre Rechte stark machen können.

MIA – Melde- und Informationsstelle Antiziganismus

MIA ist eine zivilgesellschaftliche Melde- und Informationsstelle zum bundesweiten Monitoring von Antiziganismus, also Rassismus gegen Rom:nja und Sint:izze.

Die Melde- und Informationsstelle sammelt Angaben darüber, wie und in welchem Umfang Antiziganismus in Sachsen verübt wird, und veröffentlicht diese regelmäßig in Form eines Berichts. Als Teil einer bundesweiten Arbeitsgemeinschaft dokumentieren wir antiziganistische Fälle in Sachsen, bieten Betroffenen eine Erst- und Verweisberatung an und informieren die Öffentlichkeit.

Antidiskriminierungsstelle des Bundes

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes gibt telefonisch erste Einschätzungen zu Diskriminierungsfällen. Das juristische Beratungsteam informiert über Rechte und kann bei Eignung eine gütliche Einigung anstreben. Sowohl Anfragen, als auch telefonische Beratung kann in Deutscher Gebärdensprache stattfinden.

Support Compass

Support Compass ist eine App des Verbandes der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Die App ist verschlüsselt und die Kommunikation erfolgt mit professionellen Beratenden. Die App bietet primär Hilfe bei der Suche nach Beratungsstellen in der Nähe.

Bei belastenden Themen stehen allen Universitätsangehörigen und -mitgliedern kostenfreie Anlaufstellen offen. Egal ob Zweifel an der Wahl Ihres Studiums, Ängste und Zweifel, Kontaktschwierigkeiten, depressive Verstimmungen, Erfahrungen mit Gewalt oder sexuellen Übergriffen oder Probleme mit Alkohol oder Drogen und vieles mehr. Die Beratungen erfolgen streng vertraulich.

Psychosoziale Beratung des Studentenwerks Leipzig

Die Psychosoziale Beratung (PSB) des Studentenwerks Leipzig berät Studierende zu Studienschwierigkeiten, persönlichen Konfliktsituationen oder psychischen Belastungen. Häufige Themen sind unter anderem Diskriminierungserfahrungen, Erfahrungen mit Gewalt oder sexuellen Übergriffen oder Probleme mit Alkohol und Drogen. Für eine schnelle Kontaktaufnahme kann die 20-minütige offene Einzelberatung genutzt werden. Das Angebot der PSB umfasst außerdem 50-minütige Einzelberatungen mit Terminen und Gruppenangebote.

Psychosoziale Beratung für Beschäftigte

Die psychosoziale Beratungsstelle für Beschäftigte der Universität Leipzig unterstützt Sie in herausfordernden Lebenslagen. Häufige Themen sind unter anderem Konflikte mit Kolleg:innen oder Vorgesetzten, Erfahrungen mit Gewalt oder sexuellen Übergriffen. Einen individuellen Beratungstermin können Sie per Mail vereinbaren.

Psychosoziale Beratungsstelle der Zentralen Studienberatung

Die Psychosoziale Beratungsstelle der Zentralen Studienberatung berät Studierende der Universität Leipzig zu persönlichen Schwierigkeiten im Studium und deren Auswirkung auf Ihre Studienkompetenzen. Häufige Themen der Beratung sind Umgang mit Stress und Überforderung, emotionale Krisen oder Zweifel bei der Studien- und Lebensplanung. Individuelle Beratungstermine können Sie per Mail vereinbaren.

Psychologische Beratungsstelle des Zentrums für Lehrer:innenbildung und Schulforschung

Die Psychologische Beratungsstelle des Zentrums für Lehrer:innenbildung und Schulforschung bietet Lehramtsstudierenden der Universität Leipzig eine systemisch-orientierte Beratung an. Häufige Themen der Beratung sind depressive Symptome, zwischenmenschliche Konflikte oder akute Lebenskrisen. Individuelle Beratungstermine können per Mail vereinbart werden.

Psychosoziale Beratungsstelle des Student*innenRates

Die Psychosoziale Beratung des Student*innenRates der Universität Leipzig ist eine niedrigschwellige Anlaufstelle für alle Studierenden der Universität Leipzig. Häufige Themen sind unter anderem psychische Krisen, einschneidende Lebensereignisse oder Probleme in der Alltagsbewältigung. Individuelle Beratungstermine können unkompliziert per Mail vereinbart werden.

Hochschulgruppen und Community Safer Spaces

Safer Spaces sind Räume, die so gestaltet sind, dass sich Menschen dort sicher und geschützt fühlen können. Da Safe Spaces niemals zu 100 Prozent garantiert werden können, wird auch der Begriff Safer Spaces verwendet.

BPoC Hochschulgruppe

Vernetzung und Empowerment bietet die Hochschulgruppe für Black, Indigenous and People of Color. Die Gruppe ist beispielsweise auf  Instagram aktiv und organisiert auch Community-Treffen an wechselnden Orten.

RosaLinde Leipzig e.V.

Der Verein RosaLinde Leipzig e.V. hat Formate, die sich explizit an (post)migrantische, Refugees, Black, Indigenous und of Color LGBTQIA* Personen richtet und informiert darüber auf Instagram und Telegram.

Somewhere Inbetween Jam

Ziel des Projekts Somewhere Inbetween Jam ist die Vernetzung lokaler und internationaler BIPoC* und FLINTA* Tänzer:innen, um die Sichtbarkeit von colored Künstler:innen und den Tanznachwuchs in Ostdeutschland nachhaltig zu fördern.

Music of Color

Die Gruppe Music of Color organisiert Community Spaces und hostet Radioshows, veröffentlicht Musik und organisiert Partys.

Balance Club Culture Festival

Das Kollektiv organisiert einmal jährlich ein mehrtägiges Festival in Leipzig inklusive Partys, Performances und Vorträgen. Ziel des Balance ist es, safer Club Spaces für FLINTA, BIPoC und queere Personen zu schaffen.

KritMed Leipzig – kritische Medizin Leipzig

Die Gruppe beschäftigt sich mit den gesundheitlichen Folgen von Rassismus, Rassismus im Gesundheitswesen und rassismuskritischer Bildung zukunftiger Ärzt:innen.

Allyship – Betroffene unterstützen

Rassistische Diskriminierung kann Betroffene krankmachen und das Arbeitsklima vergiften. Sollten Sie rassistische Diskriminierung bzw. Gewalt in Ihrem Arbeits- oder Studienumfeld beobachten, unterstützen Sie der betroffenen Person. Achten Sie dabei auf Ihre eigenen Grenzen und helfen Sie nur im Rahmen Ihrer Möglichkeiten. Für Betroffene ist ein Gespräch mit einer unbeteiligten Person oft ein schwerer und mutiger Schritt, weil sie in der Regel mit den Menschen im Arbeits- oder Studienumfeld noch längere Zeit weiterarbeiten muss. 

  1. Gegenwehr fängt in vermeintlich unscheinbaren Situationen an: Lachen Sie nicht mit, wenn rassistische Sprüche oder Witze gemacht werden. Verdeutlichen Sie der Sprüche klopfenden Person, dass ihr Verhalten nicht erwünscht ist.
  2. Sprechen Sie Personen in Ihrem Arbeits- oder Studienumfeld an, wenn Sie vermuten oder miterleben, dass diese rassistisch diskriminiert werden.
  • Nehmen Sie sich für dieses Gespräch Zeit und schaffen Sie eine vertrauensvolle Atmosphäre. Teilen Sie der betroffenen Person sachlich mit, was Sie beobachtet haben, bieten Sie der Person Hilfe an.
  • Bieten Sie Ihr an, nach Beratung zu suchen oder sie dahin zu begleiten, sofern es Ihnen möglich ist.
  • Wichtig: Tun Sie nichts, was die betroffene Person nicht möchte.
  • Machen Sie der betroffenen Person deutlich, dass ausschließlich die belästigende Person für ihr Fehlverhalten verantwortlich ist.

Beschwerdeprozess und Empowerment

Wie sieht ein Beschwerdeprozess aus?

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Empowerment

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Lexikon

Auch: Verbündete:r, Unterstützer:in, Fürsprecher:in

„Eine Person, die selbst nicht Teil einer marginalisierten Gruppe, z.B. der trans Community, ist, aber diese aktiv unterstützt, wird als Ally oder Fürsprecher*in bezeichnet. Sie arbeitet aktiv daran, Intoleranz zu beenden, klärt andere Menschen über die Belange der marginalisierten Gruppe auf und nutzt ihre Position, nicht Teil der marginalisierten Gruppe zu sein, um sich für die Gleichstellung diskriminierter Personen einzusetzen.“ aus: Queer Lexikon

Asiatisch gelesene Menschen in Deutschland sind in widersprüchlicher Weise sowohl von positivem als auch negativem Rassismus betroffen. Einerseits werden sie vielfach als "Vorzeigemigrant:innen" beschrieben und gegen andere (post)migrantische Gruppen ausgespielt; andererseits werden sie als homogene Masse dargestellt, von der eine Gefahr für die Mehrheitsgesellschaft ausgehe. Antiasiatischer Rassismus in Deutschland umfasst unterschiedliche Formen von Gewalt. Diese reichen von verbalen Mikroaggressionen über strukturelle Diskriminierung bis hin zu körperlichen Angriffen und Morden. Dabei unterscheiden sich die in Populärkultur und medialer Berichterstattung weit verbreiteten rassifizierten Zuschreibungen auch nach Geschlecht: So werden asiatisch gelesene Frauen sexualisiert, exotisiert und infantilisiert, Männer dagegen desexualisiert und feminisiert.

In der Wissenschaft werden seit einigen Jahren verschiedene Begriffe und theoretische Konzepte diskutiert, mit denen die Abwertung, Ausgrenzung sowie Diskriminierung von Musliminnen und Muslimen und als solche gelesenen Menschen erfasst werden. Der im internationalen Sprachgebrauch verbreitete Begriff der Islamophobie findet in Deutschland wenig Verwendung. Hier hat sich zum einen das Begriffspaar der Islam- und Muslimfeindlichkeit als Teil eines Syndroms „Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ etabliert. Aus Sicht der Rassismusforschung wird Islam- und Muslimfeindlichkeit zum anderen häufig als eine Form des kulturell begründeten Rassismus eingeordnet, der die Religionszugehörigkeit ethnisiere und so aufgrund ihrer „Abstammung“ auch Menschen betreffe, die nicht unbedingt religiös praktizierend sind. Im antimuslimischen Rassismus zeigt sich demnach, dass Kategorien wie Ethnizität, Kultur und Religion miteinander verschmelzen können.

Antisemitismus ist nicht als Unterform von Rassismus zu verstehen, sondern als ein eigenes Phänomen mit Schnittmengen zum Rassismus. Mit dem Rassismus teilt der Antisemitismus, dass er eine homogene Gruppe imaginiert, der vermeintliche Kollektiveigenschaften zugeschrieben werden. Eine Spezifik des Antisemitismus ist, dass er sein Feindbild nicht nur als unterlegen oder minderwertig konstruiert, sondern auch gleichzeitig als übermächtig stilisiert. So dient der Antisemitismus sowohl der Abwertung von jüdischen Menschen als auch der Reduktion von Komplexität moderner Gesellschaften, indem ein Feindbild vom vermeintlich ,mächtigen Juden‘ konstruiert wird, der heimlich Kontrolle über die Wirtschaft, die Medien oder politische Institutionen ausübe. Auch hinter politischen Umbrüchen wie Kriegen, Revolutionen oder Wirtschaftskrisen werden in einer antisemitischen Weltsicht ,jüdische Kräfte‘ vermutet. Entsprechend ist die Behauptung einer ,jüdischen Weltverschwörung‘ konstitutiver Bestandteil antisemitischer Ideologien. Damit funktioniert Antisemitismus auch als ein Weltdeutungsmuster.

Antislawischer Rassismus oder auch Rassismus gegen Osteuropäer:innen und Südosteuropäer:innen, folgt ähnlichen Prinzipien wie andere Rassismen. Antislawischer Rassismus steht in Verbindung mit Expansions- und Tötungspolitiken der Nationalsozialisten, weist eine koloniale Struktur auf, wird in Teilen aber auch mit Bezug auf die Abwehr bestimmter Nationalitäten geäußert.
Menschen aus Osteuropa erleben Rassismus, nicht weil sie weiß sind, sondern trotzdem. Antislawischer Rassismus bezieht sich unter anderem auf Sprache, Akzent und Aussehen oder auch Verhaltens- und Charakterzuschreibungen , ebenso wie auf Kultur.

Antiziganismus bezeichnet den spezifischen Rassismus gegen Sinti:zze und Rom:nja, der verschiedene Ebenen berührt. Einerseits werden Sinti:zze und Rom:nja stigmatisiert. Ihnen werden vermeintlich von der Norm abweichende, widersprüchliche Eigenschaften (romantisierend oder kriminalisierend) zugeschrieben. Andererseits wird durch Antiziganismus die strukturelle und institutionalisierte Diskriminierung definiert, wie bspw. ein erschwerter Zugang zu Bildung oder Ressourcen. Das Z-Wort ist eine diffamierende Fremdbezeichnung und wird von Angehörigen der Rom:nja-Minderheit abgelehnt. Der Begriff ist eine Zuschreibung negativer, aber auch romantisierender Stereotype und sagt nichts über das Selbstverständnis der so Bezeichneten aus. Sinti:zze und Rom:nja wurden im Nationalsozialismus als „Zigeuner:innen” Opfer von Verfolgung und Vernichtung. Dieser Völkermord wird Porajmos (Verschlingen) genannt.

Anti-Schwarzer Rassismus (ASR) ist eine spezifische Form des Rassismus und hat in Europa und Deutschland seit der Zeit der Versklavung Tradition. Bei ASR handelt es sich um eine spezifische Herabwürdigung, Entmenschlichung und rassistische Diskriminierung von Schwarzen Menschen afrikanischer Herkunft. Ungeachtet der Realität von Diskriminierung und Hierarchisierung nach „Hautschattierung“, ist ASR nicht auf Diskriminierung in Bezug auf die sogenannte Hautfarbe reduzierbar, da spezifische Dynamiken bei anti-Schwarzer-Diskriminierung existieren und diese von Menschen afrikanischer Herkunft mit unterschiedlichen ‘Hauttönen’ erlebt werden.

Person oder People of Colo(u)r ist eine politische Selbstbezeichnung von und für Menschen, die nicht weiß sind und über einen gemeinsamen Erfahrungshorizont in der weiß dominierten Bevölkerung verfügen. Mit der Selbstbezeichnung wird sich bewusst von der Bezeichnung „Migrant:in“ bzw. „Migrationshintergrund“ abgegrenzt, die den sprachlichen Fokus nicht auf Rassismus-, sondern Migrationserfahrung legen. BIPoC (engl. Black or Indigenous PoC) schließt ausdrücklich Schwarze und indigene Menschen mit ein.

Der Begriff Empowerment stammt ursprünglich aus dem Bereich der Psychologie und Sozialpädagogik, er lässt sich am besten mit „Selbstbemächtigung“ oder auch „Selbstkompetenz“ übersetzen. Empowerment umfasst Strategien und Maßnahmen, die Menschen dabei helfen, ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben zu führen. Durch Empowerment sollen sie in die Lage versetzt werden, ihre Belange zu vertreten und zu gestalten.

Abkürzung für Frauen, (Lesben), Intersexuelle, Nicht-Binäre und trans Personen. Das „L“ ist nicht immer enthalten in der Abkürzung, da es sich bei lesbisch sein, nicht um eine Geschlechtsidentität handelt. Jedoch sind Lesben häufig von mehrfachen Marginalisierungen und Diskriminierungen betroffen und werden daher häufig mitbenannt.

Die sozialwissenschaftlichen Konzepte der institutionellen Diskriminierung und des institutionellen Rassismus verweisen auf das Zusammenwirken von gesellschaftlichen und staatlichen Institutionen und Behörden, ihren Normen und Praktiken in der Produktion und Reproduktion von Rassismus. Rassismus wird in dieser Betrachtungsweise nicht als rein individuelles Fehlverhalten verstanden, sondern als durch gesellschaftliche Strukturen re-produziertes Phänomen der Ausgrenzung, Dehumanisierung, systematischen Benachteiligung und Gewalt sowie der ungleichen Ressourcenverteilung. So zeigen sich institutionelle Diskriminierung und Rassismus etwa auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt sowie im Bildungs-, Gesundheits-, Ausbildungs- oder Justizsystem. Mit Blick auf Racial Profiling geht es vor allem um Rechtsgrundlagen, die Personenkontrollen aufgrund von z.B. rassifizierten Merkmalen ermöglichen sowie das gesellschaftliche Verhältnis, durch das bestimmte als ,anders' markierte Gruppen aus der als weiß vorgestellten Gesellschaft ausgeschlossen und kriminalisiert werden.

Mikroaggressionen sind in der Forschung umstritten. Dabei handelt es sich um von Betroffenen als übergriffig empfundene alltägliche Kommunikation, so z.B. subtile Demütigungen und Herabsetzungen.

 

Rassismus in all seinen Facetten (…) Überzeugungen und Praktiken, die auf der systematischen Abwertung und Ausgrenzung sowie Benachteiligung bestimmter Gruppen der Bevölkerung beruhen, denen biologisch oder kulturell konstruierte, nicht veränderbare und angeblich minderwertige Eigenschaften und Verhaltensweisen zugeschrieben werden.

Die politische Selbstbezeichnung für die nationale Minderheit ist Sinti:zze und Rom:nja. Rom:nja ist dabei der Überbegriff für eine diverse Gruppe von Menschen, die im 13. und 14. Jahrhundert aus Indien und dem heutigen Pakistan nach Mittel-, West- und Nordeuropa eingewandert ist. Die Sinti:zze siedelten sich vorwiegend in Westeuropa an, die Rom:nja vor allem in Ost- und Südosteuropa.

Der Begriff „Bias“ stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Voreingenommenheit oder Vorurteil. Vorurteile kann man z.B. einer Situation, Person oder Gruppe gegenüber haben und sie können von Einzelpersonen, Gruppen oder Institutionen vertreten werden. Die Folgen solcher Vorurteile können sich für die betreffenden Gruppen oder Personen negativ, aber auch positiv auswirken.

Einige dieser Biases können bewusst sein (sogenannter Explicit Bias) oder unbewusst auftreten (sogenannter Unconscious oder Implicit Bias). Hierbei können Alter, Geschlecht, Herkunft, (körperliche) Fähigkeiten, Religion, sexuelle Orientierung, Körper/Aussehen und viele andere Merkmale zum Gegenstand des Vorurteils werden. Jeder Mensch hat unbewusste Vorurteile und diese können sogar im Kontrast zu den eigenen, bewussten Werten stehen. Aber gerade diese Unbewusstheit macht es so schwer, Unconscious Bias aufzudecken und ihm entgegenzuwirken.

Biases resultieren meist aus stereotypen Wahrnehmungen, die wir als Denk- und Reaktionsmuster aus eigenen Vorerfahrungen oder Berichten anderer ableiten, um schneller auf neue Informationen reagieren zu können. Sie rühren von der menschlichen Tendenz her, die Komplexität sozialer Welten durch Kategorisierungen zu reduzieren.

 

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