Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    20.09.2018 – 30.03.2020
  • Lehrsprache

    Italienisch
  • Studienrichtung

    Natur- und Geowissenschaften
  • Studiengang, Studienabschluss

    Biologie B. Sc., Bachelor of Science
  • Förderprogramm

    Erasmus+
  • War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Freiwillig
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

    Erfüllt

Vor dem Studium im Ausland

Um die Sprache zu lernen, um mal aus der gewohnten Umgebung rauszukommen und etwas Neues zu entdecken. Und wenn so ein Austausch schon finanziert wird, warum sollte man das dann nicht nutzen? ;)

Ich habe mir über die Partneruni ein Zimmer in Verona organisiert, das wurde dort direkt angeboten und war sehr hilfreich.

Ich habe in Deutschland einen Italienischkurs belegt, bin aber nur mit irgendwas zwischen A2 und B1 nach Italien und hatte dort Vorlesungen auf Italienisch. Das hat mir persönlich sehr dabei geholfen, schnell besser zu werden (ich lerne aber auch schnell Sprachen), zusätzlich habe ich dort noch einen Italienischkurs für ausländische Studierende belegt, der von der Uni angeboten wurde. Und ich habe auch in meiner Freizeit selbst viel gemacht, um besser zu werden, also sowohl Grammatik und Vokabeln gelernt als auch Sprachtandems gesucht. Das kann ich auch am meisten empfehlen, weil man so auch leicht Freund*innen findet und gleichzeitig mehr typische Umgangssprache lernt, und natürlich ganz viele Fehler machen darf, weil die andere Person in der eigenen Sprache auch Fehler macht ;)

Während des Studiums im Ausland

Für Austauschstudierende gab es extra Sprachkurse, die waren auch sehr häufig und hilfreich. Ich fand bei den normalen Modulen sehr angenehm, dass in Biologie die Kursgröße sehr klein war und alles dadurch viel persönlicher war, so wurde ich z. B. öfter gefragt, ob ich gerade noch folgen kann und konnte auch selbst leicht Fragen stellen, wenn ich etwas nicht verstanden hatte. An sich hatte ich die Empfindung, dass es in Italien sehr viel mehr ums Auswendiglernen geht als an deutschen Unis (das haben zumindest viele andere auch bestätigen können), und Prüfungen sind eigentlich alle mündlich. Da ich noch nicht gut genug Italienisch sprach damals, um eine mündliche Prüfung zu absolvieren, durfte ich die auf Englisch machen (was natürlich aber zu zusätzlichem Lernaufwand führte, weil ich alles vom Italienischen ins Englische übersetten musste).

In einem Studierendenwohnheim für hauptsächlich internationale Studierende. Ich hatte ein 3er-Zimmer in einer 7er-WG, was für mich persönlich absolut klasse war, weil man immer Menschen um sich herum hatte und auch innerhalb des Wohnheims kannten sich fast alle persönlich und wir haben sehr oft Sachen zusammen gemacht. Ich kann diese Wohnheime also auf jeden Fall empfehlen, ansonsten würde ich zu WGs mit Italiener*innen raten, weil man da dann halt auch Italienisch spricht (im Wohnheim haben wir uns auf Englisch unterhalten).

Das Zimmer war sehr günstig, 143 Euro pro Monat, 2er-Zimmer waren, soweit ich weiß, 193 Euro. Essen ist in Italien teurer als in Deutschland, und man geht schon auch fast jeden Abend aus auf einen Aperitivo oder nachmittags mal für einen Kaffee. Dadurch, dass ich so günstig wohnen konnte, habe ich aber nicht viel mehr Geld ausgegeben als in Leipzig. Ich habe mir vor Ort ein Rad organisiert und konnte somit auch auf Bustickets verzichten. Auch wenn der öffentliche Nahverkehr in Italien wirklich sehr günstig ist, auch Langstreckenzüge und Flixbus.

Nutze die Zeit zum Reisen! Wir waren fast jedes Wochenende in anderen Städten oder wandern (am Gardasee oder Richtung Bolzano), und das ist wirklich das, woran ich mich hauptsächlich erinnere, wenn ich zurückdenke :)

Wandertipp: Monte Baldo und das verlassene Bergdorf Campo und Madonna della Corona!

Städtetipps in der Nähe: Bologna, Gardaseestädte, Padova, Firenze.

In Verona: Gelateria Roma, Pizzeria Da Michele (!!!), Bottega Del Krapfen. Castel San Pietro, Santuario della Nostra Signora di Lourdes. Jeden ersten Sonntag im Monat zahlt man für alle Museen und Sehenswürdigkeiten nur 1 Euro. Ansonsten ist Verona eine Stadt, die man zu Fuß sehr gut erkunden kann und in der es trotz der eher kleineren Größe auch ein halbes Jahr nicht langweilig wird.

Nach dem Studium im Ausland

Die Anrechnung ging sehr einfach und unproblematisch. Bei Fragen konnte mich an meine Erasmusbetreuer vor Ort und in Leipzig wenden. Die Umrechnung der Noten fand ich fair.

Dadurch, dass in Deutschland das Semester später startet als in Italien, habe ich nach meinen Prüfungen dort noch 3 Wochen mehr verbracht, um zu reisen und hatte dann aber auch in Deutschland noch mal 1 Monat, um wieder anzukommen. Und im Sommersemester habe ich einfach normal weiterstudiert.

Was ich vermisse: Die Offenheit der Menschen ("mein Freund ist auch dein Freund") und die freiere Zeiteinteilung (weil es die Praktika bei mir zumindest am Ende als Blockpraktikum gab und ich während des Semesters somit keine verpflichtenden Lehrveranstaltungen hatte).

Weil man sich vorher gar nicht vorstellen kann, wie viel man in so kurzer Zeit erleben kann.