Melnikov Permafrost-Institut Jakutsk

Durch meine zurückliegenden Erfahrungen in Russland und meine Sprachkenntnisse war ich mit den zu erwartenden Gegebenheiten vertraut. Ich habe durch einen Dozenten aus meinem Institut einen Kontakt erhalten, der mich in Yakutsk dann auch willkommen geheißen hat. Die Wahl dieses Institutes war für mich sehr klar, da dies das einzige Institut weltweit ist, dass sich ausschließlich mit dem global wichtigen Thema des Permafrostes auseinandersetzt und vor Ort die Auswirkungen erforscht werden können.

Ich habe mich ein halbes Jahr im Voraus beworben und daraufhin versucht den Zeitplan festzusetzen, um mich dann für das Praktikum zu bewerben. Eine schöne und sehr einfache Unterkunft wurde mir durch das Institut relativ preiswert zur Verfügung gestellt.

Ich habe lange Erfahrung im Sprachgebrauch von Russisch und konnte mich so mit allen Mitarbeitern im Institut verständigen. Jedoch ist auch die Kommunikation auf Englisch mit vielen machbar. Eine Grundmotivation in Russland Russisch zu sprechen sollte aber vorhanden sein und bei Unkenntnis sollte man sich etwas vorbereiten, um auch alltägliche Herausforderungen meistern zu können.

Vor allem die Arbeit im Feld hat mir sehr weitergeholfen. Dies war jedoch nicht der Hauptbestandteil meiner Tätigkeiten, da nicht allein für mich Feldarbeit organisiert werden konnte. Ich habe mich hauptsächlich im Institut mit den Grundlagen auseinandergesetzt und mit Geoinformationssystemen eine Forschungsfrage bearbeitet.

Ich habe ein kleines, sehr einfaches Holzhäuschen zur Miete gestellt bekommen, das grundlegend mit allem außer Internet ausgestattet war. Ich empfehle trotzdem, diese Möglichkeit wahrzunehmen, da dort zeitweise Wissenschaftler einquartiert werden, die gute Gesprächspartner darstellen.

Ich habe vor Ort kein Geld erhalten. Die Unterkunft war relativ billig, jedoch Lebensmittel eher nicht. Ich habe monatlich rund 400 € ausgegeben. Vor allem die An- und Abreise spielen die größte Rolle.

Unerwartete Zusatzkosten sind bei mir nicht entstanden, da ich mich mit dem Prozedere von Visum bis Versicherungen in Russland schon auskannte, die nicht ganz billig sind.

Die Arbeit im Institut war zwar nicht unbedingt immer hoch spannend, da ich nicht jeden Tag Messungen oder interessante Projekte vor mir hatte, jedoch war allgemein die wissenschaftliche Vorgehensweise im Institut interessant und etwas völlig neues. Die Arbeit im Feld direkt in der unendlich weiten Natur war hingegen auch methodisch sehr lehrreich.

Abseits der Arbeit gibt es in Jakutien viele Möglichkeiten, die beeindruckendste Natur zu erleben.

Ich habe mir das Praktikum als Pflichtpraktikum anrechnen lassen.

Die Menschen und Freunde vor Ort und die Natur mit ihren direkten Anschauungsbeispielen vermisste ich sehr in der Nachbereitung meiner Arbeit im Rahmen meiner Bachelorarbeit.

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