Steckbrief
-
Länge des Aufenthalts
09.09.2024 – 25.01.2025 -
Lehrsprache
Spanisch -
Studienrichtung
Lehramt und Erziehungswissenschaften -
Studiengang, Studienabschluss
Deutsch Lehramt Sonderpädagogik, Staatsexamen -
Förderprogramm
Erasmus+ -
War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?
Freiwillig -
Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?
-
Instagram Account
-
veröffentlicht am
Vor dem Studium im Ausland
Ich habe mein Erasmus im 7. Semester gemacht. Seitdem ich in Leipzig angefangen habe zu studieren, hat mich das Erasmus-Programm sehr interessiert. Ich bin in zwei verschiedenen Ländern aufgewachsen und habe dadurch gelernt, dass es sehr wertvoll sein kann, den eigenen Umkreis manchmal zu wechseln, da man dadurch das alte Umfeld noch mehr zu schätzen lernt, genauso wie das neue. Ich wollte auch durch das Erasmus verschiedene neue Seminare besuchen, die von verschiedenen Fakultäten angeboten werden. Zusätzlich dazu wollte ich mehr über die spanische Kultur lernen und insbesondere über die Ursprünge des Südens von Spanien, da mich die kolonialen Hintergründe des Südens von Spanien interessiert haben.
Nachdem ich die Nominierung erhalten hatte, begann ich relativ früh, nach Unterkünften zu suchen und mich für Wohnheime zu bewerben. Die Antworten der Wohnheime kamen jedoch erst im August. Dafür konnte ich mich frühzeitig über die Kurse informieren, die die Universität Sevilla anbietet, und direkt die verschiedenen Fakultäten kontaktieren, um sicherzustellen, dass ich als Erasmus-Studentin die gewünschten Kurse belegen kann. Zusätzlich habe ich geprüft, welche Kurse ich möglicherweise für mein Studium anrechnen lassen könnte.
Nein, denn Spanisch ist eine meiner Muttersprachen. Die Unterrichtssprache an der Partnerhochschule war hauptsächlich Spanisch.
Während des Studiums im Ausland
Als ich in Sevilla ankam, war es anfangs etwas chaotisch, da die Einschreibung in die Module ein paar Wochen gedauert hat. Dafür hatte man die Möglichkeit, an allen Modulen teilzunehmen, sie sich anzuschauen und anschließend zu entscheiden, welche man belegen möchte. Nachdem ich mich in meinen Modulen eingeschrieben hatte, habe ich ein Seminar mit dem Titel „Autoren der deutschen Literatur“ besucht.Ich wusste anfangs nicht genau, was mich dort erwarten würde, aber am Ende des Semesters war ich sehr positiv von dem Seminar überrascht. Das Seminar präsentierte die deutsche Literatur mit dem Hintergrundwissen, dass die Welt, in der wir heutzutage leben, eine globalisierte Welt ist. Dieses Phänomen spiegelt sich in der Gesellschaft wider, da viele Menschen dadurch in Kontakt mit verschiedenen Hintergründen kommen. In diesem Seminar lernte ich das Konzept der „translingualen Literatur“ kennen, das den Treffpunkt zwischen zwei Kulturen darstellt und eine Plattform zur kritischen Analyse von Gesellschaft und Kultur bietet. Dank des Seminars habe ich viel über verschiedene politische Phänomene gelernt, und zwar durch die Analyse von Literatur. Zudem besuchte ich einen Kurs mit dem Titel „Neuropsychologie“. Diesen Kurs fand ich sehr interessant, da wir anhand der Kenntnisse der Neuropsychologie Patienten analysierten, die ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten hatten. Insgesamt fand ich die Dozenten an der Universität in Sevilla sehr begeistert von den Themen, die sie lehrten, was dazu führte, dass man sich selbst leicht für die Themen begeistern konnte.
Ich habe in einem Studentenwohnheim im Süden der Stadt gewohnt. Dort habe ich in einer 2er-WG gelebt. Leider habe ich keine besonders gute Erfahrung gemacht, da die Lage des Wohnheims nicht sicher war. Aus diesem Grund würde ich die Gegend 3 Mil Viviendas nicht empfehlen.
Für meinen Wohnheimsplatz habe ich 300 Euro im Monat gezahlt. Ich konnte die Unterkunft und andere Ausgaben mit der Erasmus-Förderung decken, allerdings wurden nur 4 Monate gefördert. Da die Klausuren erst im Januar stattfanden, musste ich insgesamt 5 Monate in Sevilla bleiben, was bedeutete, dass ich den letzten Monat selbst zahlen musste. Die Lebensmittel haben ungefähr genauso viel gekostet wie in Deutschland. Wenn man jedoch in eine Tapas-Bar gegangen ist, um etwas zu trinken und zu essen, war es definitiv günstiger als ein Restaurantbesuch in Deutschland. Außerdem war das Reisen innerhalb Andalusiens sehr günstig, insbesondere mit dem Busunternehmen ALSA und der ESN-Ermäßigung.
Dank meines Erasmus-Aufenthalts habe ich viele verschiedene Menschen kennengelernt. Außerdem habe ich eine tolle Freundesgruppe gefunden, mit der es unglaublich viel Spaß gemacht hat, Andalusien zu erkunden. Ich habe auch festgestellt, dass die Menschen in Sevilla sehr aufgeschlossen sind und leicht ins Gespräch kommen. Ihre positive Ausstrahlung hat dazu beigetragen, dass man das Gefühl hatte, alles sei möglich.
Nach dem Studium im Ausland
Das Erasmus-Team der Germanistik Fakultät hat mir geholfen, Fragen zur Anerkennung zu klären. Mir konnte ein Modul von der Germanistik-Fakultät angerechnet werden.
Ich vermisse die Diskussionen in den Seminaren sehr und die Dozenten, die sich immer die Mühe gemacht haben, die Studierenden kennenzulernen. Die Rückkehr nach Leipzig fiel mir nicht schwer, da ich bereits mehrfach die Rückkehr nach einer Auslandserfahrung erlebt hatte. Ich glaube, es hat mir geholfen, mir bewusst zu machen, dass sich auch in Leipzig Dinge verändern würden. Da man sich selbst verändert hat, braucht es ein wenig Zeit, um sich wieder an die vertraute Stadt zu gewöhnen. Aber nach einer Weile fühlte ich mich wieder zuhause und konnte die neuen Erlebnisse und das Gelernte in den Alltag integrieren.
Meine Auslandserfahrung hat meine Selbstwahrnehmung sehr positiv verändert. Diese Veränderung entsteht, weil man mit neuen Menschen in Kontakt kommt und das in einem ungewohnten Umfeld. Dadurch setzt man sich intensiv mit sich selbst auseinander und reflektiert viel über die eigene Person. Die Freundschaften, die ich im Ausland geknüpft habe, haben mir viel gezeigt und mich neugieriger gemacht. Oft wird man durch diese Freund*innen mit den eigenen Meinungen konfrontiert, was dazu führt, dass man sich in einigen Bereichen neu positioniert. Es ist wichtig, offen zu bleiben, da diese Welt in einem konstanten Wandel ist. Je offener man bleibt, desto besser kann man diesen Wandel mitgestalten.