1. Welches Ereignis Ihrer Studienzeit ist Ihnen in besonders guter Erinnerung geblieben?

Ein guter Professor. Die meisten Asiaten sind ein bisschen schüchtern, so auch ich. Bei einem Seminar habe ich zu Beginn nur zugehört. Der Professor hat das bemerkt und mich ermutigt, meine Meinung zu äußern. Nach einigen Sitzungen wagte ich sogar mit den Kommilitonen zu debattieren.

 

2. Welche Bedeutung hat die Uni Leipzig heute für Sie?

Ich nenne die Universität Leipzig gern auch „meine Universität“. Da meine heutige Arbeit eng mit Studium in Deutschland verbunden ist, ermutige ich die interessierten chinesischen Studierenden hier im DAAD Informationszentrum Shanghai stets meine Alma mater direkt zu kontaktieren, denn ein Studium an der Universität Leipzig kann ich nur wärmstens empfehlen.

 

3. Welche Tipps geben Sie asiatischen Studenten, die in Deutschland studieren wollen?

Die deutsche Sprache ist wichtig, aber auch wenn man noch nicht perfekt Deutsch spricht, sollte man versuchen, mit den Einheimischen zu kommunizieren und sich nicht nur mit anderen Landsleuten auseinandersetzen. Wenn man diese Tür einmal geöffnet hat, kann man eine ganz neue Welt für sich entdecken. Außerdem weise ich die Studierenden immer auf einen großen Unterschied zum chinesischen Hochschulsystem hin, nämlich dass sie in Deutschland sehr selbstständig agieren müssen. Die deutschen Hochschulen geben zwar viele Empfehlungen, die Studierenden – auch die Ausländer – müssen diese dann aber natürlich allein umsetzen.

 

Yiqian Li, geboren 1978 in China, hat nach dem BA-Studium „Deutsch als Fremdsprache“ in Dalian, China, von 2001 bis 2007 an der Universität Leipzig Betriebs- und Volkswirtschaftslehre studiert. Im Jahr 2009 ging sie nach China zurück und arbeitete in der Abteilung Kultur und Bildung des deutschen Generalkonsulats Shanghai. Seit Februar 2011 arbeitete sie als Büromanagerin am DAAD Informationszentrum Shanghai. Dort ist sie unter anderem für die Studienberatung zuständig und versucht, allen Interessierten, die in Deutschland studieren möchten, mit ihren persönlichen Erfahrungen behilflich zu sein.