Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    01.09.2022 – 31.01.2023
  • Lehrsprache

    Spanisch
  • Studienrichtung

    Natur- und Geowissenschaften
  • Studiengang, Studienabschluss

    Wirtschafts- und Sozialgeographie mit dem Schwerpunkt städtische Räume M. Sc., Master of Science
  • Förderprogramm

    Erasmus+ , Selbst finanziert
  • War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Freiwillig
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

    Erfüllt

Vor dem Studium im Ausland

Ich habe schon seit einige Jahren Spanisch gelernt aber konnte die Sprache noch immer nicht richtig sprechen. Ich glaube, dass man erst eine Sprache richtig beherrschen kann, wenn man eine weile in dem Land gewohnt hat wo diese Sprache gesprochen wird. Daher war es mir wichtig, ein halbes Jahr in einem spanischsprechendes Land zu wohnen.

Ich habe Spanischkursen gemacht und mich für das Erasmus+ programm beworben.

Über Facebook, Instagram und Idealiste habe ich nach WGs gesucht

Ich habe ein C1-Sprachenkurs der Universität Leipzig besucht. Ich würde schon empfehlen, mindestens B2 Niveau zu haben, bevor man auf die Uni geht.

Während des Studiums im Ausland

Die Lehrveranstaltungen waren sehr interessant. Die Dozenten waren sehr nett und haben immer geholfen. Man musste deutlich mehr machen für die Modulen, als man in Deutschland machen muss. Das hat mich zwischendurch etwas gestresst aber im nachhinein hat sich herausgestellt, das die qualitativen Anforderung von dem was man abgegeben hatte auch nicht so hoch waren wie in Deutschland. So habe ich für ein Kommentar für einen wissenschaftlichen Text 5 Quellen herausgesucht, um meine Meinung zu begründen, während Kommiliton*innen gar keine Quellen hatten.

ESN in Santiago de Compostela hatte für Erasmusstudierenden in September und Oktober jeden Tag Aktivitäten. Volleybal, Tapastour, Citytour, Fahrten am Wochenendes, Parties am Mittwoch, Karaokeabend etc. Das war sehr toll!

Ich habe in einer WG gewohnt mit 5 anderen Studierenden. In Spanien sind die Zimmer fast alle möbliert. Es gibt meistens keine WG-Castings, sondern der Vermieter sucht sich die Mieter aus. Man weiß also oft vorher nicht mit wem man zusammenwohnt.

Mein Zimmer hat 190 + Nebenkosten gekostet. Ich habe das Zimmer über Idealista gefunden. Die Miete musste ich jeden Monat bar zahlen. Das gab es aber bei mehreren Studierenden so. Ich hatte auch ein festen Mietvertrag.

Heizung gab es nur zwischen 15 und 22 Uhr. Das war vor allem morgens ziemlich kalt! War aber auch bei vielen Wohnungen in Santiago so.

Zum WG-Leben: Das ist nicht so wie in Deutschland. Vor allem weil die Leute nicht gecast werden. Es ist wichtiger, dass man saubere Mitbewohner*innen hat als das man sich mit denen anfreudet. Viele Spanier*innen sind nur unter der Woche in ihrer Wohnung und fahren am Wochenende nach Hause und haben dort ihre Freunden. Daher macht es mehr Spaß mit anderen Ausländer*innen zusammenzuwohnen, womit man am Wochenende auch etwas unternehmen kann.

Die Miete war 190 + Nebenkosten. Ich habe nebenbei im Home Office für eine deutsche Firma gearbeitet und Erasmus+ Förderung empfangen. Außerdem werde ich noch zum Teil finanziell von meinen Eltern unterstützt.

Für essen habe ich denke ich 100 Euro im Monat ausgegeben. Da bin ich mir aber nicht sicher.

Meine Empfehlung ist aber auch ein bisschen Geld zu sparen für Reise. Ich bin nach Lisabon, Porto, A Coruña, Ourense, León und Madrid gefahren.

Ich hatte gehofft viele Spanier*innen kennenzulernen, aber das war im Endeffekt schwieriger als gedacht. Trotzdem habe ich super nette Leute über Erasmus kennengelernt und auch mein Spanisch hat sich sehr verbessert. Was mich am meisten gefallen hat in Santiago de Compostela, war mehr über Galizien und ihre einzigartigkeit zu erfahren und fast jeden Tag gemütlich irgendwo mit Freunden - aber auch mal alleine - einen Kaffee (für ca. 1,60 Euro) zu trinken.

Meine "Geheimtipps" sind die Bars Tarrasca, Avante und Modus viviendi. Das Kino NUMAX hat gute Filme, die auch oft in OV sind.

Wenn man öfters mit dem Bus fährt lohnt sich eine Karte zu kaufen (Ábono). Die kauft man im Bus und man sagt dass man Studentin ist. Darauf lädt man dann 10 Fahrten und dann zahlst du ca 28 Cent pro Fahrt, statt 1 Euro.

Nach dem Studium im Ausland

Ich habe sehr schnell mein TOR bekommen. Mir war aber nicht ganz klar was ich damit machen sollte. Ich habe jetzt den Erasmuskoordinator meines Studiums angeschrieben und hoffe, dass meine Kursen anerkannt werden.

Es ist schön sich wieder in einer Sprache auszudrücken wo man sich sicher fühlt, aber gleichzeitig vermisse ich die tolle Melodie und Aussprache der spanischen Sprache. Des Weiteren ist es komisch, dass die Leute womit ich ein halbes Jahr lang mein Alltag geteilt habe, plötzlich nicht mehr zu sehen. Ich vermisse außerdem die Kaffee und Barkultur aus Galizien: Das man immer mal wieder spontan sich auf eine Terasse setzt oder in einem Kaffee und dort dann einen Kaffee für 1,60 Euro kauft oder das man bei jedem Getränk ein kleinen Tapas dazubekommt.

Man sollte Entdecker*in um seinen horizont zu erweitern. Je mehr unterschiedliche Eindrücke, Meinungen, Ansichten oder Gewohnheiten man erlebt, desto offen wird man selber.