Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    15.02.2022 – 22.07.2022
  • Lehrsprache

    Deutsch
  • Studienrichtung

    Psychologie
  • Studiengang, Studienabschluss

    Psychologie M. Sc., Master of Science
  • Förderprogramm

    Erasmus+
  • War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Freiwillig
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

    Mehr als erfüllt

Vor dem Studium im Ausland

Meine Gründe für ein Auslandsstudium: Sehr positive Erfahrungen mit dem vorherigen Auslandssemester im Bachelor (Budapest), Neugier auf die Vielfalt Europas und nicht zuletzt, weil man kaum unkomplizierter für längere Zeit im Ausland leben kann als über das Erasmus-Programm.

Meine Gründe für die Uni/Stadt Graz: Persönliche Empfehlungen von Freunden und Bekannten, die bereits bestehende Erasmus-Partnerschaft, ein interessantes Kursangebot, keine Fremdsprachenbarriere und verlockende Impressionen von Graz und Umgebung im Internet.

Noch in Leipzig: Auflösung der Wohnung in Leipzig, Abschluss einer Auslandskranken- und Haftpflichtversicherung, Online-Suche nach einem WG-Zimmer (über wg-gesucht.de).

Nach der Ankunft in Graz: Anmeldung der Unterkunft (innerhalb von 3 Werktagen), Vertragsabschluss für Strom, Heizung, Internet und Haushaltsversicherung, Beschaffung von Möbeln (über willhaben.at). An meiner Finanzierung hatte sich dank der Erasmus-Förderung beim Wechsel von Leipzig nach Graz nichts grundlegend geändert.

Nein... Die Unterrichtssprache meiner Psychologie-Kurse war Deutsch und Steirisch-Kentnisse durfte ich vor Ort in Graz erwerben :)

Während des Studiums im Ausland

Das Team vom Büro für Internationale Beziehungen hat uns "incoming students" herzlich empfangen und hervorragend unterstützt, sowohl im Rahmen der (sehr informativen) Welcome Week als auch bei individuellen Anliegen. Die psychologieinterne Kursbelegung war ebenfalls problemlos möglich. Besonders das Kreativitätsseminar stellte eine spannende Ergänzung zum Studium in Leipzig dar. Wie im Psychologiestudium in Leipzig bestanden die Seminare hauptsächlich aus gegenseitigen Präsentationen der Studierenden.

Gewohnt habe ich in einer Zweier-WG in Uni-Nähe (Graz-Geidorf). Die Lage war dank der kurzen Wege zur Uni, zur Innenstadt und in den angrenzenden Rosenhain sehr gut. Für den Kontakt zu Locals empfiehlt sich die Suche auf dem privaten WG-Markt (z.B. über wg-gesucht.de). Beliebt unter den Internationals waren die Studierendenwohnheime (besonders Greenbox), für die allerdings eine rechtzeitige Bewerbung erforderlich ist.

Monatliche Kosten für die Unterkunft (inkl. Miete, Nebenkosten, Versicherung, Internet): knapp 500€. Die Supermarktpreise lagen etwas über dem deutschen Durchschnitt, die Kosten für Kultur und Gastronomie waren mit dem Preisniveau in Leipzig vergleichbar. Überraschende Zusatzkosten sind nicht entstanden. Möbel, Geschirr, Haushaltsgeräte usw. lassen sich mit etwas Glück sehr günstig (teils sogar zum Verschenken) auf willhaben.at ergattern.

Graz hat sich als wahre Wohlfühlstadt entpuppt - mit der Natur stets in Reichweite, der typischen Grazer Geselligkeit und Lebensfreude, den Genüssen der steirischen Küche und dem unerschöpflichen Kulturangebot (von historischen Museen und modernen Kunstausstellungen bis zur freien Szene). Lässt man sich treiben, stößt man früher oder später immer auf eine wunderbare Neuentdeckung. Oder man hält sich an Bewährtes und genießt den Blick vom Schlossberg auf die Dächer und Türme der Stadt (alternativ vom Rosenhaincafé auf den Schlossberg), trifft sich in einem der großen grünen Parks, tanzt Salsa auf dem Lendplatz oder macht eine Wanderung durchs Grazer Umland und kehrt anschließend in ein traditionelles Buschenschank ein. Geheimtipp: Beim Live-Jazz im Theatercafé eine frisch zubereitete Eierspeis zum kühlen Bier bestellen.

Nach dem Studium im Ausland

Die abgeschlossenen Kurse habe ich nicht auf mein Studium in Leipzig anrechnen lassen. Zur Aufnahme ins Diploma Supplement war nur ein Häkchen im Anerkennungsformular nötig.

Zurück in Leipzig war die Wiedersehensfreude natürlich groß, aber die Sehnsucht nach Graz wird bleiben, wenn ich an die liebgewonnen Menschen mit ihrem steirischen Dialekt, die wunderschöne Lichtstimmung zum Sonnenuntergang oder die kulinarischen Köstlichkeiten denke. Eine große Flasche Kernöl im Küchenschrank hilft jedoch, die Wartezeit bis zum nächsten Besuch in Graz zu überbrücken.

...weil sich schon in einem deutschsprachigen Nachbarland wie Österreich viele kulturelle Besonderheiten im Alltag verstecken, die Unterschiede zwischen den Lebensrealitäten verständlich machen und auch die eigene Lebensart nachhaltig bereichern können.