Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    01.10.2023 – 25.02.2024
  • Lehrsprache

    Englisch
  • Studienrichtung

    Lehramt und Erziehungswissenschaften
  • Studiengang, Studienabschluss

    Lehramt Sonderpädagogik, Staatsexamen
  • Förderprogramm

    Erasmus+
  • War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Freiwillig
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

    Mehr als erfüllt

Vor dem Studium im Ausland

Ich habe mich für ein Studium in Sofia entschieden, weil ich die Balkanregionen erkunden und etwas über die Geschichte der Länder lernen wollte. Außerdem wollte ich die Möglichkeit nutzen, im Ausland studieren zu können.

Ich habe mein Busticket frühzeitig gekauft, sodass dieses sehr günstig war. Mit der Wohnungssuche habe ich zwei Wochen vor der Abfahrt begonnen. Allerdings lief alles über Facebook und ich empfand es als schleppend, die ganzen Anzeigen und Nachrichten zu lesen, sodass ich mich dafür entschied, für die ersten zwei Wochen in einem Hostel zu wohnen und vor Ort zu suchen. Letztendlich hat das sehr gut geklappt, da viele Erasmus Studierende ebenfalls vor Ort suchten, sodass wir uns in den ersten Wochen zusammenschließen und gemeinsam zu Besichtigungen gehen konnten. Ich bin dann mit drei anderen Studierenden in eine Wohnung im Viertel Lozenets gezogen.

In den Eramsus Unikursen wurde Englisch gesprochen. Ansonsten übersetzten bulgarische Studierende für uns, falls die Lehrpersonen kein Englisch sprachen. Für die Märkte bietet es sich an, die wichtigsten Alltagsvokabeln zu können. Von der Uni wird auch ein kostenloser Sprachkurs angeboten.

Während des Studiums im Ausland

Mir haben insbesondere die Kurse mit den bulgarischen Studierenden gefallen, ich fand diese spannender und auch herausfordernder. Vor allem die Kunstkurse an der Faculty of Educational Studies and the Arts kann ich empfehlen.

Ich habe mit drei anderen Studierenden in einer WG in Lozenets gelebt. Das Viertel ist sehr zentrumsnah, ein paar Gehminuten vom Kulturpalast entfernt. Die Ecke ist wegen der umliegenden Parks und des nahen Stadtwaldes sehr schön. Mit der Metro ist man in wenigen Minuten in Serdica. Besonders günstig ist es auch in Studenski Grad, da gibt es allerdings in vielen Wohnungen keine Küche und das Viertel ist ein bisschen weiter vom Zentrum entfernt. Die Taxis sind aber sehr günstig und in Studenski Grad gibt es auch viele Partys und Sportangebote, sodass man nicht weg vom Schuss ist.

Ich habe mir mein Zimmer geteilt, sodass ich nur 150€ Miete monatlich gezahlt habe. Ich bin meistens auf dem Womens Market mein Obst und Gemüse kaufen gegangen, dort ist es günstig und es gibt ein riesiges Angebot an Gemüse, aber auch an Gewürzen, Kräutern, Tees und Honig. Ansonsten sind die Kulturangebote wie Theater, Ballett und Clubs ebenfalls günstiger als in Deutschland und es gibt sehr günstige Secondhand Läden um den Womens Market verteilt. Es lohnt sich preislich auch, für ein paar Tage ein Auto zu leihen.

Die Zeit in Sofia war sehr intensiv und ich habe tolle Menschen und Orte kennengelernt. Es gibt urige Kneipen wie die Bar LORCA, gute Techno Clubs wie Kupe und Dom und kleine Restaurants mit bulgarischer Küche wie das Thirsty Dragon. Man kann sich für wenig Geld ein Auto leihen und für ein paar Tage in die Berge, ans Schwarze Meer oder in eines der Nachbarländer fahren. Nach Istanbul fährt ein Nachtzug für knapp 30€, die Fahrt ist sehr entspannt und die Nachtabteile gut in Schuss. Die Städte Plowdiw und Veliko Tarnovo sind auch gut mit Auto und Bus zu erreichen.

Besonders schön ist das Gebirge rings um Sofia und der Vitosha Hausberg, den man von überall aus der Stadt sehen kann. Unter anderem der Weg zum Boyana Wasserfall im Vitosha Gebirge ist toll. Auch sehr gemütlich und urig finde ich die Ivan Vasov Hütte im Pirin Gebirge. Die Menschen, die die Hütte bewirtschaften sind sehr nett, dort wohnt der Hüttenhund Rila und es gibt selbstgebrautes Bier von einem Priester aus der Gegend, einem Freund der Hütte. Heiße Thermalquellen gibt es einige im Gebirge, aber auch am Pancharevo See, welcher am Stadtrand von Sofia gelegen ist.

Sofia ist eine interessante Stadt mit Plattenbau-Ästhetik. Das Zentrum ist schick gemacht und der Platz der Toleranz mit Synagoge, Moschee, orthodoxer und katholischer Kirche und der Sofien Staue sehr beeindruckend. Wenn man sich für die Geschichte Sofias und Bulgariens interessiert, lohnen sich die Free Walking Touren und das Red Flat Museum, eine eingerichtete Wohnung einer Familie aus Zeiten des Kommunismus. Es gibt aber zudem sehr arme Viertel in der Stadt, etwas abseits des Zentrums.

Nach dem Studium im Ausland

Ich kann mir keine Credits anerkennen lassen, das wusste ich aber bereits im Vorhinein. Es gibt wenig Kurse für den Bereich Förderpädagogik und die Pädagogik Seminare sind inhaltlich zu wenig ähnlich.

Ich bin drei Wochen über den Westbalkan zurück nach Hause gereist, deswegen freue ich mich jetzt umso mehr auf meine Leipziger Freundinnen, das neue Semester und das schöne Leipzig. Vermissen werde ich die neu geschlossenen Freundschaften, die spontanen Reisen und die viele Zeit und den Blick auf die Berge.

Auf Reisen blicke ich immer etwas über meinen eigenen Tellerrand, beschäftige mich mit der Geschichte von Ländern, mit der ich mich nicht auskenne, lerne tolle gastfreundliche Menschen kennen und freue mich immer auf etwas zuhause, wovon ich vielleicht nicht gedacht hätte, dass ich es mal vermissen könnte.