Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    02.09.2023 – 02.02.2024
  • Lehrsprache

    Spanisch
  • Studienrichtung

    Sozialwissenschaften
  • Studiengang, Studienabschluss

    Journalismus M. Sc., Master of Science
  • Förderprogramm

    Erasmus+
  • War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Freiwillig
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

    Erfüllt
  • E-Mail-Adresse

Vor dem Studium im Ausland

Bereits in der Schule hatte ich den Traum, für ein Auslandssemester nach Spanien zu gehen. Ich hatte in der Schule mehrere Jahre Spanisch und wollte die Sprache durch einen Auslandsaufenthalt verbessern. In meinem Bachelorstudium hatte ich einen Platz in Valencia bekommen, den ich dann aber aufgrund von Corona nicht wahrnehmen konnte. Deswegen stand für mich zu Beginn meines Masterstudiums fest, dass ich unbedingt für ein Auslandssemester nach Spanien möchte. Ich liebe es zu reisen und andere Länder und Kulturen kennenzulernen. In meinen Augen kann man ein Land und die Sprache am besten kennenlernen, wenn man selbst mal dort gelebt hat. Die Universität in Valencia hat außerdem einen eigenen Bachelorstudiengang 'Journalismus' mit sehr interessanten Seminaren, die ich ich dann ergänzend zu meinem Studium in Leipzig machen konnte.

Mitte Februar hatte ich meine Zusage für Valencia bekommen und dann ging die Vorbereitung auch schon nach und nach los. Denn man muss einige Dokumente ausfüllen und hin und herschicken. Aber lasst euch davon nicht abschrecken! Sowohl die Koordinatoren in Leipzig als auch in Valencia waren sehr nett und hilfsbereit. Mit der richtigen Planung und Wohnungssuche ging es ungefähr Mitte Juni los. Ich kannte bereits ein paar Freund*innen, die ein Auslandssemester in Valencia gemacht hatten und mir Tipps geben konnten. Deswegen habe ich direkt bei "Idealista" (wie WG-gesucht) nach WGs gesucht. Ich hatte bestimmte Gebiete, wo ich gerne wohnen wollte und hab dann letztendlich ein Zimmer über Idealista gefunden, das eine Agentur angeboten hat. In Valencia gibt es einige Agenturen, die sich auf internationale WGs fokussieren. Denn oft wollen spanische Vermieter:innen Mieter:innen haben, die länger als ein halbes Jahr bleiben. Agenturen verlangen oft Agenturgebühren (ca. 300€), aber wir hatten zum Beispiel auch eine Putzfrau und ich konnte sichergehen, dass alles richtig ist. Ich hatte also mit meiner Agentur Glück, denn Scams und Betrüger gibt es leider öfter, also schaut genau an bei wem ihr etwas mietet. Es gibt auch etliche Facebook-Seiten, aber das sind oft Privatpersonen, wo man auch nie weiß, was einen erwartet.

Ich habe in der Schule bereits drei Jahre Spanisch gelernt bis zu einem B1 Niveau. Während meinem Bachelor und Master habe ich dann nochmal mehrere Sprachkurse bis B1 gemacht (weil vieles seit der Schule dann doch verloren gegangen ist). B1 wird auch von der Uni in Valencia empfohlen. Und das würde ich euch auch empfehlen oder mindestens A2. Außer einen Kurs hatte ich nämlich alle Kurse auf Spanisch und es wird leider kaum auf ausländische Studierende geachtet. Die meisten Lehrer:innen ziehen ihr Ding durch und man muss selbst schauen, ob man mitkommt :D Das Gute ist, dass man in Valencia meistens nicht alleine ist und es viele Erasmus-Studis und vor allem viele deutsche Studis gibt. Zusammen schafft man das dann trotzdem meistens.

Während des Studiums im Ausland

Ich musste in meinen Seminaren deutlich mehr während dem Semester machen als hier in Deutschland. Man hatte fast wöchentlich Abgaben, wo man entweder Texte lesen musste oder für die journalistischen Seminare auch mehr vorbereiten musste, wie Präsentationen oder Beiträge. Das hatte mich sehr überrascht, vor allem, weil es oft mit der Sprache doch nochmal schwieriger ist, weil man erstmal alle Texte verstehen muss. Aber auch das hat man mit Hilfe von neuen Freund:innen irgendwie hinbekommen. Aber trotzdem war es nicht ganz so chillig, wie man vorher dachte. Aber das kommt wahrscheinlich auch viel auf die Kurse an. Aber einige Kurse haben auch wirklich viel Spaß gemacht. Ich habe neben der Uni auch nochmal einen Spanischkurs gemacht, wo man auch viele Leute kennengelernt hat. Generell muss man sagen, dass es in Valencia sehr viele internationale Studis gibt und man schnell Freunde findet. Es gibt einige Erasmus-Organisationen, die viele Events veranstalten und die Uni selbst bietet auch einige Veranstaltungen an.

Ich habe in Valencia in Ayora in einer internationalen WG gelebt. Mein Mitbewohner war aus Ungarn, eine Mitbewohnerin aus Italien und meine andere Mitbewohnerin aus Brasilien. Das heißt, wir waren alle für ein halbes Jahr da und haben die gleiche Erfahrung erlebt. Das war wirklich sehr schön und wir haben auch viel zusammen gemacht. Man muss sagen, dass die Wohnungen in Spanien wirklich andere Standards haben als in Deutschland, vor allem die Erasmus-WGs. Aber für ein halbes Jahr war das trotzdem machbar. Die Lage in Ayora war sehr gut. Mein Campus war der Campus am Blasco Ibanez und ich bin meistens 10 Minuten mit dem Fahrrad (Valenbisi sind Fahrräder, die überall stehen und man sich ausleihen kann) zur Uni gefahren. 20 Minuten von meiner Wohnung war La Ciudad de las Artes y las Ciencias, wo ich oft für einen Spaziergang hin bin. Zum Meer habe ich mit dem Fahrrad 15 Minuten gebraucht. 7 Minuten von meiner WG war auch die Metro-Station, mit der man in 10 Minuten in der Innenstadt war. Also für mich war die Lage perfekt.

Meine Miete hat 365€ pro Monat gekostet und die war auch komplett von der Erasmus-Förderung abgedeckt. Ich hatte um die 400€ pro Monat von der Förderung erhalten. Wie viel ich insgesamt im Monat ausgegeben habe, kann ich schwer einschätzen. Vielleicht nochmal 300-400€, manchmal vielleicht mehr, je nachdem wie viele Trips man gemacht hat. Ich habe aber auch meistens 1-2 Mal pro Woche noch im Homeoffice gearbeitet.

Ich habe neben meinem Studium auch einiges erlebt, denn Valencia und die Region hat viel zu bieten. Am Wochenende werden von verschiedenen Erasmus-Organisationen (z.B. Happy Erasmus, Erasmus Life) viele Tages- oder Wochenendtrips angeboten. Davon habe ich einige gemacht, aber immer noch nicht alles gesehen, weil es sooo viel zu sehen gibt. Wenn ihr noch nicht in Barcelona oder Madrid wart, kann ich euch das auf jeden Fall empfehlen. Da kommt man auch sehr gut alleine mit dem Zug hin (und die sind sogar pünktlich :D). Auch die Trips an die Costa Blanca sind sehr schön gewesen. Partys gibt es in Valencia auch fast jeden Tag und die Eintritte sind über die Organisationen auch meistens kostenlos für Internationale Studierende.

Nach dem Studium im Ausland

Da ich mein Auslandssemester ganz am Ende von meinen Studium gemacht habe, musste ich mir keine Seminare anerkennen lassen. Ich habe die Kurse von Anfang an als Bonus zu meinen Journalismus Veranstaltungen hier in Leipzig gemacht und um mein Spanisch zu verbessern und mich persönlich weiterzuentwickeln.

Da ich nach meinem Auslandssemester bis auf mein Volontariat alles von meinem Journalismusstudium erledigt habe, bin ich nach meinem Auslandssemester zurück in meine Heimat gezogen. Da war die Vorfreude auf jeden Fall auch groß, weil ich die vergangenen 2 1/2 Jahre meine Freunde und Familie nicht so viel gesehen hatte. Aber ich vermisse trotzdem das sonnige Wetter und das Meer. Deswegen empfehle ich euch, dass ihr euch viel mit Freunden trefft und wieder erkennt, was ihr an Deutschland und Leipzig auch vermisst habt und was euch Freude bringt.

Ich würde allen empfehlen so ein Auslandsaufenthalt zu machen, denn es bringt einem persönlich sehr viel! Für mich war das schon der zweite längere Auslandsaufenthalt, weil ich nach der Schule auch schon ein Jahr in Australien war. Und man lernt im Ausland sehr viel über sich und natürlich über andere Länder und Kulturen und kann dadurch seinen Horizont erweitern. Vor allem lernt man Menschen aus der ganzen Welt kennen, die häufig für immer Freunde bleiben.