Steckbrief
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Länge des Aufenthalts
10.08.2021 – 10.05.2022 -
Lehrsprache
Englisch -
Studienrichtung
Wirtschaftswissenschaften -
Studiengang, Studienabschluss
Wirtschaftspädagogik M. Sc., Master of Science -
Förderprogramm
PROMOS , Selbst finanziert -
War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?
Freiwillig -
Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?
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E-Mail-Adresse
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Instagram Account
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veröffentlicht am
Vor dem Studium im Ausland
Ich war schon immer ein großer USA-Fan. Obwohl ich zwischen Bachelor und Master bereits zwei Jahre als Au-Pair in einem Außenbezirk von Chicago war, wollte ich nun auch noch das US-amerikanische Unileben erleben.
Die Auswahl an „coolen“ US-Bundesstaaten war nicht so groß und die Südstaaten (eigentlich Texas) waren sowieso noch auf meiner "Bucket List". Es ist dann die Oklahoma State University in Stillwater aus dem MAUI-Netzwerk geworden - eine Entscheidung, die ich niemals bereuen werde!
Ich bin bereits in meinem ersten Mastersemester zur Info-Veranstaltung für ein Auslandssemester gegangen, hab mich dann aber doch erst im dritten Semester für das fünfte Semester beworben - eine weise Entscheidung, da dann ab dem zweiten Semester Corona kam und sich bis zum fünften Semester zumindest in den USA die Lage wieder beruhigt hatte. Im Herbst habe ich einen Sprachtest gemacht, den ich für die Bewerbung brauchte. Als ich dann meine Zusage im Frühjahr hatte, habe ich einen TOEFL-Sprachtest gemacht, einen neuen Reisepass und das Visum beantragt und bin Ende Juli ausgereist. Das Semester in den USA ging Mitte August los.
Ich habe mich dazu entschieden, in einem Wohnheim zu wohnen, da an der Oklahoma State University (OSU) so gut wie alle Austauschstudierenden in einem Wohnheim einen Platz bekommen. Das war ganz cool, denn so war die Gruppe immer beisammen, was aber nicht heißen soll, dass wir 24/7 was zusammen gemacht haben oder keine amerikanischen Freunde hatten. Mir wurde einfach der Link zur Anmeldung fürs Wohnheim geschickt, ich musste also nicht großartig recherchieren oder so.
Da ich bereits gut englisch sprechen konnte, habe ich keinen Sprachkurs gemacht.
Während des Studiums im Ausland
Mir hat das Studium gut gefallen. Ich würde sagen, dass es sogar etwas einfacher als in Deutschland ist. In meinem Wirtschaftsstudium in Leipzig hatte ich meistens eine große Prüfung am Semesterende für jeden Kurs, in den USA ist es etwas mehr Arbeit während des Semesters (kleine benotete Hausaufgaben, Tests zwischendurch), aber dafür ist es dann am Semesterende nicht ganz so stressig und meist sind die Hausaufgaben auch nicht so schwer und aufwendig.
Ich habe es genossen, mal ganz andere und wirtschaftsferne Kurse zu belegen. Golf und Ballett waren definitiv entspannt!
Ich habe in einem Wohnheim auf dem Campus gewohnt. Alles an der Uni war also fußläufig erreichbar. Fast alle Austauschstudierenden haben dort gewohnt. Das war von der Uni so vorgesehen, jedoch kein Muss. Ich hatte ein Mitbewohnerin, mit der ich mir das Zimmer geteilt habe. Obwohl ich mir noch nie längerfristig ein Zimmer mit einer Person geteilt habe, hat alles problemlos geklappt. Wir hatten Gemeinschaftsbäder auf jeder Etage (Frauen und Männer getrennt natürlich) und eine Gemeinschaftsküche im Untergeschoss. Für OSU würde ich auf jeden Fall auch empfehlen, wieder in IBA Hall zu wohnen, einfach weil es toll war, mit den anderen Austauschstudierenden zusammen zu sein. Es gibt aber auch schönere Wohnheime in Stillwater (z.B. Aspen Heights, Midtown, the Quarters) die preislich nicht unbedingt viel teurer sind und wo man dann sein eigenes Zimmer und Bad hätte.
In den USA ist das Leben teurer als in Deutschland, vor allem wenn man die Leipziger Mieten gewohnt ist. Ich habe für mein geteiltes Zimmer etwa $2,400 pro Semester gezahlt, das sind etwa $580 pro Monat. Außerdem musste ich an der OSU deren Health Insurance kaufen, das waren etwa $950 im Fall Semester und $750 im Spring Semester. Alle anderen Kosten variieren natürlich stark vom Lebensstil und was man so macht - in die Bars gehen, in Restaurants essen gehen, reisen, sonstige Aktivitäten/Hobbies. Für alle Sparfüchse wie mich kann ich Lebensmittel einkaufen bei Aldi empfehlen (sogar günstiger als Walmart) und vieles gibt es auch beim Dollar Tree (hier kostetet jeder Artikel nur $1,25 und es gibt so gut wie alles von Kosmetik/Hygieneartikel bis Schreibwaren und Geschirr).
Ich würde aber dennoch sagen Oklahoma ist definitiv billiger als California zum Beispiel - Pluspunkt für Midwest und die Südstaaten ;-)
Ich hatte eine unvergesslich schöne Zeit in Stillwater! Es war so toll, dass ich mich über Thanksgiving Break im November spontan dazu entschieden habe, um ein Semester zu verlängern. Die Verlängerung hat zum Glück problemlos geklappt. Obwohl es nicht allzu viel in Oklahoma zu sehen und zu tun gibt, ist Stillwater ein sehr authentischer amerikanischer Unistadt, sodass ich die OSU wärmstens empfehlen kann für eine echte amerikanische Unierfahrung. Ich war auf überfüllten Hausparties mit den klassischen roten Plastikbechern wie man sie aus den Filmen kennt, Football Season (go pokes!!!- unser slogan) im Fall Semester war unglaublich - einfach so coole vibes, obwohl ich mich gar nicht für Sport interessiere. Homecoming war klasse - die OSU hat (angeblich) den besten Homecoming in den USA. Zum Ausgehen sind wir gern auf den Strip gegangen (die Straße mit den ganzen Bars) - unsere Favoriten waren College Bar, Murphys und The Union. Donnerstags sind wir immer ins Tumbleweed gefahren - eine Country music dance hall, wie sich das für Cowboys (ja, so nennen wir uns alle) so gehört ;-). Und orange war unsere Farbe.
Go Pokes / Once a Cowboy, always a Cowboy / We bleed orange
Nach dem Studium im Ausland
Ich hatte bereits alle Kurse in Leipzig abgeschlossen, sodass ich mir nichts anrechnen lassen musste.
Ich vermisse definitiv meine neu gewonnenen Freunde, den Campus und das Weggehen in Stillwater (Tumbleweed and the Strip).
Die Uni war bereits Anfang Mai zu Ende und ich bin dann noch bis Ende Juni durchs Land gereist, somit habe ich mein Visum bis zum letzten Tag ausgenutzt. Ich habe mich dann also schon durch das Reisen langsam von OSU entwöhnt. Und jetzt habe ich ja erst mal einen entspannten Sommer in Deutschland vor mir, bis es dann im Herbst mit der Masterarbeit weitergeht.
Ich hatte so eine tolle Zeit, dass ich meine Erlebnisse sehr gerne teile. Ich hoffe damit andere Studierende zum Auslandssemester motivieren zu können.