Steckbrief
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Länge des Aufenthalts
11.09.2022 – 25.01.2023 -
Lehrsprache
Englisch -
Studienrichtung
Lehramt und Erziehungswissenschaften -
Studiengang, Studienabschluss
Englisch Lehramt an Gymnasien, Staatsexamen -
Förderprogramm
Erasmus+ , Auslands-BAföG -
War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?
Obligatorisch -
Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?
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E-Mail-Adresse
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veröffentlicht am
Vor dem Studium im Ausland
Der Auslandsaufenthalt war in meinem Studiengang obligatorisch. Meine Partnerhochschule habe ich mir nicht direkt selbst ausgesucht. Ursprünglich wollte ich nach Großbritannien, jedoch wurde mir der Platz an der TU Dublin zugeteilt. Da ich mein Auslandssemester nicht verschieben wollte, habe ich mich dazu entschieden, den Platz trotzdem anzunehmen.
Mit der Vorbereitung habe ich etwa 5 Monate vorher angefangen. Die Unterstützung der TU Dublin bei der Suche nach einer Unterkunft war leider sehr schlecht und es war im Allgemeinen sehr schwer, etwas zu finden. Letztendlich habe ich eine Gastfamilie über das Portal Homestay gefunden. Weiterhin habe ich etwa zwei Monate vorher Auslandsbafög beantragt. Dabei hat mich meine Mama unterstützt.
Die Unterrichtssprache an der Universität war Englisch. Da ich Englisch Lehramt studiere, habe ich keinen Sprachkurs besucht oder sonstige sprachliche Vorbereitungen getroffen. Anderen Studierenden würde ich empfehlen, einen Sprachkurs zu besuchen, wenn sie die Unterrichtssprache nicht studieren o.Ä.. Ansonsten einfach auf sich zukommen lassen. Durch den ständigen Kontakt mit der Fremdsprache lernt man diese auch sehr schnell, selbst wenn man vorher noch nicht so gut sprechen/verstehen konnte.
Während des Studiums im Ausland
Das Studium an der Partnerhochschule war ingesamt leider sehr unorganisiert und im Vergleich zu deutschen Lehrveranstaltungen nicht besonders gut. Viele Module, welche man sich vorher aus dem Modulkatalog ausgesucht hatte, fanden doch nicht statt und der Start war insgesamt sehr chaotisch. Leider gab es kaum Angebote für Austauschstudierende und auch die Orientierungswoche war fast komplett online, sodass es am Anfang sehr schwer war, Leute kennenzulernen. Es gab ein Modul für Austauschstudierende (English for academic purposes), welches in verschiedenen Niveaus angeboten wurde und Studierenden die Möglichkeit geben sollte, ihr Englisch zu verbessern. Die Einteilung in die verschiedenen Niveaus erfolgte über einen Einstufungstest. Weiterhin wurde uns das Notensystem nicht wirklich erklärt, was auch während des Semesters und vor allem in der Klausurenphase für Verwirrung gesorgt hat. Trotzdem gibt es ein paar Veranstaltungen, die ich in guter Erinnerung habe. Ich habe zum einen das Modul Irish cultural studies belegt. In diesem Modul waren ausschließlich Erasmus Studierende, weshalb es eine gute Möglichkeit war, Leute kennenzulernen. Außerdem war unser Dozent Marc sehr witzig und sympathisch und die Atmosphäre war durchgehend locker und entspannt. Ein anderes Modul, welches ich belegt habe, hieß Culture, Identity and Memory. In diesem Modul konnten wir sehr viel diskutieren und hatten außerdem die Möglichkeit, uns mit irischen Studierenden auszutauschen.
Während meines Auslandssemesters habe ich bei einer Gastfamilie gewohnt. Ich hatte zusätzlich noch einen Gastbruder aus Deutschland und meine Gasteltern hat eine kleine Tochter, die knapp zwei Jahre alt waren. Ingesamt würde ich meine Wohnsituation als sehr positiv beschreiben, da ich ein eigenes Zimmer hatte und wir uns insgesamt alle sehr gut verstanden haben und auch Abends immer zusammen gegessen haben. Zukünftigen Austauschstudierenden würde ich empfehlen, sich direkt zum Zeitpunkt der Zusage um die Wohnsituation zu kümmern, da es in Dublin unfassbar schwer ist, etwas zu finden. Weiterhin sollte man sich auf die extrem hohen Mietkosten (zwischen 800€-1200€ pro Monat) einstellen und, falls möglich, vorher schon etwas Geld zur Seite legen.
Durchschnittlich hat mich das Studium pro Monat etwa 1.500€ gekostet. Davon waren etwa 1.250€ für meine Unterkunft, in der ich jedoch Frühstück und Abendessen hatte. Von dem restlichen Geld habe ich zum Beispiel für Mittagessen in der Uni oder für Ausflüge mit Freunden ausgegeben. Zusatzkosten sind nicht entstanden, jedoch habe ich vor meiner Abreise nicht damit gerechnet, dass Pubs und Clubs so teuer sind.
Meine Erfahrungen während des Auslandssemesters waren überwiegend positiv. Bis auf die chaotische Unisituation hatte ich eine tolle Zeit in Irland und konnte viel von dem Land sehen und auch Dublin sehr gut kennenlernen. Als Geheimtipp für Dublin kann ich auf jeden Fall Diceys Garden empfehlen, da es dort an verschiedenen Tagen verschiedene Ermäßigungen auf Getränke gibt. Weiterhin würde ich allen empfehlen, zumindest einen Teil der Westküste zu bereisen, da die Landschaft dort atemberaubend ist. Besonders County Donegal und dort die Slieve League Cliffs sind ein absolutes Muss.
Nach dem Studium im Ausland
Bei Fragen zur Anerkennung hat mich meine Koordinatorin Frau Dr. Hofmeister unterstützt. Sie war immer sehr freundlich und hat vor allem immer sehr schnell auf Emails reagiert. Zum Prozess der Anerkennung kann ich (noch) nichts schreiben, da ich noch auf die Ergebnisse der Prüfungen in Irland warte.
Da mir das Studium insgesamt in Leipzig besser gefällt, gibt es keine wirklichen Dinge, die ich von der Uni in Dublin vermisse. Grundsätzlich würde ich anderen Studierenden raten, genügend Zeit zwischen Rückkehr nach Deutschland und Wiederbeginn des Studiums in Leipzig einzuplanen, sodass man die Möglichkeit hat, ohne Stress in den deutschen Alltag zurückzufinden und auch den anfallenden Papierkram (z.B. Anerkennung Studienleistungen) in Ruhe erledigen kann, bevor das Semester wieder losgeht.
Ich denke, Auslandsaufenthalte sind immer eine gute Möglichkeit, sich selbst weiterzuentwickeln und seinen eigenen Horizont zu erweitern.