Steckbrief

  • Länge des Aufenthalts

    01.09.2023 – 29.02.2024
  • Lehrsprache

    Spanisch
  • Studienrichtung

    Lehramt und Erziehungswissenschaften
  • Studiengang, Studienabschluss

    Sport Lehramt an Grundschulen, Staatsexamen
  • Förderprogramm

    Erasmus+
  • War Ihr Studium im Ausland freiwillig oder obligatorisch in Ihrem Studium vorgeschrieben?

    Freiwillig
  • Haben sich Ihre Erwartungen an das Studium im Ausland erfüllt?

    Mehr als erfüllt
  • Instagram Account

Vor dem Studium im Ausland

Ich wollte immer einmal die Möglichkeit nutzen, einen Einblick in eine andere Kultur und das Leben in einem anderen Land für eine begrenzte Zeit zu bekommen. Spanien lag für mich einfach nahe, weil ich schon in Lateinamerika Reisen war und rudimentäre Spanisch-Kenntnisse vorhanden waren.

Granada ist geographisch sehr gut gelegen, wenn man gerne in der Natur unterwegs ist. Die Sierra Nevada ist immer sichtbar und es gibt einige schöne Kletterspots, die ich als ambitionierter Kletterer häufig aufsuchte. Primär war für mich wichtig, nicht nur in einer schönen Stadt zu leben, sondern auch viel Natur vor der Haustür zu haben. In der Zeit, als ich mich bewarb, habe ich von vielen Bekannten nur Positives über Granada gehört. Das hat den Wunsch, dort mein Erasmussemester zu machen, noch gestärkt.

Erasmus Förderung beantragt und auf Idealista im Vorfeld nach WGs gesucht. Letztendlich wurde ich fündig durch eine Freundin, die ein Semester vor mir ihr Erasmus in Granada gemacht hat. Ich würde empfehlen, vor Ort nach einer geeigneten Wohnung zu suchen, um nicht an die falschen Personen zu geraten und nichts im Vorfeld anzuzahlen. Meine erste Woche habe ich im Hostel geschlafen, was wegen der Ungewissheit etwas aufreibend war, sich aber gelohnt hat.

Ich habe selbstständig mit einem Spanischbuch mit Hörverstehensübungen gelernt und in Granada einen Sprachkurs belegt. Ich habe außerdem in meiner WG größtenteils spanisch gesprochen und die Konversation mit Lokals anstatt nur Erasmus-Studis gesucht, was mir letztendlich zu einem guten Spanischniveau verholfen hat. An der Uni in Granada hatte ich zwei Module auf Spanisch und eins auf Englisch. Der Akzent in Granada ist ziemlich stark ausgeprägt, was das Verstehen in den Unikursen erschweren kann, gerade wenn es um fachspezifische Vokabeln und Zusammenhänge geht, die man im Alltag nicht nutzt.

Während des Studiums im Ausland

Mir ist ein Dozent besonders im Gedächtnis geblieben, der durch seine offene und herzliche Art die Studierenden zum mitarbeiten motiviert und allgemein eine sehr positive Atmosphäre geschaffen hat. In der Veranstaltung, in der es um das Gestalten von Freizeitsport ging, hatte ich die Möglichkeit, mich in einem sehr entspannten Rahmen mit den anderen Studierenden, dem Dozenten und dem Thema auf Spanisch auseinanderzusetzen. Hier entstand eine sehr angenehme Community, in der viel gelacht und ab und zu ein Bier mit Tapas genossen wurde. An sich hat man das Gefühl, die Menschen vor Ort sehen vieles entspannter als hier in Deutschland, auch im universitären Kontext.

Ich habe in einer 5er WG recht nah am Zentrum gewohnt mit Blick auf die Alhambra. An sich würde ich empfehlen nicht direkt im Albaycin zu leben, weil man ständig den Hügel hoch und runterlaufen muss und die Mieten hier allgemein und gerade für Erasmusstudierende höher sind. An sich scheint es ein sehr verbreitetes Businessmodell zu sein, sich mit Erasmusstudierenden etwas dazuzuverdienen. Ich persönlich würde aber auch die Area um Camino de Ronda meiden, außer man möchte das Party/Nachtleben direkt vor der Haustür haben.

Für meine Unterkunft habe ich 280 Euro gezahlt. Davon abgesehen sind die Lebenshaltungskosten geringer als in Deutschland, aber auch nicht so günstig, dass man gar nicht aufs Geld achtet. Ich denke, im Schnitt habe ich ähnlich viel Geld wie in Deutschland pro Monat ausgegeben.

Ich war besonders viel draußen unterwegs und habe die Natur genossen. Es gab einige Whatsapp-Gruppen, bei denen man sich für Wanderungen und anderes anschließen konnte und abgesehen davon kann ich nur empfehlen in Roccodromo zu gehen, wenn man klettert, und Lokals anzusprechen um Tipps zu bekommen. Mir hat Monachil bspw. gut gefallen sowie Cogollos und Alfacar. Es werden vor Ort auch viele Tagestrips etc. von Erasmus Organisationen angeboten, wenn man eher auf geführte Ausflüge Lust hat, die für einen organisiert werden.

Nach dem Studium im Ausland

Ich konnte mir zwei Module anrechnen lassen und die verantwortlichen Personen der Uni Leipzig haben schnell reagiert und waren bei Fragen sehr hilfsbereit. Die Modulergebnisse bekommt man von der UGR automatisch zugesandt.

Das gute Wetter, die Mentalität der Spanier:innen, die allgemein hohe Lebensqualität und die wunderschöne Natur.

Kulturschock nach der Rückkehr ist glaube ich sehr normal aber man sollte sich sofort wieder in sein Leben stürzen, Freunde sehen und seinen Hobbys nachgehen. Für diesen Prozess ist es glaube ich gut, wenn man sich selber keinen Druck macht, sondern auch erstmal akzeptiert, dass so eine Umstellung etwas Zeit benötigt.

Weil man jede Gelegenheit nutzen sollte, seinen Horizont zu erweitern und sich Situationen auszusetzen, an denen man wachsen kann.