„Diese privat gesammelte Spende ist unmittelbar wirksam, denn jeder einzelne gespendete Euro wird für das Forschungsprojekt verwendet und führt damit zu einem unmittelbaren gesellschaftlichen Nutzen. Mit ihrem bürgerlichen Engagement für die Wissenschaft wird die Medizin bestmöglich unterstützt. Als Universität Leipzig sind wir auch auf diese Form der Unterstützung angewiesen.“ Mit diesen Worten bedankt sich Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, Rektorin der Universität Leipzig, bei dem Verein für den Spendencheck in Höhe von 129.805 Euro, zur Verbesserung der CAR-T-Zelltherapie.
Die Behandlung mit CAR-T-Zellen hat sich bei Betroffenen mit Lymphdrüsenkrebs, dem malignen B-Zell-Lymphom, bereits als äußerst wirksame Therapie etabliert. Doch trotz des Potentials für Heilung birgt die CAR-T-Zell-Therapie auch schwere Risiken. Die Behandlungsmöglichkeiten für diese Nebenwirkungen sind gegenwärtig oft reaktiv statt vorbeugend. Das interdisziplinäre Forschungsteam bestehend aus Dr. Vladan Vucinic, Prof. Dr. Klaus H. Metzeler und Dr. Andreas Boldt von der Universitätsmedizin Leipzig fokussiert sich auf die Funktionalität der CAR-T-Zellen wie auch auf die begleitenden Zellen des Immunsystems. Auf diese Art und Weise soll die Sicherheit der Behandlung erhöht und die Lebensqualität der Patient:innen verbessert werden. „Im neuen Forschungsprojekt wollen wir neue Biomarker identifizieren und neuartige Systeme entwickeln, die es ermöglichen, das Ansprechen auf die CAR-T-Therapie präzise vorherzusagen und das individuelle Risiko für Nebenwirkungen und Rückfälle bei Patientinnen und Patienten frühzeitig einzuschätzen,“ erläutert Dr. Vladan Vucinic, Leiter des CAR-T-Programms.
Zwischen 2019 und 2023 erhielten rund 1.900 Patient:innen in Deutschland eine CAR-T-Zell-Therapie aufgrund eines malignen Lymphoms. In der Klinik für Hämatologie, Zelltherapie, Hämostaseologie und Infektiologie, Universitätsklinikum Leipzig, wurden unter der Leitung von Prof. Dr. Uwe Platzbecker bisher mehr als 200 Patient:innen behandelt. Im Rahmen des Forschungsprojektes werden die Wissenschaftler:innen bereits bestehende Testsysteme durch neue Parameter erweitern und mit einer vergrößerten Patientenkohorte arbeiten. Dadurch wird die statistische Aussagekraft der Ergebnisse erhöht.
Die Krebsforschung gehört zu den wissenschaftlichen Schwerpunkten der Universitätsmedizin Leipzig. Im vergangenen Jahr wurden vier Professuren im Bereich der Onkologie an den Leipziger Standort berufen. Die Wissenschaftler:innen vereint das Ziel, die bestmögliche Krebsversorgung für die Betroffenen zu gewährleisten. Innovative Erkenntnisse aus der Forschung werden zügig in die klinische Praxis überführt. Durch die finanzielle Unterstützung des Vereins „Zusammen gegen den Krebs e.V.“ kann die Forschung sowohl technisch als auch personell besser ausgestattet werden. So kann eine kontinuierliche Erhebung und Auswertung der gewonnenen Daten sichergestellt werden.