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Während der „Corona-Krise” wurde in Deutschland mehr Alkohol als zuvor getrunken. Dafür möchte der Suchtbeauftragte unserer Hochschule, Jörg Graf, sensibilisieren. In einer aktuellen, nicht repräsentativen Onlinebefragung des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit Mannheim in Zusammenarbeit mit dem Klinikum Nürnberg, haben 37 Prozent der 3.000 Befragten angegeben, dass sie „mehr” oder sogar „viel mehr” Alkohol während der Corona-Zeit konsumiert haben. Der Medizin-Report „Alkohol und Rauchen: Die COVID-19-Pandemie als idealer Nährboden für Süchte” wurde im Juni im Ärzteblatt veröffentlicht.

„Wenn Sie Ihre letzte Zeit reflektieren, konnten Sie einen ähnlichen Anstieg des Trinkverhaltens bei sich selbst erkennen? Was bedeutet für Sie Alkoholkonsum? Wann, wo und zu welchem Anlass trinken Sie überhaupt Alkohol – und vor allem wie viel?“ – Mit diesen Fragen richtet sich Graf an die Mitarbeitenden unserer Universität. Denn die bis vor Kurzem beziehungsweise auch aktuell noch herausfordernde Situation sei bei den Beschäftigten von der Arbeit zu Hause und gleichzeitiger Kinderbetreuung, von fehlender sozialer Unterstützung durch Kontaktbeschränkungen und der sich daraus ergebenden Doppelbelastung geprägt (gewesen).

Als eine Ursache für die Erhöhung des Konsums von Suchtmitteln führt die oben genannte Studie mehrere Risikofaktoren an. „Zu nennen sind beispielsweise Belastungen durch den Wechsel des Arbeitsplatzes ins Homeoffice, eine hohes gefühltes Stressniveau und Zweifel daran, dass die Krise gut gemanagt wird“, so Graf. Neue Anforderungen, wie das Organisieren einer neuen Tagesstruktur, ein neuer Umgang mit Stress und das Suchen nach einem geeigneten Ausgleich trotz eingeschränkten Umfelds, seien in den Vordergrund getreten.

„Ich gehe davon aus, dass es auch bei uns Kolleginnen und Kollegen gibt, die die Befürchtung haben, den wachsenden Herausforderungen im Job durch erhöhten Konsum von Suchtmitteln entgegenzuwirken. Oder andere machen sich diesbezüglich Sorgen um einen Kollegen oder eine Kollegin und deren Familien“, erklärt der Suchtbeauftragte. Wer das Gefühl habe, nicht sicher im Umgang mit Suchtmitteln zu sein, könne sich jederzeit an die betriebliche Suchtberatung unserer Universität wenden. „Wir verstehen uns als Ansprechpartner für suchtmittelauffällige Mitarbeitende, unterstützen, beraten unabhängig, individuell und vertraulich und fungieren als Bindeglied zwischen den Betroffenen, dem Arbeitgeber und der professionellen Suchthilfe sowie weiterführenden Hilfen.“

Kontakt:

Jörg Graf
Telefon: +49 341 97-39999
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Zusätzliche Infos im Internet: