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Ende April haben die Rektoren der vier staatlichen Hochschulen in Leipzig gemeinsam mit dem Verein „Hilfe für ausländische Studierende in Leipzig e. V.“ eine Spendenaktion für in Not geratene internationale Studierende, kurz SIS, ins Leben gerufen. Inzwischen sind rund 49.000 Euro zusammengekommen, 80 Studierende werden gefördert. Bei einem Termin im Botanischen Garten der Universität Leipzig tauschten sich am Dienstag (18. August) unter anderem Rektorin Beate Schücking, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung und einer der Geförderten, der russische Student Pavel Raus, zu der Aktion aus.

"Ich bin sehr dankbar für die große Unterstützung und die große Resonanz auf dieses Projekt", zog Rektorin Schücking eine Zwischenbilanz. "In jeder Größenordnung helfen Spenden", fügte sie hinzu und rief zur weiteren Unterstützung internationaler Studierender auf. Die jungen Studierenden aus dem Ausland seien durch die Corona-Krise besonders hart getroffen, unter anderem weil sie kein BAföG bekommen und oftmals auf Nebenjobs angewiesen seien, die jetzt weggefallen sind. Einer davon ist Pavel Raus. Der 25-jährige Master-Student aus dem Studiengang European Studies der Universität Leipzig wurde vom SIS-Hilfefonds gefördert. Er lebt seit 2012 in Leipzig. "Im Vergleich zu deutschen Studenten haben wir kein BAföG und sind auf uns selbst angewiesen. Meine Freunde haben ihre Jobs verloren. Deshalb war das eine gute Überbrückungshilfe für uns", sagte er.

Oberbürgermeister Jung unterstützt die SIS ebenso wie Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow, der als Schirmherr fungiert. Jung sagte, Leipzig sei unter anderem durch die internationalen Studierenden eine weltoffene Stadt. Ihnen durch die Aktion zu helfen, sei "ein schönes Zeichen". Gemeinsam mit ihren Rektoren-Kollegen der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK), der Hochschule für Musik und Theater (HMT) und der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) hatte Schücking am 29. April den Aufruf für die Spendenaktion gestartet. An den Leipziger Hochschulen sind derzeit etwa 5.000 internationale Studierende eingeschrieben, davon allein mehr als 3.500 an der Universität. Für einige von ihnen drohen die Folgen der Corona-Krise zu einer unüberbrückbaren Hürde für die Fortsetzung des Studiums zu werden. In solchen Fällen helfe ihr Verein unbürokratisch und schnell, sagte Amal El-Abd, Vorstandsmitglied im Verein „Hilfe für ausländische Studierende in Leipzig e. V.“. Durch die Corona-Krise gebe es eine "Fülle von Anträgen". Viele ausländische Studierende kämen zu Beginn des Wintersemesters aus ihrer Heimat wieder zurück nach Leipzig und bräuchten dann finanzielle Unterstützung.