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Alkohol contra Magengeschwür?

Pressemitteilung 1999/036 vom

Kürzlich lasen wir in einer Zeitschrift unter der Überschrift "Helicobacter säuft ab", Wissenschaftler der Universität Ulm hätten herausgefunden, dass die Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Erreger von Magengeschwüren und Krebs, dem Bakterium Helicobacter pylori, zu infizieren, in dem Grade abnimmt, in dem Testteilnehmer Alkohol tranken. Dabei zeige Wein ausgeprägtere antibakterielle Effekte als Bier. Also: Helicobacter pylori mag keinen Alkohol, ganz besonders keinen Wein.

Wir fragten Prof. Dr. Joachim Mössner, Spezialist für Magen- und Darmerkrankungen am Universitätsklinikum Leipzig, was er vom Wein als Medizin gegen den gefährlichen Erreger hält. "Diese Schlußfolgerung sollte man auf keinen Fall treffen", so Joachim Mössner. "Wir verfügen heute über eine Reihe von wirksamen
Medikamenten gegen Helicobacter pylori, das für etwa 94 Prozent aller Geschwüre im Zwölffingerdarm und für 60 Prozent aller Geschwüre im Magen verantwortlich ist. Fast allen Betroffenen kann dauerhaft geholfen werden. Kein Arzt würde regelmäßigen Alkoholkonsum gegen eine Helicobacter-Infektion verordnen. Das wäre den Teufel mit dem Beelzebub austreiben."

Voraussetzung für jede Behandlung ist natürlich die richtige Diagnose. Ob jemand von Helicobacter pylori befallen ist, kann relativ problemlos festgestellt werden. Am Tag der Universität, dem 12. Juni 1999, von 10:00 bis 16:00 Uhr kann jeder Leipziger sich davon überzeugen. Die Medizinische Klinik II, deren Direktor Prof. Mössner ist, stellt im Zelt IV in der Grimmaischen Straße, in dem die Medizinische Fakultät sich präsentiert, ein Helicobacter-Testgerät vor. Wer will, kann seinen ganz persönlichen Helicobacter-Test machen lassen!