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Das Biotechnologie- und Gründerzentrum BIO CITY Leipzig hat am 26. September mit einem Festakt den 20. Jahrestag seiner Gründung gefeiert. Von Anfang an war auch das Biotechnologisch-Biomedizinische Zentrum (BBZ) der Universität Leipzig ein wichtiger Bestandteil des BioCity Campus. Bei dem Festakt am Dienstagnachmittag hielten die Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Eva Inés Obergfell, der Chef der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, Oliver Schenk, sowie der Geschäftsführer der LGH Leipziger Gewerbehof GmbH & Co. KG, Kai Thalmann, Grußworte. Zudem sprachen zum Jubiläum der Geschäftsführer der Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH und erster Geschäftsführer der BIO-NET GmbH, Jörn-Heinrich Tobaben, sowie der CEO und Gründer der c-LEcta GmbH, Dr. Marc Struhalla. Das Unternehmen bezog als Ausgründung aus der Universität Leipzig in der BIO CITY LEIPZIG seine ersten Geschäftsräume.

Im Jahre 2003 wurde mit der Eröffnung der BIO CITY LEIPZIG der Grundstein für Leipzigs Life Science- und Tech Park, den BioCity Campus Leipzig, gelegt. Bis heute sind so über 4.500 Arbeitsplätze in Forschungseinrichtungen und Unternehmen, unter anderem der weißen und roten Biotechnologie, der Bio-Pharmazie, der Zell- und Gentherapie sowie der Diagnostik entstanden.

20 Jahre ist es her, dass die BIO CITY LEIPZIG auf dem Gelände der Alten Messe – damals als singulärer Wissenschafts-Leuchtturm – feierlich eingeweiht wurde. 2003 wurde weitestgehendes Neuland betreten, indem auf 20.000 Quadratmetern Arbeits- und Forschungsbedingungen für sechs biotechnologisch orientierte Lehrstühle der Universität Leipzig und für Biotechnologie-Startups unter einem gemeinsamen Dach geschaffen wurden. Ein innenstadtnahes Technologiezentrum entstand, welches zum Inkubator für Leipziger Biotech-Startups avancierte.

Über 50 Unternehmen und Institute haben sich in der Zwischenzeit auf dem BioCity Campus Leipzig angesiedelt. Den wissenschaftlichen Kern des BioCity Campus bilden das Biotechnologisch-Biomedizinische Zentrum der Universität Leipzig (BBZ), das Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI, das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, dessen Direktor, Prof. Dr. Svante Pääbo, im vergangenen Jahr mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet wurde.

„Ich bin gespannt, welche bahnbrechenden Entdeckungen und Errungenschaften das Biotechnologisch-Biomedizinische Zentrum in der Zukunft für uns bereithält. Die interdisziplinäre Forschungsexpertise im BBZ, mit breit aufgestellten Core Units, sollte gestärkt werden durch das Feld der ‚Angewandten Künstlichen Intelligenz‘, um die nächste Generation von Innovationen im Bereich Bioengineering zu etablieren. Das BBZ hat dafür das Potential. Es können Rückschlüsse möglich werden auf die Entwicklung von Volkskrankheiten und die Wirksamkeit von Behandlungen. Zugleich kann das BBZ neue Translationsfelder erschließen“, sagte die Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Eva Inés Obergfell.

Oliver Schenk, Chef der Sächsischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, betont: „Die Entwicklung der Biotechnologie im Freistaat seit der Wiedervereinigung ist eine große Erfolgsgeschichte. Gerade der Standort Leipzig und die BIO CITY LEIPZIG mit den vielen kreativen Köpfen und Unternehmen stehen für Aufbruch und Pioniergeist in einem wichtigen Wachstumsmarkt. Der Freistaat hat diese Entwicklung mit seiner Biotechnologie-Offensive frühzeitig mit unterstützt. Die BIO CITY LEIPZIG ist ein richtig guter Ort für den Austausch, für neue Ideen und die daraus erwachsenden Chancen. Insbesondere die hier vorhandene enge Verzahnung von Industrie und Forschung trägt dazu bei, den gesamten Wissenschaftsstandort Sachsen weiter nach vorn zu bringen und zu stärken.“

Ein Paradebeispiel der gelungenen Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft ist die c-LEcta GmbH. Als Dr. Marc Struhalla und Dr. Thomas Greiner-Stöffele 2004 das Unternehmen gründeten, belief sich das Stammpersonal des universitären Spin-Offs auf eine Handvoll Mitarbeiter. Dr. Greiner-Stöffele, zu dieser Zeit Leiter der Nachwuchsgruppe „Protein Engineering“ am Biotechnologisch-Biomedizinischen Zentrum hatte gemeinsam mit Dr. Struhalla eine Screening-Technologie patentieren lassen, die eine effiziente Durchmusterung großer Enzym-Bibliotheken in konkurrenzloser Geschwindigkeit ermöglichte. Auf dieser Basis bauten die Wissenschaftler das Start-up c-LEcta in der BIO CITY auf und führten es mit maßgeschneiderten Enzymen und  Mikroorganismen für Lebensmittel, Waschmittel und Medikamente zur Marktreife. Heute beschäftigt das Unternehmen über 130 Mitarbeiter am Hauptsitz in Leipzig und bezieht in Kürze einen eigens für sie entstehenden Neubau auf dem BioCity Campus Leipzig. Dr. Marc Struhalla betont: „Unser Weg von einem Spin-off der Universität Leipzig hin zu einem global agierenden, erfolgreichen Biotechnologie-Unternehmen war sehr eng verknüpft mit der Entstehung und dem Aufbau des BioCity Campus und wir haben insbesondere in der Anfangszeit viel Unterstützung erfahren.“