Pressemitteilung 2015/206 vom

Genau heute vor 600 Jahren, am 10. Juli 1415, wurde an der Universität Leipzig die Medizinische Fakultät gegründet. Der heutige Tag steht ganz im Zeichen des Jubiläums: Am Vormittag wurden bei einem akademischen Festakt mit rund 400 Gästen sowohl die Geschichte als auch die Erfolge der Gegenwart gewürdigt. Sachsens Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange stellte die optimale Verzahnung von Forschung und klinischer Anwendung heraus, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung bescheinigte der Universitätsmedizin, ein Grund für die boomende Stadt zu sein. Allein bis 17 Uhr haben bereits gut 6.000 Besucher das vielseitige Mitmachangebot auf dem Augustusplatz beim "Erlebnisparcours Medizin" genutzt. Bis 21 Uhr kann man dort Interessantes aus Forschung, Lehre und Patientenversorgung teils spielerisch, teils experimentell entdecken. Der Tag wird mit einer Studentenparty zu Ende gehen.

Wissenschaftsministerin Stange merkte in ihrer Rede beim Festakt an: "Sie dürfen in Leipzig stolz sein auf die vielen Menschen, die die Universitätsmedizin ausmachen. Ich bin davon überzeugt, dass sie auch in Zukunft das volle Vertrauen der Patienten, der Studierenden und der Öffentlichkeit genießen wird." Im Herzen der weltoffenen Stadt Leipzig, so die Ministerin weiter, verfüge der Medizin-Campus über eine der modernsten baulichen und technischen Infrastrukturen in Europa. "Ich finde es sehr anerkennenswert, wie durch die enge Verzahnung des Uniklinikums mit der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig sowie weiteren Instituten und Forschungseinrichtungen neueste Erkenntnisse aus der Forschung schnell und effizient in die medizinische Praxis überführt werden."

Oberbürgermeister Jung würdigte die Rolle, die die Universitätsmedizin im städtischen Gefüge einnimmt: "Was wir an unserer Universitätsmedizin haben, sehe ich jedes Jahr beim Blick auf die wachsende Stadt. Nicht nur die Uniklinik eilt hier seit Jahren von Geburtenrekord zu -rekord, auch die Medizinische Fakultät zieht jährlich mehrere hundert Studienanfänger, tausende Fachtagungsgäste und Forschungsgelder in zweistelliger Millionenhöhe an. Der gesamte Gesundheitssektor ist zu einem Qualitätssymbol und Aushängeschild der boomenden Stadt geworden. Daran hat auch die Universitätsmedizin ihren Anteil mit mehr als 6.200 Beschäftigten."

In einem Schnelldurchlauf durch die vergangenen Jahrhunderte hob Uni-Rektorin Prof. Dr. Beate A. Schücking einige Höhepunkte hervor und sagte bezogen auf die Gegenwart: "Drei Profillinien unserer Universität sind stark durch die Medizin geprägt. Von Ihr werden wichtige Forschungsimpulse in der Zukunkt ausgehen."

In seiner Festrede weitete Prof. Dr. Heyo K. Kroemer, Präsident des Medizinischen Fakultätentages, den Blick auf gesellschaftspolitische Themen. Der fundamentale gesellschaftliche Wandel, der sich aktuell vollziehe, sei nicht ohne universitäre Medizin vollziehbar. "Bei einer schrumpfenden Bevölkerung mit exponentiell steigenden medizinischen Möglichkeiten, ist die Solidargemeinschaft extrem gefordert. Es geht um Verteilungsgerechtigkeit, aber auch Teilhabe am Fortschritt muss neu gedacht werden."

Buntes Treiben auf dem Medizinparcours
Nach dem Festakt im Neuen Augusteum eröffneten alle Gäste den "Erlebnisparcours Medizin" - ein Jubiläumsgeschenk für die interessierte Öffentlichkeit. Bei strahlendem Wetter konnten bis 17 Uhr bereits rund 6.000 Besucher gezählt werden, die sich an den 30 Ausstellungszelten von den zahlreichen Aktionen zum Mitmachen animieren ließen. Weithin sichtbare Anziehungspunkte waren die begehbaren Organmodelle von Lunge, Gehirn und Herz, sowie ein begehbares Knie, das vor allem bei Meniskus-Geschädigten auf großes Interesse stieß. Weithin hörbar lockte die Veterinärmedizin mit Hufschmiedevorführungen. Aber auch am Baby-Notarztwagen, beim Reanimationstraining an menschlichen Puppen, bei der Hirnstrommessung und Zahnfarbbestimmung oder im musikalischen Fitnessstudio herrschte reges Treiben. Ebenso gut angenommen waren Informationsstände wie der Gemeinschaftsstand Selbsthilfegruppen, von denen es rund 300 in der Stadt gibt. Mit Blick auf das Gebotene fasste ein Gratulant das Jubiläum so zusammen: "Für ihr Alter ist die Universitätsmedizin wirklich gut in Schuss!"