Der Morbus Crohn und die Colitis ulcerosa sind die häufigsten chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Insgesamt leiden derzeit schätzungsweise rund 300.000 Menschen in Deutschland an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Diese Entzündungen treten kontinuierlich oder schubweise auf und beeinträchtigen das Leben der Betroffnen enorm. Was genau die Erkrankung hervorruft, ist bis heute nicht bekannt. Es wird vermutet, dass die natürliche Barrierefunktion des Darmes gegenüber Bakterien und anderen körperfremden Eiweißen gestört ist. Die Folge: Bakterien und Eiweiße dringen in die Darmwand ein und lösen eine Abwehrreaktion, die Entzündung, aus. Dazu könnte kommen, dass diese Abwehrreaktion aus dem Ruder läuft. Sie lässt sich von den körpereigenen Regulationsmechanismen nicht mehr stoppen und die Entzündung wird chronisch. Behandelt werden die Patienten vorrangig medikamentös, aber auch mit Ernährungstherapien und psychologisch-psychotherapeutischen Verfahren. Bei M. Crohn nicht so selten und auch bei Colitis ulcerosa ist eine Operation oft nicht zu umgehen. M. Crohn kann durch eine Operation allerdings nicht geheilt werden, Rezidive nach Darmresektion und anderen Lokalisationen des Darms sind oft die Regel.
"Unsere wichtigste Aufgabe ist es, Betroffenen bei der Bewältigung ihrer oft schwierigen Lebenssituation zu helfen" sagt Ditmar Lümmen, Bundesvorsitzender der DCCV. Die 1982 gegründete DCCV ist eine der großen Patientenvereinigungen Deutschlands und wird ausschließlich von Betroffenen organisiert.
Zum zweiten Male - diesmal vor dem Hintergrund der 600-Jahr-Feier der Universität - findet die Jahrestagung in Leipzig statt. Ihre wissenschaftliche Leitung hat Prof. Joachim Mössner übernommen, Direktor der Klinik für Gastroenterologie & Rheumatologie des Universitätsklinikums Leipzig, AöR. Er verspricht den rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern interessante Einblicke in neue medizinische Entwicklungen. "Beispielsweise werden die Vorträge darüber informieren, wann, welches diagnostische Verfahren und welche konservative und / oder operative Therapie bei wem und welchem Krankheitsverlauf eingesetzt werden sollten."
Den Vorträgen der Experten folgt eine Abschlussdiskussion, während der Mediziner und Patienten ins Gespräch kommen. Am Nachmittag findet die DCCV Mitgliederversammlung statt.