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Heute jährt sich zum 250. Mal die Immatrikulation des wohl berühmtesten Studenten der Universität Leipzig: Johann Wolfgang von Goethe. Am 19. Oktober 1765 nahm der Dichterfürst auf Wunsch seines Vaters ein Jurastudium in Leipzig, damals von ihm "Klein Paris" genannt, auf.

"Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, Und leider auch Theologie durchaus studiert mit heißem Bemühn. Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor". Dieses Zitat aus "Faust, Teil I" stammt aus der Feder des wohl berühmtesten Dichters der deutschen Literaturgeschichte - Goethe. Neben Vorlesungen in Jura besuchte der damals 16-jährige Student auch Lehrveranstaltungen in Philosophie und Philologie, unter anderem bei Christian Fürchtegott Gellert und Johann Christoph Gottsched. Dem Direktor des Universitätsarchivs, Dr. Jens Blecher, ist hierzu eine Anekdote aus Goethes Studienzeiten im Hause Gottsched bekannt:

Perücken, Prügel, Peinlichkeiten - Goethe im Hause Gottsched

"Als der Student Goethe 1765 erstmalig das Zuhause Gottscheds im "Goldenen Bären" besuchte, erlebte er eine Überraschung. Erwartet hatte der Wahlleipziger wohl einen würdevollen Professor in präsentablem Gewand. Zu sehen bekam er stattdessen den hünenhaften Gottsched: völlig unvorbereitet, kahl am Kopf und noch im Schlafrock. Dessen Diener, der mit der Perücke verspätet hinterher eilte, kassierte dafür sogleich kommentarlos eine saftige Ohrfeige von seinem Herrn."