Was ist die "Leipzig Graduate School of Natural Sciences"?
Die im Rahmen der Exzellenzinitiative geförderte Graduiertenschule "Leipzig Graduate School of Natural Sciences", bietet den Studenten eine strukturierte Doktorandenausbildung auf internationalem Spitzenniveau. Die Studenten werden neben ihrer Forschungstätigkeit systematisch über interdisziplinäre Aspekte und Verknüpfungen der Forschung in Physik, Chemie und Biowissenschaften in Lehrmodulen unterrichtet und an die Verfassung von Publikationen in internationalen Wissenschafts-Journalen herangeführt. Weitere Angebote sind Industriepraktika, die von unseren Partnerfirmen angeboten werden, Auslandsaufenthalte, Besuche internationaler Konferenzen und Schlüsselqualifikations-Module. Die Graduiertenschule ist als Klasse an der Research Academy Leipzig (RAL) angesiedelt.
Was ist "BuildMoNa"?
BuildMoNa bedeutet "Building with Molecules and Nano-objects", d. h. "Bauen mit Molekülen und Nanoobjekten". Dies stellt den wissenschaftlichen Inhalt der Graduiertenschule dar und das Gebiet, auf dem die Doktoranden gemeinsam mit den Antragstellern forschen. Wissenschaftliche Zielstellung, die durch viele forschungsorientierte Drittmitttelprojekte und Exzellenznetze auf europäischer Ebene unterstützt wird, ist die Herstellung und Untersuchung neuartiger Formen von Materie, die den Bauprinzipien aktiver, lebender Materie folgt. Wir nutzen Selbstorganisationsprozesse, um aus kleineren Bausteinen wie Molekülen, Gerüsten und Nanostrukturen diese komplexen Materialien herzustellen, welche vielfältige Anwendungen haben. Einige der Anwendungsfelder, die wir gemeinsam mit den industriellen Partnern, viele davon im mitteldeutschen Raum, bearbeiten, sind Biosensoren, Zellmanipulation, künstliche Gewebe, Nanophotonik und Photovoltaik.
Anwendungsbeispiele:
In der Tumorforschung kann die Zellelastizität mittels neuer laser-basierter Methoden an einzelnen Zellen bestimmt werden und damit erschließt sich die Möglichkeit, Krebs aus den Tumorzellen in einer Blutprobe zu diagnostizieren.
In der Nanophotonik ermöglichen neue selbstorganisierte Halbleiter-Nanostrukturen verbesserte Bauelement-Eigenschaften (Leuchtdioden, Laser) oder neuartige Informationsübertragung (z. B. Quantenkryptographie).
Wer sind die Antragsteller?
Die Graduiertenschule wurde von etwa 20 Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern der Universität Leipzig aus den Bereichen Physik, Chemie und Biochemie beantragt. Beteiligt sind auch die Direktoren des Leibniz-Instituts für Oberflächenmodifizierung (IOM), das Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften (MPI-MiN) sowie das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UfZ).
Wann startet die Schule?
Noch in diesem Jahr wird die Graduiertenschule feierlich eröffnet werden. Die Stipendien sind bereits seit dem Sommer international ausgeschrieben.
Woher stammt der Erfolg in der Exzellenzinitiative?
Wir sind natürlich sehr glücklich über die Förderung, die wir nun für die strukturierte Doktorandenausbildung erhalten. Der Erfolg beruht zum großen Teil auf bereits existierenden Graduiertenkollegs und internationalen Promotionsstudiengängen, die sehr erfolgreich sind. Der Rektor der Universität, Magnifizenz Häuser und das Rektoratskollegium der Universität, allen voran der Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, Prof. Martin Schlegel, haben durch ihre Unterstützung der Antragstellerinnen und Antragsteller entscheidend zum sehr positiven Gesamtbild der Universität und unseres Antrages bei den Gutachtern beigetragen. Auch die Staatsregierung hat durch ihre klaren Aussagen zur Unterstützung der Graduiertenschule ihren Beitrag in dankeswerter Weise geleistet.
Was bedeutet der Erfolg in der Exzellenzinitiative für die Universität Leipzig?
Die Graduiertenschule wird national, aber auch international hochbegabte Doktorandinnen und Doktoranden nach Leipzig ziehen, aber auch für internationale hochrangige Wissenschaftler und Industriepartner als Kooperationspartner ungemein attraktiv sein. Die Universität Leipzig wird sich um die Förderung der besonders anwendungsrelevanten Teile des wissenschaftlichen Programms von BuildMoNa im Rahmen der Sächsischen Exzellenzinitiative nächste Woche mit dem Projekt "Multifunktionale Bausteine, Prozesse und Materialien" bei der Staatsregierung bewerben.