Anhand der Maße des Originals, das in einem Museum in Israel ausgestellt ist, wurde es mit Hilfe des Leipziger Instituts für Informatik in einem 3D-Drucker erstellt. "Es zeigt, dass schon in der Steinzeit Masken getragen wurden", sagt Berlejung. Die Teilnehmer der Konferenz erörtern unter anderem die Frage, seit wann Menschen Masken tragen und was sie damit bezwecken wollten. "Sie setzten sich Masken auf, um sich zu verwandeln. Dadurch veränderte sich ihre Kommunikation mit anderen Menschen, Ahnen und Göttern", erklärt sie. So wird vermutet, dass Priester und Schamanen Masken genutzt haben, um "mit den Worten Gottes" zu sprechen oder die Zukunft zu orakeln. "Mit einer Maske verwandelt man sich in etwas Besonderes", sagt Berlejung. Sie wird unter anderem zu dem Thema Masken im Alten Testament sprechen. "Ob dort etwas über Masken geschrieben wird oder nicht, ist eine sehr umstrittene Frage", betont die Theologin.
Auf dem Programm der Konferenz steht neben mehreren Vorträgen und Diskussionsrunden auch ein Besuch im Leipziger Grassi-Museum, wo sich die Teilnehmer unter anderem 2.500 Jahre alte Masken aus der Region anschauen. Im Ägyptischen Museum der Universität werden ihnen unter anderem Masken von Mumien präsentiert.
Die Idee zu einer solchen ungewöhnlichen Konferenz entstand, nachdem Judith Filitz - die Assistentin Berlejungs - von einem Besuch in Israel einen Katalog mit Masken mitbrachte. "Wir haben überlegt, wozu Masken einst dienten und beschlossen dann, alle Spezialisten der Welt zu diesem Thema in Leipzig zusammenzuführen", so Berlejung.
Das 3D-Modell der Maske bleibt nach der Konferenz an der Universität Leipzig und wird unter anderem in Lehrveranstaltungen eingesetzt.