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[...] Reim setzt keine Zäsuren zwischen den Prosapassagen und seinen beiden Arien, unterwirft also den längsten Solopart der sehr homogenen Ausrichtung durch den Leipziger Universitätschor und das von den historischen Blasinstrumenten mit Herbheit und guter Kondition dominierte Pauliner Barockensemble [...].

Auch die beiden schwebenden Ariosi des Solo-Basses mit den Chor-Sopranen kommen sehr direkt. Man hört sehr viel vom "Fürstensaal", von der "Herzensstube" allerdings fast nur durch Lisa Rothländers schwebenden Sopran. [...]

Der Universitätschor springt mit den ersten Takten der vierten Kantate in ein stabiles Kraftfeld, das bis zum Schluss die vorherrschende Stimmungsebene bleibt. So modelliert man im Paulinum eine gläserne, fast stählende Lesart der weniger bekannten Hälfte des Weihnachtsoratoriums. Starker Applaus.