Pressemitteilung 2016/129 vom

Mit dem Wintersemester startet im Oktober dieses Jahres an der Universität Leipzig der erste Bachelor-Studiengang Digital Humanities in den neuen Bundesländern. Er wurde im Rahmen einer Humboldt-Professur für Digital Humanities am Institut für Informatik eingerichtet und orientiert sich an internationalen sowie nationalen Standards für einen Bachelor Science Digital Humanities. Den Studierenden werden spezifische Inhalte einer ausgewählten Geisteswissenschaft sowie angewandte Informatikkenntnisse vermittelt. Die Fächer aus den Digital Humanities haben die Aufgabe, beide Fachgebiete inhaltlich zu verknüpfen und Anwendungsgebiete für entsprechende Synthesen aufzuzeigen. Das Studium umfasst sechs Semester.

Digital Humanities sind ein sehr junges, internationales Forschungsgebiet, das sich mit der Schnittstelle zwischen Geisteswissenschaften und Informatik beschäftigt. Dazu gehören unterschiedliche Aufgabengebiete - von der Digitalisierung geisteswissenschaftlicher Daten über die Erstellung digitaler Editionen bis hin zur Analyse und Visualisierung. Die Module des Bachelorstudiengangs Digital Humanities setzen sich dementsprechend zu ungefähr gleichen Teilen aus einer gewählten Geisteswissenschaft und angewandter Informatik zusammen. Darüber hinaus verbinden einige Module in Digital Humanities diese beiden Fächer. "Die Zukunft der Geisteswissenschaften ist digital. Unser Bachelor-Programm trägt dazu bei, diese Zukunft mitzugestalten und damit die Grenzen zwischen Geisteswissenschaften und Informatik aufzubrechen", sagt Gregory Crane, Humboldt-Professor für Digital Humanities an der Universität Leipzig.

Berufliche Perspektiven bieten sich den Absolventen vorrangig in der maschinellen Sprachverarbeitung, in der Softwareentwicklung, im Informationsmanagement und in Bereichen des Bildungswesens wie Erwachsenenbildung, Hochschule und Schule), in den Medien, etwa in Verlagen, in Radio und Fernsehen, in Online-Medien oder Social Media sowie in Institutionen des kulturellen Erbes wie Bibliotheken, Archiven, Museen und Galerien.

Bewerben können sich ab sofort Abiturienten mit einem Abschluss B2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen in Englisch.