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Wie digitale Lehre gelingen kann, zeigen wir Ihnen anhand von ausgewählten Praxisbeispielen an unserer Universität. Dr. Martin Neef, Lehrbeauftragter und Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Kardiologie, hält den Unterricht am Krankenbett per Video-Podcast ab.

Das Lehrangebot:

  • Studiengang: Medizin
  • Lehrveranstaltung/Modul: Unterricht am Krankenbett
  • Format: Video-Podcast
  • Größe der Gruppe: Kleingruppen von 5 bis 6 Studierenden
  • Verwendete Software, Technik, Hilfsmittel etc.: „Wir haben versucht, es möglichst flach zu halten, so dass die Lehrenden alles mit den vorhandenen Mitteln umsetzen können. Wir haben Tutorials erstellt, wie man mit einem normalen Rechner Screencasts erstellt, wie man mit Tablet und Stativ ein Video aufnimmt und haben Studierende dazu ertüchtigt, diese Videos dann zu schneiden mit einem Regieplan. Für das Einsprechen würde ich ein Headset empfehlen.“
  • Vorerfahrungen/Vorbilder: „Wir haben die Online-Lehre auch schon in Zeiten einer regulären Präsenzlehre vorangetrieben. Daher konnten wir in den vergangenen Jahren in diesem Bereich schon Erfahrungen sammeln. Wir haben unsere Präsenzlehre durch Blended Learning ergänzt, also einer Kombination aus Präsenzveranstaltungen und E-Learning: Angefangen beim einfachen Quiz bis hin zu multimodalen Entscheidungswegen in komplexen Patientenfällen. Die Umsetzung und die technische Ausstattung haben wir uns aus Ländern abgeschaut, die das Tele-Teaching schon seit Jahrzehenten haben aufgrund der großen räumlichen Distanz der Lernenden, zum Beispiel in Australien oder auch Norwegen.“
  • Vorteile: „Es ermöglicht eine zeitlich und örtlich unabhängige Teilnahme an der Lehrveranstaltung. Die Studierenden können ihre eigene Lerngeschwindigkeit ausleben und ihrem eigenen Lernstil nachgehen, das ist ja in der Präsenzlehre nicht immer der Fall. Die Video-Podcasts sind beliebig oft wiederholbar.“
  • Nachteile: „Beim Unterricht am Krankenbett können wir leider nur Teile vermitteln. Wir können Wissen und Anwendungswissen sowie Problemlösungskompetenzen vermitteln. Wir werden es aber nicht schaffen, die Haptik rüberzubringen, wenn die Studierenden den Patienten selbst untersuchen. Generell benötigen Studierende jetzt eine sehr hohe Selbstlernkompetenz. Eines der Lernziele muss sein, diese Kompetenz der Studierenden so zu stärken, dass sie in der Lage sind, Aufgaben, die wir ihnen vorher in der Präsenzlehre eher gezeigt haben, jetzt eigenständig und selbst zu lösen. Wir als Lehrende müssen mit unseren Angeboten dazu motivieren und den Lernprozess unterstützen.“