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Karola Kunkel hat an der Uni Leipzig ein Studium der Erziehungswissenschaft und Politikwissenschaft absolviert. Als Geschäftsführerin im Friedenskreis Halle e.V.. engagiert sie sich beruflich in der Flüchtlingshilfe. Im Interview berichtet sie darüber sowie über Erinnerungen an die Studienzeit.

Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Studienzeit in Leipzig?

Meine Studienzeit an der Uni Leipzig war vor allem sehr stark geprägt durch das Engagement in den verschiedenen studentischen und universitären Gremien. Angefangen hat das im Fachschaftsrat, ging weiter im StuRa als Referentin für Ökologie und Verkehr und danach als StuRa-Sprecherin. Dazu kam die Mitarbeit in der Sächsischen Studierendenvertretung KSS sowie eine Legislatur als studentische Senatorin. Das war äußerst lehrreich in Bezug auf selbstorganisierte Strukturen, politische Verantwortung und gesellschaftliche Veränderungsprozesse. Es war sehr bestärkend, daran teilzuhaben, was durch Überzeugung und Engagement alles möglich ist. Und ich habe ganz viele, sehr unterschiedliche, tolle Menschen kennengelernt.

Welche Bedeutung hat die Uni Leipzig heute für Sie?

Für mich hat die Uni Leipzig bis heute eine starke Präsenz in der Stadt Leipzig behalten, wo ich ja noch immer wohne. Konkret hatte und habe ich in den letzten Jahren vor allem mit dem Hochschuldidaktischen Zentrum Sachsen (HDS) zu tun, in dem ich zeitweise angestellt und freiberuflich tätig war. Hier besteht meine aktuelle Bindung insbesondere aufgrund der gemeinsamen Projekte mit Hochschulen in der Ukraine. Da gibt es seit dem Beginn des Kriegs im Februar natürlich wieder intensiveren Kontakt.

Worin besteht ihr Engagement als Geschäftsführerin im Friedenskreis Halle e.V.? Was machen Sie konkret?

Als Geschäftsführerin ist es zunächst meine Aufgabe, unseren Verein im Gesamten zusammenzuhalten und weiterzuentwickeln. Und da ist bei gut 20 Angestellten in etlichen Projekten mit unterschiedlichsten Fördermitteln schon sehr viel zu tun. Inhaltlich beschäftigen wir uns mit dem gewaltfreien Umgang mit Konflikten auf verschiedenen Ebenen: zwischen Menschen, in Gruppen, in der Stadt Halle und auch international. Wir machen vor allem Bildungsarbeit und engagieren uns in vielen zivilgesellschaftlichen Netzwerken.
Im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine sind wir sehr vielfältig aktiv: Wir haben uns an Hilfstransporten beteiligt, unterstützen die Strukturen für Geflüchtete in Halle, halten seit Kriegbeginn mindestens zweimal wöchentlich eine Mahnwache gegen den Krieg ab, entwickeln spezifische Bildungsangebote für Schulen, stellen Informationen zusammen, sammeln Spenden und unterstützen unsere Partnerorganisationen in der Ukraine. Von April bis Juni läuft außerdem eine Diskussionsreihe zum Krieg in der Ukraine und der Zukunft Europas, an der man auch online teilnehmen kann.

Karola Kunkel ist Alumna der Erziehungswissenschaft und Politikwissenschaft. Als Geschäftsführerin im Friedenskreis Halle e.V.. engagiert sie sich in Friedenspolitik, Friedensbildung und Friedensdiensten.