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Am Wochenende (13.11.2021) ist Prof. Dr. Gerald Wiemers überraschend verstorben. Er war von 1992 bis 2006 Direktor des Leipziger Universitätsarchivs, Träger des Bundesverdienstkreuzes und der sächsischen Verfassungsmedaille. Die Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Dr. Beate Schücking, würdigte seine Verdienste um die Sicherung und Bewahrung der umfangreichen Aktenbestände nach der politischen Wende.

Von 1992 bis 2006 war Professor Gerald Wiemers Direktor des Universitätsarchivs. In dieser Zeit hatte er die Herausforderung übernommen, die Archive abgewickelter Universitätseinrichtungen zu sichern und umfangreiche Aktenbestände aufgelöster Leipziger Hochschulen zu integrieren. In nur wenigen Monate konnte Prof. Wiemers trotz einer angespannten Raumsituation den Archivbestand verdoppeln. Daraus entwickelte sich das Universitätsarchiv unter Leitung von Prof. Wiemers zu einer historischen Schatzkammer für die gesamtdeutsche und die internationale Forschergemeinschaft und konnte wieder einen Platz als eines der ältesten und größten europäischen Universitätsarchive einnehmen.

„Mit seiner unermüdlichen Arbeit hat er zur Rehabilitation verfolgter Universitätsangehöriger und zur kritischen Aufarbeitung der DDR beigetragen“, würdigte Rektorin Beate Schücking, in ihrem Kondolenzschreiben die Verdienste Professor Gerald Wiemers über den Aufbau des Universitätsarchivs hinaus. „Im wiedervereinten Deutschland hat er über viele Jahre hinweg den Verband der Deutschen Wissenschaftsarchive geleitet und sich so für das Zusammenwachsen der deutschen Archivlandschaft nach 1990 stark verdient gemacht. Seine Publikation zur Wissenschaftsgeschichte und zum politischen Widerstand in den deutschen Diktaturen bleiben für die nachfolgenden Generationen als Zeugnisse seiner wissenschaftlichen Verdienste.“

Im Ruhestand hatte sich der Verstorbene in der Universitätsgeschichtskommission für das Jubiläum 2009 aktiv engagiert. 

„Die Universität wird das Andenken an Ihren Gatten stets bewahren. Wir trauern mit Ihnen und der ganzen Familie.“