Das Horizon-Projekt "PROactive approach for COmmunities to enAble Societal Transformation" (PRO-Coast) konzentriert sich auf die Unterstützung von Zivilgesellschaften in europäischen Küstenregionen, um die Biodiversität vor Ort zu regenerieren und zu fördern. Ein weiteres Horizon-Projekt, "Proactive community adaptation to climate change through social transformation and behavioural change" (PRO-Climate), zielt darauf ab, politische Empfehlungen zu erarbeiten, die Kommunen im Kontext des Klimawandels unterstützen, ihre Klimaresilienz zu stärken und Verhaltensänderungen in der Bevölkerung zu fördern.
Angesichts des Klimawandels sind sowohl Kommunen als auch die Zivilgesellschaft aufgerufen, sich verstärkt an den Klimaschutzmaßnahmen zu beteiligen und Anpassungsstrategien zu entwickeln. Dr. Alexander Yendell, Projektleiter am Standort Leipzig, betont die dringende Notwendigkeit, die Herausforderungen des Klimawandels proaktiv anzugehen: "Besonders tragisch ist, dass insbesondere die ärmeren Regionen und ihre Bewohner unter den Folgen des Klimawandels leiden, obgleich sie am wenigsten zu dessen Entstehung beigetragen haben. Die Bevölkerung ist oft nicht ausreichend auf die kommenden Herausforderungen vorbereitet, obwohl ihre Existenz und Gesundheit durch die globale Erwärmung und drohende Unwetter bedroht sind." Yendell unterstreicht die Bedeutung von Investitionen in Klimaschutz und Klimaresilienz, die oft an fehlenden finanziellen Ressourcen scheitern.
Beide Projekte verfolgen das gemeinsame Ziel, Lösungsansätze zur Bewältigung des Klimawandels durch die Zivilgesellschaft zu erarbeiten und die Klimaresilienz zu stärken. Ein interdisziplinäres Team aus Naturwissenschaftler:innen, Sozialwissenschaftler:innen und Ökonom:innen aus verschiedenen europäischen Ländern wird dabei eng zusammenarbeiten und moderne Forschungstools wie das agentenbasierte Modellieren nutzen. Fallstudien in Irland, Griechenland, Spanien, Norwegen, Polen und Deutschland bilden die empirische Basis der Forschungsprojekte. Im Fokus der deutschen Forscher:innen steht dabei die Klimaresilienz in der Stadt Leipzig.
Die Horizon-Projekte sind mit einem Fördervolumen von knapp 8 Millionen Euro dotiert, wovon der Leipziger Standort mit 728.000 Euro gefördert wird. Der Projektstart ist für den 1. November 2023 anberaumt, mit einer Laufzeit von drei Jahren. Die Projekte sind in Research Area 4 des Research Centre Global Dynamics der Universität Leipzig angesiedelt, die sich der Untersuchung von „Ressourcen, Umwelt und Gesundheit im globalen und planetaren Kontext“ widmet.