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Das ARD-TV-Experiment „Feinde“ von Ferdinand von Schirach mit zwei verschiedenen Erzählperspektiven erreichte am Sonntag rund zehn Millionen Menschen. In der zugehörigen Dokumentation „Feinde – Recht oder Gerechtigkeit?“ kommt auch Jura-Professorin Elisa Hoven von der Universität Leipzig zu Wort.

Sie analysiert die Frage, ob Folter oder die Androhung davon in Ausnahmefällen erlaubt sein sollte. Ausgangslage für die Filme war der Fall der Entführung des Bankierssohns Jakob von Metzler. Dem Hauptverdächtigen wurde damals in den Ermittlungen Gewalt angedroht, der dafür verantwortliche Polizeibeamte später angeklagt und milde verurteilt. „Der Schuldspruch hat gezeigt, dass Gerichte ein solches Verhalten nicht akzeptieren. Das Folterverbot muss umfassend gelten,“ so Hoven. Zugleich aber wurde der Besonderheit des Falles Rechnung getragen. Der Angeklagte befand sich in einer Ausnahmesituation und wollte das Leben eines Kindes retten.

„Recht oder Gerechtigkeit“ ist übrigens auch die Frage, mit der Elisa Hovens rechtspolitische Gespräche überschrieben sind.