Pressemitteilung 2002/032 vom

Momentan laufen an der Universität Leipzig die letzten Vorbereitungen für die 35. Jahrestagung zur Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung, die etwa 300 Veterinär- und Humanmediziner aus dem In- und Ausland nach Leipzig führen wird.

Als Arbeitsplattform, die in fünf jährigem Turnus in Leipzig stattfindet, genießt die Tagung einen hohen Stellenwert. Traditionell bietet sie vor allem jungen Wissenschaftlern ein Forum, ihre Forschungen und Thesen vor einem Fachpublikum zu präsentieren und zu diskutieren. In Vorträgen, Workshops und Poster Sessions werden unter anderem Themen wie die männliche Fortpflanzung, die Reproduktion von Zoo- und Wildtieren sowie assistierte Reproduktionstechniken vorgestellt.

Als "ebenso spezifisch wie spannend" kündigt Professor Axel Sobiraj einen Vortrag zur Zona pellucita an, einer Membran, die sich auch nach dem Eisprung schützend um die Eizelle legt. "Bei einer künstlichen Befruchtung ist diese Membran quasi im Wege", erläutert der Chef der Ambulatorischen und Geburtshilflichen Tierklinik der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig, bei dem die Fäden für die Tagung zusammenlaufen.

Das Beispiel dieser Frage erhellt die langjährige Verbindung zwischen Veterinär- und Humanmedizin im Bereich der Fortpflanzung. Die Berührung zwischen beiden Fachgebieten ist vor allem im Interesse der Humanmedizin an den Techniken der Reproduktion begründet. Es war die Veterinärmedizin, die erfolgreich die ersten Schritte zur Gewinnung und insbesondere zur Konservierung männlichen Spermas als Voraussetzung für eine künstliche Besamung ging. Gynäkologen und Andrologen nahmen diese Anregungen auf und profitierten bei ihren eigenen Forschungen maßgeblich von diesen Impulsen. Vor diesem Hintergrund fungiert die 35. Jahrestagung der Fortpflanzung zugleich als 27. Veterinär-Humanmedizinische Gemeinschaftstagung.