Pressemitteilung 2013/216 vom

Die renommierte Chemie-Professorin Evamarie Hey-Hawkins von der Universität Leipzig wird für ihre wissenschaftlichen Leistungen in der Grundlagenforschung und der anwendungsnahen Forschung sowie für ihr wissenschaftliches Engagement mit einer international hochgeschätzten Auszeichnung geehrt: Sie bekommt im August in Istanbul den IUPAC 2013 Distinguished Women in Chemistry or Chemical Engineering der Internationalen Union für reine und angewandte Chemie (IUPAC). Diese vergibt die Auszeichnung in diesem Jahr zum zweiten Mal.

Damit wird Evamarie Hey-Hawkins für ihre Arbeiten und Ergebnisse in aktuellen wissenschaftlichen Bereichen geehrt. Hey-Hawkins gehört zu den weltweit führenden Chemikern auf dem Gebiet der Phosphorchemie, mit dem sie sich seit ihrer Habilitation an der Philipps-Universität in Marburg in vielfältigster Art und Weise beschäftigt. Seit etwa 15 Jahren spielen auch borhaltige Cluster eine wichtige Rolle in ihrer Forschung. Mit einer interdisziplinären Kombination aus synthetischer anorganischer, organischer, metallorganischer und bioanorganischer Chemie werden die im Arbeitskreis Hey-Hawkins entwickelten Verbindungen in Bereichen der Katalyse, aber auch - in Kooperation mit Biochemikern - für medizinische Anwendungen entwickelt.

Im Rahmen ihrer interdisziplinären Forschungsprojekte kooperiert die Expertin mit Kollegen aus Leipzig, ebenso mit Arbeitsgruppen in Großbritannien, Frankreich, Rumänien, Israel, Russland, Australien, den USA und vielen anderen Ländern. Durch Hey-Hawkins' Gastprofessuren in Frankreich, der Türkei, Australien und Neuseeland werden diese Kontakte gepflegt und intensiviert.

Die Wissenschaftlerin koordiniert diverse Netzwerke, wie die Graduiertenschule "Building with Molecules and Nano-objects (BuildMoNa)" an der Universität Leipzig, die seit 2007 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert wird. Auf ihre Initiative hin schlossen sich 2008 die besten der in Europa tätigen Arbeitskreise im Bereich der Phosphorchemie zu dem von der EU geförderten Netzwerk COST Action "European Phosphorus Sciences Network (PhoSciNet)" zusammen. Das in diesem Jahr gestartete EU-finanzierte International Training Network (ITN) in "Nachhaltiger Phosphorchemie" vertieft diese wissenschaftlichen Kontakte in Europa. Die Kooperationen mit Südosteuropa werden seit 2005 durch das von Hey-Hawkins koordinierte Netzwerk "Materials Science and Catalysis Network" (MatCatNet) getragen. Es wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) finanziert.

Evamarie Hey-Hawkins ist in diversen Fachorganisationen engagiert. Von 2005 bis 2012 war sie Vertrauensdozentin der DFG an der Universität Leipzig, seit 2008 gewählte Fachkollegiatin der DFG und seit 2012 auch stellvertretende Sprecherin im Fachkollegium "Molekülchemie". Dadurch kann sie die deutsche Forschungsförderung aktiv mitgestalten. Des Weiteren begutachtet sie für diverse ausländische Forschungsorganisationen. Die Forscherin ist auch in zahlreichen Wissenschaftsorganisationen aktiv, unter anderem als Mitglied im International Advisory Board von ChemPlusChem und als Mitglied des Editorial Board der Zeitschrift für Anorganische und Allgemeine Chemie.

Nachwuchsförderung und Förderung begabter deutscher und ausländischer Studierender sind ihr sehr wichtig. Als Vertrauensdozentin der Studienstiftung des Deutschen Volkes gestaltet sie seit 1998 Begabtenförderung aktiv mit, seit 2001 als Federführende Vertrauensdozentin und seit 2009 als Mitglied des Kuratoriums. Von den bisher 53 promovierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Arbeitskreises Hey-Hawkins sind sieben heute selbst als Lehrende in ihren Heimatländern tätig.

Link zu IUPAC Award: www.iupac.org/news/news-detail/article/awardees-of-the-iupac-2013-distinguished-women-in-chemistry-or-chemical-engineering.html