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Das Institut für Anatomie der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig benötigt Körperspenden, um Studierenden die menschliche Anatomie zu lehren. Auch Forschende der Universitätsmedizin Leipzig nutzen menschliche Präparate, um Leiden wie Alzheimer, Krebs oder Schmerz zu ergründen. Der MDR-Dokumentarfilm "Können Tote Leben retten? Was Körperspenden für die Medizin bedeuten" befragt die Menschen, die ihre Körper spenden und diejenigen, die an ihnen forschen. Was bedeutet die Körperspende für die Wissenschaft und für die Zukunft der Medizin? Der Film wird am 13. Dezember ausgestrahlt und ist bereits jetzt in der Mediathek verfügbar.

Rund 340 angehende Ärztinnen und Ärzte bilden der Direktor des Instituts für Anatomie Prof. Dr. Ingo Bechmann und sein Team jährlich im Präparationskurs an Körperspendern aus. „Es gibt viele Momente im Kurs, die zu großem Erstaunen führen, wenn wir zum Beispiel ins Kniegelenk hineinsehen. Es hat jeder schon gehört, was es für Strukturen gibt. Aber sie dann wirklich selbst in der Pinzette oder der Hand zu halten, ist ein Moment, in dem die Anatomie dadurch überwältigend ist, dass es hier um Anfassen und um Hinsehen geht“, so Bechmann. Für die Mehrzahl der Studierenden ist der Präparationskurs die wichtigste Lehreinheit in ihrem Medizinstudium und auch Ärztinnen und Ärzte aus aller Welt kommen nach Leipzig, um sich in Kursen des Instituts für Anatomie fortzubilden, zum Beispiel in der neuen Operationsmethode bei Gebärmutterhalskrebs, die Emeritus Prof. Dr. Michael Höckel mit seiner Amtsnachfolgerin, der Direktorin der Klinik für Frauenheilkunde am Universitätsklinikum Leipzig, Prof. Bahriye Aktas, an andere Fachärzte weitergibt. Eine Patientin kommt in der MDR-Wissensdoku zu Wort, die schon in den Vorzug der neuen OP-Methode kam. Auch die Forschungen an Rückenleiden und Alzheimer werden beleuchtet. Und der Film geht der Frage nach, wie die wissenschaftlichen Erkenntnisse in den Praxisalltag überführt werden können. Bis heute sind längst nicht alle anatomischen Strukturen des Menschen bekannt. Parallel zur Forschung berichten fünf künftige Spenderinnen und Spender von ihrem persönlichen Entschluss, ihren Körper nach dem Ableben der Wissenschaft zu vermachen. 

Die MDR-Doku ist seit dem 6. Dezember in der Mediathek und auf www.mdr-wissen.de abrufbar und wird am 13. Dezember, 22.20 Uhr, im MDR-Fernsehen ausgestrahlt.