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Vor genau 30 Jahren, kurz nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung, begannen sie an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig ihr Humanmedizin-Studium. Im September 2023 trafen sie sich auf dem dem Campus Liebigstraße wieder.

Über die Zentrale Vergabestelle für Studienplätze (ZVS) wurden 1993 erstmals westdeutsche Studierende in ostdeutschen Universitäten zugelassen. „Es war eine großartige Zeit des Aufbruchs, eine Zeit des gegenseitigen Kennenlernens, eine Zeit des Zueinanderfindens“, wie Alumnus Dr. med. Kai Hecksteden aus Lörrach rückblickend betont.

Von ehemals 500 kamen 187 aus allen Teilen Deutschlands, der Schweiz, aus Österreich, Dänemark, Norwegen und England zum Festakt nach Leipzig in den Großen Hörsaal, Liebigstraße 27. Als Redner konnte das Organisationsteam um Dr. Anja Riedlinger den emeritierten Rheumatologen und ehemaligen Studiendekan Prof. Dr. Christoph Baerwald, den Urologen und Anästhesisten Dr. Thomas M. Goerlich sowie den emeritierten Anatomieprofessor Dr. Paul Rother gewinnen. Prof. Rother begann mit einer für ihn typischen Rede aus dem Alltag des Medizinstudiums, das er selbst vor 70 Jahren in Leipzig begann. Er rezitierte auswendig zum Teil selbst geschriebene, publizierte Gedichte, denen es an Witz und Ironie nicht mangelte. Seine Rede wurde mit tosendem Beifall und stehenden Ovationen belohnt. Dr. Goerlich unternahm eine Zeitreise durch die bedeutende Historie der Leipziger Universitätsmedizin, Prof. Baerwald spannte den Bogen in die Gegenwart und Zukunft. Es folgte ein Zeitzeugnis von 1997, ein Amateurvideo über den Abriss der sogenannten Kulturbaracke Kuba in der Liebigstraße. Nach dem Festakt, bei dem 1200 Euro für den Alumni-Verein der Medizinischen Fakultät gespendet wurden, feierten alle in der Moritzbastei. Der Abend wurde musikalisch von der Band „Tisch 21“ (Kommiliton:innen der Humanmedizin-Jahrgänge 1992 und 1993) begleitet.

Am Ende waren sich alle einig: es war ein grandioses Treffen über jedwede Grenze hinaus, in fünf Jahren wird wieder gefeiert.