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Täglich spenden hunderte Menschen in deutschen Krankenhäusern Biomaterial und unterstützen damit den medizinischen Fortschritt. Doch es gibt Informationsbedarf, wenn es darum geht, wie Biomaterialproben verwendet und gelagert werden - das ergaben Befragungen des Biobankennetzwerks German Biobank Alliance (GBA). Am 7. Juni 2018 startet GBA eine Informationskampagne, die über Biomaterialspenden aufklärt. Besucher der Langen Nacht der Wissenschaften sind herzlich eingeladen, am 22. Juni von 18 bis 24 Uhr an einer Führung durch die Leipziger Biobank im Studienzentrum, Liebigstraße 27 in 04103 Leipzig teilzunehmen und vor Ort mit Experten ins Gespräch zu kommen.

Biomaterialien - dazu gehören Blut, Gewebe und anderes Körpermaterial - sind ein unverzichtbarer Rohstoff für die medizinische Forschung. "Mithilfe von Biomaterialien können Ärzte und Wissenschaftler Krankheitsursachen erkennen und neue gezielte Therapien entwickeln", erläutert Dr. Ronny Baber, Leiter der Biobank an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig und Partner der Biobankenallianz.

Die deutschlandweite Informationskampagne, die aus Plakaten, Flyern und der Website www.biobanken-verstehen.de besteht, beantwortet die häufigsten Fragen zu Biomaterialspenden und gibt einen Einblick in die Arbeit moderner Biobanken. Auf der Website sind Erfolge aus der Forschung nachzulesen: So konnten durch den Einsatz von Bioproben beispielsweise neue Erkenntnisse in der Krebsmedizin sowie über epigenetische Veränderungen durch Übergewicht gewonnen werden. "Wir möchten mit der Website und dem Informationsmaterial zu mehr Transparenz und Partizipation beitragen", erläutert Prof. Dr. Michael Hummel, Koordinator der Biobankenallianz, den Hintergrund der Aktion. "Denn Befragungen unter Biomaterialspendern zeigen, dass viele Spender nicht wissen, wofür ihr Biomaterial verwendet wird. Das möchten wir verbessern."

Über die Leipziger LIFE-Biobank

Die LIFE-Biobank ist eine zentrale Infrastruktur des LIFE-Forschungszentrums für Zivilisationserkrankungen und gewährleistet durch die hochstandardisierte und durch Automation unterstützte Probenprozessierung und die umfangreiche Dokumentation die Qualität der gesammelten Biomaterialien für aktuelle und zukünftige Forschungsprojekte. In der LIFE-Biobank wurden bisher ca. 270.000 Bioproben (mit mehr als eine Millionen Teilproben) von 25.000 Teilnehmern in 39.000 Visiten bearbeitet und eingelagert. Von diesen Materialien konnten mehr als 100.000 Teilproben für 68 wissenschaftliche Projekte zur Verfügung gestellt werden. Experten der German Biobank Alliance informieren bei der Langen Nacht der Wissenschaften unter dem Motto "Jede Probe (er)zählt! Biobanking für eine bessere Medizin" über die Arbeit der Biobanken in Deutschland. Darüberhinaus erwartet die Besucher ein spannendes Programm rund um die medizinische Forschung mit vielen Mitmachaktionen und Vorträgen.

Über die German Biobank Alliance (GBA)

Unter der Federführung des German Biobank Node (GBN) haben sich Biobanken aus elf deutschen Universitätskliniken in der German Biobank Alliance (GBA) zusammengeschlossen, um die Arbeit der Biobanken bekannter zu machen und ihre Bedeutung für die Wissenschaft in der Öffentlichkeit besser zu vermitteln. Gefördert wird der Verbund vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).