Pressemitteilung 2022/059 vom

Besondere Ehre für den Mathematiker Prof. Dr. László Székelyhidi von der Universität Leipzig: Er verbringt seit September vergangenen Jahres das akademische Jahr am Institute for Advanced Study (IAS) in Princeton. Als “Distinguished Visiting Professor” kann er dort in dem berühmten Zimmer arbeiten, in dem einst Albert Einstein forschte. Das Institut war die letzte Wirkungsstätte Einsteins und Zufluchtsort vieler weiterer aus Deutschland geflüchteter Wissenschaftler:innen. Durch Einstein, den "Papst der Physik", avancierte das "Institute for Advanced Study" zu einem der berühmtesten Forschungszentren der Welt. „Das erfüllt mich einerseits mit großer Ehrfurcht. Andererseits ist es auch nur ein Büro – allerdings ein sehr großes im historischen Gebäude des Instituts – so groß, dass ich auch mit Kollegen im Zimmer gelegentlich Streichquartett spielen kann. Da bekanntlich Einstein ein begeisterter Geigenspieler war, vermute ich, dass wir nicht die Ersten sind, die in diesem Büro musizieren“, sagte László Székelyhidi.

Vor drei Jahren wurde der Mathematiker gefragt, ob er als “Distinguished Visiting Professor” das akademische Jahr 2021/22 mitgestalten möchte. „Dies empfand ich als eine große Ehre und habe sofort zugesagt“, berichtet er. In der Mathematik am IAS gibt es jedes Jahr ein sogenanntes “Special Year”, ein thematisches Jahr, zu dem viele Wissenschaftler:innen auf den unterschiedlichsten Karrierestufen, von Postdoc bis Professor eingeladen werden oder sich bewerben können. Es ist die Aufgabe des jeweiligen “Distinguished Visiting Professor”, dieses Jahr zu gestalten, das Thema zu wählen und die Aktivitäten zu organisieren. Derzeit sind ungefähr 25 Wissenschaftler:innen daran beteiligt. Regelmäßig finden Seminare und Kolloquien statt. Schwerpunkt des aktuellen Jahres ist ein Thema an der Schnittstelle von Geometrie und Strömungsmechanik. Es geht unter anderem um die Frage, wie man turbulente Strömungen, die typischerweise rein statistisch beschrieben werden, durch geometrische Methoden besser verstehen kann. 

Der Professor für Angewandte Mathematik der Universität Leipzig wurde unter anderem von der  Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit dem Leibniz-Preis 2018 ausgezeichnet. Székelyhidi erhielt die mit 2,5 Millionen Euro dotierte Auszeichnung für seine bedeutenden Forschungsergebnisse in der Theorie partieller Differentialgleichungen. Zuvor hatte ihm der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) einen ERC-Grant zugesprochen.