Nachricht vom

Im neuen Forschungsprojekt „6G Health“ entwickelt das Innovationszentrum für Computerassistierte Chirurgie (ICCAS) der Universität Leipzig, Ideen und Konzepte für den Bereich der 6G-Forschung in medizintechnischen Anwendungen. Unter der Federführung eines großen Mobilfunkanbieters werden 19 renommierte Partner in den nächsten drei Jahren gemeinsam Grundlagen und Anforderungen für die neue Generation des Mobilfunks erarbeiten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Gesamtprojekt mit rund zehn Millionen Euro.

„In unserem Forschungsverbund arbeiten renommierte Branchenpartner, Fachexperten, Forschungsinstitute und deutsche Universitäten zusammen, um 6G-Bestandteile für zukünftige Medizintechnikanwendungen zu entwickeln und gemeinsam mit klinischen Partnern zu analysieren. Der ganzheitliche Ansatz und die interdisziplinäre Zusammenstellung des Konsortiums gewährleisten, dass die Anforderungen des klinischen Alltags berücksichtigt werden und damit eine effiziente und langfristige Nutzbarkeit ermöglicht werden“, sagt Prof. Dr. Thomas Neumuth, stellvertretender Konsortialführer und technischer Direktor des Innovationszentrums für Computerassistierte Chirurgie (ICCAS).

Im Fokus der Technik steht die Untersuchung von Einsatzszenarien für die Verwendung von 6G-Technologien in klinischen Prozessen und deren Optimierung. 6G kann durch eine flexible, energieeffiziente und leistungsfähige Infrastruktur einen großen Beitrag leisten: Der Einsatz von erweiterter Sensorik in den Kliniken inklusive der Möglichkeit von Kommunikation und Datenerfassung verknüpft mit verteilter Verarbeitungsintelligenz eröffnet diverse Vorteile bei gleichzeitig deutlich reduziertem Stromverbrauch. ICCAS vermittelt in dem Forschungsprojekt „6G Health“ zwischen den Domänen Medizin, Nachrichtentechnik und Medizintechnik.

Dabei greift es auf seine Erfahrungen aus dem Projekt Momentum zurück, in dem ein Forschungs-Rettungswagen den mobilen Einsatz medizinischer Geräte demonstriert und mit modernen Mobilfunkstandards vernetzt ist. Künftig könnten direkt am Unfallort zuvor erhobene Patient:innendaten abgerufen und Informationen über den Zustand der Patient:innen vor Ankunft an das Krankenhaus übermittelt werden. In kritischen Situationen würden Mediziner:innen per Videoanruf zugeschaltet werden, um die Rettungskräfte vor Ort zu unterstützen. Die zum Einsatz kommenden Hilfsmittel reichen von üblichen Tablet-Computern bis hin zu Technologien wie Erweiterte Realität (AR-Brillen).

Die Forschungsergebnisse des aktuellen Projekts sollen in den internationalen Standardisierungs- und Zulassungsprozess für den Mobilfunkstandard 6G einfließen.

Weitere Informationen auf der Webseite des BMBF zu 6G-Health — Vernetzung und Sicherheit digitaler Systeme