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Die Arktis-Messkampagne mit Forschungsflugzeugen läuft: Die wissenschaftlichen Flüge dienen der Erforschung von Atmosphäre und Meereis und ergänzen das umfangreiche Programm der MOSAiC-Expedition. Auch Forscher der Universität Leipzig sind an Bord.

Prof. Dr. Manfred Wendisch, Professor und Leiter des Instituts für Meteorologie der Universität Leipzig, ist als stellvertretender Expeditionsleiter der Polarflieger in der Arktis unterwegs. Für einige Tage hat auch der Uni-Leipzig-Alumnus Stephan Schön, Wissenschaftsredakteur der Sächsischen Zeitung, die Klima- und Wetterforschungsmission begleitet. Er hat einige Texte, Fotos und auch ein Video veröffentlicht.

Die Ergebnisse der aktuellen Messkampagne fließen unter anderem ein in den Sonderforschungsbereich/Transregio „Arktische Verstärkung (AC)³“, der seit 2016 unter Leitung von Manfred Wendisch die Klimaveränderungen in der Arktis erfolgreich untersucht.

Die deutschen Forschungsflugzeuge Polar 5 und Polar 6, betrieben vom Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), sind die ersten beiden ausländischen Flugzeuge auf Spitzbergen seit dem Corona-Lockdown. Sie starten vom Flughafen Longyearbyen aus in die zentrale Arktis und verbringen bei jedem Flug etwa vier bis fünf Stunden in der Luft. Die dabei durchgeführten Messungen konzentrieren sich auf zwei wissenschaftliche Kernfragen. Die beteiligten Atmosphärenforscher wollen herausfinden, auf welche Weise sich Wolken über dem Arktischen Ozean bilden und welche Rolle Aerosolpartikel und Luftwirbel dabei spielen.

Während im Rahmen der seit Monaten laufenden MOSAiC-Expedition auf dem Schiff die atmosphärischen Parameter vor Ort erfasst werden, untersucht das Forschungsflugzeug die Entwicklung und die Transformation der Luftmassen auf dem Weg dahin. „Bislang stellen die Modelle die Bildung von arktischen Wolken nur unzureichend genau dar. Jetzt müssen wir die Wolkenbildung in Luftmassen entlang ihres Weges Richtung Polarstern vermessen. Anschließend vergleichen wir die gemessenen Daten mit parallellaufenden Modellrechnungen, um die Stellschrauben in den Modellen zu identifizieren, die eine zuverlässige Wolkenbeschreibung durch die Modelle bisher verhindert haben“, sagt Prof. Dr. Manfred Wendisch.

Die Rückkehr der Leipziger Wissenschaftler ist für die dritte Septemberwoche geplant.