Der am 27. Oktober 1924 geborenen Hans Luppa studierte nach Krieg und Gefangenschaft in Russland Biologie in Halle und war im Anschluss an das Studium dort als wissenschaftlicher Assistent tätig. 1959 begab er sich auf eine Zoologische Sammelreise nach Armenien, bei der es ihm vor allem um die Vervollständigung der Reptiliensammlung ging. Danach war er, was offensichtlich damals noch ohne Probleme möglich war, einige Zeit Assistent am Histologischen-Embryologischen Institut der Universität Graz, bevor er als Assistent am Anatomischen Institut der Martin Luther-Universität in Halle seine Tätigkeit in der DDR wieder aufnahm. 1961 habilitierte er sich hier mit dem Thema: "Histologie, Histogenese, Topochemie der Drüsen des Sauropsidenmagens". Ein Jahr später ging er als Dozent an das Zoologische Institut der Karl-Marx-Universität Leipzig, wo er 1966 zunächst eine Professur mit Lehrauftrag und schließlich 1969 den Ruf als ordentlicher Professor für Zoologie erhielt. 1970 wurde er Leiter der neugegründeten AG Histochemie des Bereiches Zellbiologie und Regulation der Sektion Biowissenschaften der KMU, eine Funktion, die er bis zu seiner Emeritierung Anfang 1990 innehatte.
Als Mitglied und später Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Topochemie und Elektronenmikroskopie der DDR organisierte er mehrere Tagungen, zu denen er auf Grund seines wissenschaftlichen Rufes internationale Spitzenwissenschaftler gewinnen konnte. Als Hochschullehrer betreute Prof. Luppa 39 Diplomanden und führte 16 Doktoranden zur erfolgreichen Promotion. Davon konnten sich sechs habilitieren, drei wurden zu Professoren berufen.
Unter Studenten wie Wissenschaftlern gleichermaßen bekannt waren seine Bücher "Grundlagen der Histochemie", "Immunhistochemie-Grundlagen und Techniken", "Handbuch der Histochemie Band IV/ Teil II: Immunreaktionen in der Histochemie" und das Handbuch über Reptilien, Kap. III: Histology of the digestive tract, das 1978 erschien. Außerdem konnte er auf eine Vielzahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen in deutschen und internationalen Zeitschriften verweisen.
"Die Fakultät für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie verabschiedet sich von einem Wissenschaftler, der ein Stückchen Fakultätsgeschichte mitgeschrieben hat.", sagt Dekanin Prof. Dr. Annette Beck-Sickinger.
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am 22. August 2006 um 10:30 Uhr auf dem Friedhof Lindenau statt.