Das Besondere daran ist, dass mit der gleichzeitigen Aufnahme von vier Schichten die Spiral-CT eine neue Perfektion erreicht hat. Zum einen kann der eigentliche Aufnahmevorgang 4-fach beschleunigt werden, ohne dass die Bildqualität beeinträchtigt wird. Zum anderen kann dank neuer Detektortechnik die Schichtdicke in den vier Schichten verkleinert und damit die geometrische Bildauflösung gesteigert werden. Hinzu kommen optimierte Abbildungsgeometrie des Röhren-Detektor-Systems und eine höhere Detektorempfindlichkeit. Folglich kann die Röntgenstrahlendosis erheblich reduziert werden, ohne Einbuße an Bildqualität hinnehmen zu müssen.
Neue Einsatzgebiete ergeben sich für polytraumatisierte Patienten, umfassende Tumorausbreitungsdiagnostik, Gefäßdarstellung und Herzkranzgefäßdiagnostik (EKG-getriggert), Perfusionsstudien von Organen, z. B. des Hirns im Falle eines Schlaganfalles sowie die Untersuchung von Kindern und unruhigen Patienten. Elegantere und schonendere Untersuchsabläufe werden erwartet für CT-gesteuerte interventionelle Eingriffe wie Gewebeprobeentnahmen, Anlage von Drainagen, Schmerzbehandlung, Nervenwurzelumspritzung u. a.
Die Anforderungen an das Untersucherteam sind verständlicherweise mit der Vielfalt der technischen Möglichkeiten gewachsen. Das Untersuchungsprotokoll ist individuell an den Patienten, seine Körperfülle und Herz-Kreislaufleistung, sowie an die spezielle klinische Fragestellung, erwartete Läsionen und deren Durchblutung, anzupassen. Die dann anfallenden Datenmengen erfordern sowohl eine medizinisch fokussierte Auswertung, hierzu ist jahrelange Erfahrung notwendig, als auch ein technisch perfektes Handling mittels riesiger Datenspeicher, superschneller Rechner und Auswerteeinheiten. So weckt die neue Technik schon wieder neue Wünsche. Umsonst ist der Fortschritt natürlich nicht: 1,8 Millionen DM.
Radiologen, Röntgenassistentinnen und Techniker des Universitätsklinikums Leipzig zum einen, Medizinstudenten, Fachkollegen und Wissenschaftler kooperierender Einrichtungen zum anderen und nicht zu vergessen die Patienten können voller Stolz auf eine nun schon 26-jährige Tradition computertomographischer Diagnostik in Leipzig zurückblicken. Einst war das CT-Gerät in Leipzig für die Versorgung der Patienten aus den Südbezirken der ehemaligen DDR zuständig. Anfang der 90er Jahre kamen einige Geräte, vor allem in Praxen, hinzu. Heute verfügt allein das Universitätsklinikum Leipzig über drei Geräte: Zwei diagnostische und eines zur computergestützten Planung in Vorbereitung der Strahlentherapie maligner Tumoren.