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Die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Solveig Richter von der Universität Leipzig ist von der Bundesregierung in die Plattform Wiederaufbau Ukraine berufen worden, die am Montag (27. März) mit einer Auftaktveranstaltung in Berlin ihre Arbeit aufnimmt.

Die Plattform vereint Kompetenzen verschiedener Institutionen, die es Vertreter:innen aus Kommunen, Wirtschaft, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft ermöglicht, sich über den Wiederaufbau auszutauschen und so nicht nur Transparenz sondern auch die Effizienz verschiedener  Initiativen in dem Land zu stärken. Solveig Richter forscht bereits seit einiger Zeit zu Friedensprozesssen und Wiederaufbau in Nachkriegsländern, etwa im Westlichen Balkan oder in Kolumbien, und kann daher wichtige Erfahrungswerte aus Postkonfliktgesellschaften in das neue Gremium einbringen.

Dabei geht es unter anderem um den Umgang mit Geflüchteten oder die Tatsache, dass Umweltaspekte gleich von Beginn an in die Aufbauarbeit eingezogen werden sollten. Aber auch eine klare Fehleranalyse aus anderen Ländern gehört dazu: „Auf dem Westlichen Balkan wurde der Friedensprozess durch die EU finanziell unterstützt. Damit wurden aber zugleich Strukturen von politischer Korruption ermöglicht. Daraus kann man einiges lernen, um dies in der Ukraine zu verhindern“, sagt Richter.

Gemeinsam mit Kolleg:innen hat sie bereits im Herbst vergangenen Jahres einen Policy Brief zum Wiederaufbau in der Ukraine veröffentlicht, der ein Ergebnis interner Beratungen mit dem zuständigen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist und als frei zugängliches Dokument anwendungsorientiertes Wissen für alle politischen Entscheidungsprozesse rund um das Thema bietet.