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Die Initiative"LIFENET" der Universität Leipzig zur Unterstützung psychisch belasteter Nachwuchs-Leistungssportler:innen ist von der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) gesetzliche Unfallversicherung ausgezeichnet worden. Studienleiterin Johanna Kaiser vom Wilhelm-Wundt-Institut für Psychologie und der Leiter der Klinischen Kinder- und Jugendpsychologie, Prof. Dr. Julian Schmitz, erhielten am 23. Januar von VBG-Mitarbeiter Martin Kirsten eine Urkunde, den eigentlichen Präventionspreis – einen gläsernen Pfeil – sowie 3.000 Euro zur Unterstützung der weiteren Projektarbeit. „Das ist für uns eine tolle Auszeichnung. Sie bringt das Projekt zum Strahlen“, betonte Schmitz bei der Preisübergabe am Institut für Psychologie.

„Wir kümmern uns darum, dass die psychische Gesundheit junger Leistungssportler:innen aufrecht erhalten bleibt und Belastungen frühzeitig erkannt werden“, sagt Johanna Kaiser. Bei Bedarf biete die Hochschulambulanz eine psychotherapeutische Behandlung für junge Athlet:innen an. Dabei gebe es stets eine enge Abstimmung mit deren persönlichem Umfeld: Trainer:innen, Eltern, Erzieher:innen und Lehrer:innen. Die Unterstützungsangebote von "LIFENET“ reichen von Informationsveranstaltungen in Schulen und Vereinen über niederschwellige individuelle Beratungen bis hin zu tiefergehenden Interventionen im Gruppen- oder Einzelsetting. „Für junge Spitzenathlet:innen gibt es viele verschiedene Belastungsfaktoren, vor allem bei längeren Verletzungspausen“, sagt Kaiser. Hinzu komme die schwierige Balance zwischen Schule und Training – weit weg von zu Hause, da sie oft im Internat lebten. Das führe immer wieder zu psychischen Beanspruchungen und Störungen. „Das Thema ist leider häufig gerade im Leistungssport noch ein Tabu. Psychische Störungen werden noch immer sehr stigmatisiert“, berichtet Schmitz. Mit gezielter Aufklärungsarbeit steige aber das Bewusstsein dafür allmählich, ergänzte Kaiser.