Neurodermitis ist eine sehr häufige entzündliche Erkrankung der Haut, die chronisch verläuft und durch eine Aktivierung von Immunzellen ausgelöst wird. Oft kann die Erkrankung nur mit Unterdrückung des Immunsystems behandelt werden.
In der ausgezeichneten Arbeit wurden bestimmte Immunzellen, die sogenannten T-Zellen, genauer unter die Lupe genommen. Hierbei fand sich eine Population besonders aktivierter T-Zellen im Blut, die mit dem Schweregrad der Neurodermitis korreliert und mit bestimmten Signalen verbunden ist. Nach erfolgreicher Behandlung der Neurodermitis verschwindet diese Aktivierung im Blut.
In der Haut sehen die Forschenden bei aktiver Erkrankung ein anderes Signal in T-Zellen, welches wahrscheinlich mit der veränderten Mikroumgebung in der entzündeten Haut zu tun hat. Das lässt darauf schließen, dass es bei Neurodermitis einen deutlichen Unterschied zwischen Signalen im Blut und denen in der Haut gibt.
„Mit der Förderung des Deutschen Neurodermitis-Preis wollen wir T-Zellen weiter charakterisieren, um zu klӓren, welche Funktionen diese Zellen bei Neurodermitis haben. In Zukunft möchte ich an der Hautklinik in Leipzig die personalisiere Therapie schwerer entzündlicher Hauterkrankungen vorantreiben. Dabei sollen Patient:nnen basierend auf ihren molekularen Signaturen gezielt behandelt werden“, sagt Dr. Klein.
Der Wissenschaftler ist derzeit als Postdoktorand über ein DFG-gefördertes Walter Benjamin Stipendium an der University of Michigan tätig. Ab Herbst 2025 forscht er wieder an der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie des Universitätsklinikums Leipzig.