"Die Welt des Sherlock Holmes" ist der Titel des Werks, das die englische Literaturwissenschaftlerin im Auftrag der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft verfasst hat und das im Lambert Schneider Verlag erscheint. "Es ist für Menschen gedacht, die sich für Sherlock Holmes interessieren, aber noch nicht so viel über ihn wissen", sagt die Autorin. Sie erzählt über die insgesamt 60 Fälle des genialen Detektivs, ohne zu viel zu verraten, gibt Einblick in die Persönlichkeiten der beiden Ermittler und versucht zu ergründen, worin das Erfolgsgeheimnis der Geschichten Doyles liegt.
"Man versucht immer, selbst der Detektiv zu sein, aber der Autor Doyle enthält seinen Lesern immer wichtige Informationen vor", berichtet Fleischhack, die selbst schon lange Sherlock-Holmes-Fan ist. Als Kind schaute sie die Filme, im Studium gehörten die Seminare über die Kunstfiguren Doyles zu ihren Lieblings-Lehrveranstaltungen. "Doyle hat eine unheimlich schöne Art, die Welt zu beschreiben", schwärmt Fleischhack, die am Institut für Anglistik lehrt.
Neben allen wichtigen Fakten, die der Leser über Holmes und Watson sowie deren Schöpfer kennen sollte, erfährt er auch einige lustige Anekdoten am Rande. So über Holmes' Wohnung in der Baker Street 221b in London, einer damals fiktiven Adresse, wo sich heute ein Sherlock-Holmes-Museum befindet. Besonders eifrige Fans des Meisterdetektivs schrieben ratsuchend Briefe an diese Adresse, andere bewarben sich als Haushälterin des Ermittlers.
"Sherlock Holmes ist auch heute nicht out. Ich habe gemerkt, dass das Thema gerade jetzt wieder sehr aktuell ist", ist Fleischhack überzeugt. Grund dafür seien unter anderem der Erfolg des Kinofilms "Sherlock Holmes" aus dem Jahr 2009 mit Robert Downey Jr. und Jude Law in den Hauptrollen sowie der BBC-Fernsehserie "Sherlock", die den Stoff kurzerhand ins 21. Jahrhundert gelegt und mit dieser moderneren Version auch ein jüngeres Publikum begeistert hat.
Auch wenn die Geschichten Doyles in Deutschland sehr bekannt sind, so gibt es doch bisher eher wenige Sachbücher über das Thema. Diese Lücke hat Maria Fleischhack mit ihrem Werk geschlossen. "Das ist eine Arbeit, die ich aus Überzeugung getan habe", sagt die junge Wissenschaftlerin.