Das von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTWD), der Universität Leipzig und dem Senckenberg-Institut Dresden gemeinschaftlich initiierte Forschungsprojekt „Monitoring- und Frühwarnsystem zum Feuersalamandervorkommen in der Sächsischen Schweiz“ hat zum Ziel, ein standardisiertes Erfassungs- und Monitoringsystem zu etablieren, um Aussagen zur aktuellen Verbreitung und zu Bestandsveränderungen des Feuersalamanders in Sachsen zu ermöglichen. Hierzu dokumentieren die Wissenschaftler:innen zunächst die historischen und aktuellen Vorkommen in Sachsen, indem sie Sammlungsdaten und historische Handkataloge auswerten und Felderfassung betreiben. „Für die Felderfassung greifen wir neben eigenen Erfassungen auch auf die bereits bestehende Citizen Science-Initiative „Feuersalamander, wo bist du?“ zurück, die gemeinsam mit dem Nationalpark Sächsische Schweiz und dem Senckenberg Institut entwickelt wurde “, so Projektleiter Professor Ulrich Walz von der HTWD.
Citizen Science-Initiative „Feuersalamander, wo bist du?“
Um Aussagen zum Bestand des Feuersalamanders und dessen Gefährdung machen zu können, werden die Struktur der Gewässer in denen der Feuersalamander vorkommt, und die angrenzenden Lebensräume kartiert. Darauf aufbauend können Eignung und Veränderung der Lebensräume und die potentielle Verbreitung mittels statistischer Habitatmodelle für die Region ermittelt werden. Weiterhin sollen in dem Projekt möglichst flächendeckend Referenzpopulationen auf das Vorkommen von Bsal untersucht werden, um einen möglichen Befall frühzeitig zu erkennen. „Analysen der Populationsgenetik bzw. -genomik sollen Aufschluss darüber geben, welche Populationen für das weitere Überleben der Art besonders wichtig sind. Diese Populationen müssten dann in dem Falle einer Ausbreitung von Bsal in Sachsen besonders geschützt werden“, erläutert Professor Sebastian Steinfartz von der Universität Leipzig.
An dem Projekt sind die HTW Dresden (Prof. Dr. Ulrich Walz, Professur Landschaftsökologie und Geographische Informationssysteme), die Universität Leipzig (Prof. Dr. Sebastian Steinfartz, Professur Molekulare Evolution und Systematik der Tiere) und das Senckenberg Institut Dresden (PD Dr. Raffael Ernst) beteiligt. Eine enge Zusammenarbeit mit bestehenden Initiativen des BUND Sachsen zum Schutz und Erhalt des Feuersalamanders ist bereits initiiert.
Das Projekt wird mit insgesamt 392.000 Euro im Rahmen der „Richtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft für die Förderung von Maßnahmen zur Sicherung der natürlichen biologischen Vielfalt und des natürlichen ländlichen Erbes im Freistaat Sachsen“ gefördert.
Weitere Informationen sind auf der Webseite des Senckenberg Instituts zu finden.