Der Fokus des Webinars mit dem Titel „Learning on the margins: programmes for students and scholars at risk“ lag dieses Mal auf verschiedenen europäischen Programmen zur Unterstützung und zum Schutz gefährdeter Studierender und Wissenschaftler:innen. In der gemeinsamen Projektarbeit wurde die zentrale Frage behandelt, welche Rolle die Arqus Allianz als europäisches Hochschulnetzwerk übernehmen kann, um gefährdeten Personen den Zugang zur Universität und zur Wissenschaft zu erleichtern, sowie die Freiheit der Wissenschaft zu stärken. Das Webinar legte dabei großes Augenmerk auf die humanitäre Situation an den osteuropäischen Außengrenzen. Toma Limontaitė von der Universität Vilnius sprach beispielsweise über das Unterstützungsprogramm ihrer Universität für belarussische Studierende, die ihr Studium aus Angst vor Verfolgung nicht mehr fortsetzen können.
Auch an der Universität Leipzig wurde 2015 das Projekt Chance for Science von der Professorin Carmen Bachmann ins Leben gerufen. Es bringt geflüchtete Personen aus Studium und Wissenschaft mit deutschen Forschungseinrichtungen zusammen und ermöglicht dadurch Austausch. Die Online-Plattform verzeichnet seit Entstehen regen Zulauf und fungiert auch als soziales Netzwerk. „Eine große Herausforderung für geflüchtete Studierende und Wissenschafter:innen besteht darin, nach ihrer Ankunft in Deutschland Zugang zur Wissenschaft zu erhalten und ihre Forschungstätigkeit fortzuführen“, erklärte Johannes Gebhardt in seinem Vortrag. Der wissenschaftliche Mitarbeiter der Universität Leipzig ist seit Beginn im Projekt aktiv. Gerade unter den erschwerten Bedingungen während der Corona-Situation bietet eine solche Online-Plattform auch aus diesem Blickwinkel eine echte Chance für die Inklusion geflüchteter oder gefährdeter Personen.
Das Webinar wurde aufgezeichnet und wird in Kürze auf dem Arqus-YouTube-Kanal zur Verfügung stehen.