Pressemitteilung 2013/182 vom

Das Ägyptologische Institut / Ägyptische Museum - Georg Steindorff - der Universität Leipzig eröffnet am Dienstag (11.06.2013) die Sonderausstellung "Zwischen den Welten - Grabfunde von Ägyptens Südgrenze", in Kooperation mit dem Ägyptischen Museum der Universität Bonn. Den Eröffnungsvortrag hält Dr. Karl-Joachim Seyfried (Leipzig) vom Deutschen Archäologischen Institut zum Thema "2250 v.Chr.: Von Assuan in die Welt".

Eröffnung der Sonderausstellung "Zwischen den Welten - Grabfunde von Ägyptens Südgrenze" mit Vortrag

"Im Vestibül des Museums wird Besuchern der Süden Ägyptens näher gebracht. Sie erfahren, dass es jenseits der großen Pyramiden weitere lohnenswerte Aspekte altägyptischer Kultur zu entdecken gibt, welche mit ihrer unmittelbareren Nähe zur nubischen Kultur zudem eine interkulturelle Seite der Antike beleuchten", erläutert Dr. Dietrich Raue, Kustos des Ägyptischen Museums - Georg Steindorff - der Universität Leipzig. "Assuan und seine Metropole Elephantine befanden sich an der Südgrenze Ägyptens, eine Drehscheibe des Afrikahandels. Die dort liegenden Felsgräber des 3. Jt. v. Chr. wurden durch die Universität Bonn ausgegraben." Die Sonderausstellung wurde im Rahmen der wissenschaftlichen Zusammenarbeit der beiden Universitätssammlungen in Leipzig und Bonn bis November nach Leipzig ausgeliehen und während eines Seminars am Ägyptologischen Institut - Georg Steindorff - vorbereitet. Sie wird durch Bestände der Leipziger Sammlung ergänzt.

Zwischen den Jahren 1959 bis 1984 unternahm das ägyptologische Seminar der Universität Bonn unter der Leitung von Professor Elmar Edel mehrere Grabungskampagnen auf der Qubbet el-Hawa. Die zahlreichen Funde gelangten durch die damals noch übliche Fundteilung teilweise in den Besitz des Bonner Seminars. Fast 90 Prozent dieser beinahe 1.000 Objekte konnten aus Platzgründen bislang nicht der Öffentlichkeit präsentiert werden. Zu ihrem zehnjährigen Bestehen wurde die Bonner Dauerausstellung im Jahr 2011 mit diesen Funden neu konzipiert. Ein Teil dieser bisher nie gezeigten Sammlung findet sich in der aktuellen Sonderausstellung. Nach einer Einführung in die Topographie und Geschichte der Qubbet el-Hawa durch visuelle Eindrücke und Text, sind in Vitrinen die Objekte ihren Gräbern entsprechend angeordnet.

Laut Raue wurden die wissenschaftlichen Sammlungen deutscher Universitäten im Rahmen der Empfehlungen des Wissenschaftsrates zu Recht als ein herausragendes Mittel zur Verbesserung der Lehre bewertet. "Die Zusammenarbeit mit dem Bonner Museum, die sich auf verschiedene Gebiete erstreckt, steht von daher im größeren Rahmen der Anerkennung, die diese Sammlungen als Lehrinstrument wieder genießen", sagt er weiter. In Leipzig gehöre die Arbeit mit den Originalobjekten der Sammlung seit den Zeiten von Georg Steindorff (1861-1951, Professor für Ägyptologie in Leipzig von 1893-1934) standardmäßig zur Ausbildung der Studierenden. Im Rahmen der "Leipziger Sammlungsinitiative" finden zudem weitere Lehrveranstaltungen statt, die fachübergreifend das Potenzial der wissenschaftlichen Sammlungen ausschöpfen.

Ausstellungsdauer: 11.6.2013 bis 18.11.2013
Öffnungszeiten: Di.-Fr. 13:00-17:00 Uhr, Sa./So. 10:00-17:00 Uhr