Während des Symposiums wird das Auwaldtier 2011 bekannt gegeben. In diesem Jahr berichten zudem neun Referenten aus Wissenschaft und Praxis von ihren Projekten. Sie gehen dabei der Frage nach, wie die natürliche Auwalddynamik und die Vielfalt typischer Auwaldorganismen in Zukunft gefördert werden können. Konkret befassen sich die Vorträge unter anderem mit der Genese, Veränderung und Natürlichkeit von Flussauen in Mitteleuropa, mit der Wiederherstellung ehemaliger Wasserläufe der Luppe im nördlichen Leipziger Auwald, einem ein Projekt zur Wiedervernässung in der Südaue sowie der Entwicklung der Amphibienbestände im Leipziger Auwald. In der abschließenden Diskussion und während zweier Exkursionen am 17. April gibt es Gelegenheit, mit Fachleuten über den Leipziger Auwald ins Gespräch zu kommen. Die Exkursionen führen um 9:30 Uhr in die Papitzer Lachen im Naturschutzgebiet "Luppeaue" sowie um 15:00 Uhr in den südlichen Auwald.
Der Auwald ist ein Markenzeichen Leipzigs. Als breites, grünes Band durchzieht er die Stadt von Süden nach Nordwesten. In kaum einer anderen Europäischen Metropole ist die Verzahnung von städtischem Raum und schützenswerter Natur so eng. Dementsprechend stark ist die Bindung der Menschen zu "ihrem Auwald". Die Funktionen des Auwalds sind vielfältig. Er ist Refugium für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten und hat als Europäisches Vogelschutzgebiet überregionale Bedeutung. Weiterhin dient er als Erholungsraum, Klimaregulator, Luftreiniger, Holzproduzent, Bildungsort, Forschungsgegenstand, und - wie jüngst wieder - als natürlicher Überschwemmungsbereich bei Hochwasser.
Bereits 1991 hat eine Allianz aus Stadt, Universität und Naturschutzverbänden das 1. Leipziger Auensymposium veranstaltet. Seit 1995 gibt es den Tag des Leipziger Auwaldes am 16. April, der die Bedeutung des Auwaldes als Naturraum würdigt. Jedes Jahr wird der Auwaldorganismus bekannt gegeben, ein für den Auwald typisches Tier, eine Pflanze oder ein Pilz. Den "Tag des Leipziger Auwaldes" hat das damalige Naturschutzamt der Stadt Leipzig, das jetzige Amt für Umweltschutz auf dem zweiten Leipziger Auensymposium 1994 ins Leben gerufen. Seit 1995 findet er jährlich am 16. April statt.