Petzoldts vielseitiges Engagement spiegelte sich in seiner Tätigkeit als langjähriger Vorsitzender der Neuen Bachgesellschaft, Erster Universitätsprediger der Universität Leipzig, Mitinitiator der Stiftung Universitätskirche St. Pauli und Kirchenvorstand in der Leipziger Thomaskirchengemeinde wieder. Er war bis zum vergangenen Jahr und insgesamt mehr als zwei Jahrzehnte auch als Vorsitzender des Verwaltungsrates der Diakonie Leipzig aktiv.
Der gebürtige Sachse arbeitete auch nach seiner Emeritierung und trotz diagnostizierter Krankheit intensiv auf dem Feld der theologischen Bachforschung weiter. Außerdem predigte der ehemalige Erste Universitätsprediger immer wieder im Universitätsgottesdienst. "Um die Universität hat sich Martin Petzoldt große Verdienste erworben. Dafür wird er uns allen in dankbarer Erinnerung bleiben", sagt Prof. Dr. Peter Zimmerling, Erster Universitätsprediger der Universität Leipzig. "Nicht nur, dass er als Dekan in der schwierigen Zeit unmittelbar nach der Friedlichen Revolution die Geschicke der Theologischen Fakultät maßgeblich mitgestaltet hat. Ihm ist auch wesentlich zu verdanken, dass der Zusammenschluss von Theologischer Fakultät und Kirchlicher Hochschule ohne größere Auseinandersetzung zum Wohl aller Beteiligten vollzogen werden konnte." Dadurch, dass er viele Jahre den Vorsitz in der Neuen Bachgesellschaft innegehabt habe, sei er, so Zimmerling, weit über die Grenzen Leipzigs hinaus auch einer außeruniversitären Öffentlichkeit bekannt gewesen und habe zum internationalen Ansehen der Universität Leipzig beigetragen.